Kinder: ÖVP will Karenzmodell für die Großeltern öffnen
WIEN. Bei Übernahme der Betreuung von Enkelkindern soll es die volle finanzielle Unterstützung geben, Grüne lehnen das Modell ab
WIEN. Schon in seinem "Österreichplan" hat Kanzler Karl Nehammer (VP) heuer im Jänner von einem Karenzmodell nach ungarischem Vorbild gesprochen, bei dem die Großeltern eingebunden werden. Am Sonntag haben Familienministerin Susanne Raab und Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec (beide VP) die Eckpunkte dazu vorgelegt.
Demnach soll Großeltern, ob in Pension oder noch im Berufsleben, diese Karenz offenstehen. Die finanzielle Unterstützung dafür soll es laut Raab "analog zum Kinderbetreuungsgeld in derselben Höhe" geben. Das sind aktuell je nach Modell 16,87 Euro bis 39,33 Euro pro Tag. Für berufstätige Großeltern soll es unter der Voraussetzung, dass sie sich anstatt der Eltern um die Enkelkinder kümmern, weil diese erwerbstätig sind, eine Freistellungsoption geben. Als Modellbeispiel nannten Raab und Korosec eine Mutter und einen Vater, die für jeweils sechs Monate in Karenz sind. Die restlichen zwölf Monate würden die Großeltern bestreiten. Raab sieht darin "einen Meilenstein für die Wahlfreiheit der Familie".
Die Grünen lehnen den Vorstoß ab. "Es kann nicht sein, dass die Verantwortung von der Mutter auf die Großmutter abgewälzt wird", sagt Familiensprecherin Barbara Neßler.
Es ist doch ein „KANN“, nicht ein „MUSS“, oder?
Also wo ist das Problem?
Es gibt Großeltern, die das womöglich gerne machen würden, aber nicht möglich ist. Und es gibt Großeltern, die halt lieber bis zur Pensionierung am Arbeitsplatz bleiben wollen.
Und dass überall, in jeder Branche, Fachkräftemangel herrscht, und das seit Jahren, ist uns allen bekannt. Es fehlt nicht nur an Betreuern (Gesundheitswesen und Kinderbetreuung…), überall große Not.
Woran das genau liegt, hab ich leider noch nicht vollständig eruieren können.
Weil der Staat in Österreich versagt hat müssen jetzt die Großeltern ran, dass die Eltern arbeiten gehen können und die Kinder betreut werden können. Es gibt einfach zu wenige Kindergartenpädagogen, weil man diesen Beruf jahrelang und systematisch unattraktiv gemacht hat. Es liegt in einer kleinen Gemeinde am Bürgermeister ob er sich einen notwendigen Kindergarten leisten will oder das so gesparte Geld für andere Ding zb. Straßen ausgibt. Dass sich berufstätige Omas damit ihre Pension kräftig kürzen können stört diese Politiker wohl in keiner Weise. In vielen europäischen Ländern ist die Kinderbetreuung schon längst ausreichend geregelt und funktioniert sehr gut, nur bei uns müssen Mütter wie Bittsteller auftreten, dass sie einen Kindergartenplatz erhalten. Es hat bereits vor dem "Wunderwuzzi Kurz" eine Lösung dieses Problems gegeben, nur wurde es nicht umgesetzt, weil es nicht von Kurz sondern Mitterlehner mit der SPÖ ausgehandelt wurde.
Früher hat ein Elternteil die ganze Familie ernährt, die Kinder konnten von der Mutter betreut werden und mussten nicht ständig zwischen Eltern, Nachmittagsbetreuung und Großeltern hin- und hergeschoben werden.
Keinesfalls will ich die 50er-Jahre wieder zurück - aber früher war das in er Mittelschicht ein absolut gängiges Modell, heute für viele ein Wunschtraum bzw. nur dann möglich, wenn ein Elternteil sehr gut verdient.
Um mich deutlich auszudrücken - ich will damit NICHT sagen dass dieses Modell das Nonplusultra ist bzw. war - aber man konnte es sich (eher) aussuchen.
In vielen Fällen sind 2 Jahre Karenz schon eine finanzielle Herausforderung und man ist froh, wenn der zweite Elternteil zumindest wieder Teilzeit arbeiten gehen kann.
Statt hierüber nachzudenken, wird das Modell "Großelternkarenz" angepriesen. Sorry, aber irgendwie läuft das in die falsch Richtung...
"Es kann nicht sein, dass man die Verantwortung von der Mutter auf die Großmutter abwälzt"?
Aber auf eine Tagesmutter ist dann wieder ok?!
Wie kann es sein, dass die selben die eine Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr fordern dagegen sind, wenn die Großeltern einspringen.
Ich werde aus den Grünen nicht schlau.
Viele Großeltern sind noch berufstätig. Ein "super" Vorschlag, dann fehlen der Oma in ihrer Pensionsbemessung nicht nur die Monate der eigenen Karenzzeiten, sondern auch noch die für die Enkerln. So schafft man Altersarmut oder zumindest deine deutlich verringerte Lebensverdienstsumme.
Auch für berufstätige Großeltern, die ihre Enkelkinder betreuen, ist dieser Teil von Karl Nehammers Österreichplan sehr vernünftig, da die Mamas mehr Spielraum bekommen.
Ich finde die Idee sehr gut.
Kinderbetreuung großflächig verbessern, das wär effizienter!!
Leserbeschäftigung an Hitzetagen! Sunst nix!
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Nur am Köcheln halten, damit die Leit glaum, es tuat si wos .....
Warum gibt man nicht der Mutter oder den Eltern die Wahlfreiheit, wer wann wie lange die Kinder betreut in Form von Karenzgeld und Pensionsversicherung ohne Kürzungen, wenn nur eine betreuende Person das Geld in Anspruch nimmt ?? da würde man sich gleichzeitig so viel Bürokratie und andere unnötigen Dinge wie Bildungskarenz sparen
Unsere Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass Kinder auf die Welt kommen. Es ist daher nur fair, wenn die Gesellschaft sich an den Kosten für die Kinder beteiligt. Die beste Lösung ist, dass Eltern einen fixen Betrag pro Kind erhalten und damit die Betreuung der Kinder finanzieren. So wie die Kindergärtnerin und die Lehrerin für ihre Tätigkeit einen Rentenanspruch erwirbt, soll auch die Mutter oder Tagesmutter oder Großmutter mit dem Geld für die Betreuung einen Rentenanspruch erwerben.
Eltern bekommen bereits Geld für die Kinder in Form von Familienbeihilfe, Kinderbonus, diverse Vergünstigungen, etc.
Auch werden bereits jetzt pro Kind bis zu drei Jahre für die Pension angerechnet.
Ob das reicht sei dahin gestellt, aber es gibt nur wenige Länder wo man mehr bekommt.
Was kostet die Welt.
Verteilt Steuergeld, die Staatsschulden sprudeln!
Wieso gibts man den Eltern, Mütter, nicht die Chance wenigstens drei Jahre die Kindererziehung selbst in die Hand zu nehmen . Mütterversicherung , Kindergeld und für die Renten Vorsorge staatlich zu unterstützen. Würde den Kindern zugute kommen.
das wäre sehr sinnvoll es würden die Mütter und die Kinder davon profitieren. es kann doch nicht sein, dass Kinder nach einigen Monaten bereits abgeschoben werden.
Nein, das müssten die Kinder später vielfach zurück zahlen.
Das müssen die Kinder sowieso und nicht nur für die Menschen, die sich um ihre Betreuung gekümmert haben. Die Mütter, die das meiste geleistet haben, bekommen wenig bis gar nichts von ihren Kindern zurück. Denn der Staat nimmt es den Kindern weg und gibt am meisten denen, die nie einen Finger für Kinder krumm gemacht haben oder auch nur einen Cent für Kinder ausgegeben haben.
Es werden doch jetzt auch bereits bis zu drei Jahre pro Kind für die Pension angerechnet.
Und Familienbeihilfe, Kinderbonus, etc. gibt's jetzt auch schon.
Generell finde ich es aber sinnvoll, wenn ein Elternteil drei Jahre in das Kind investieren kann. Das macht sich für die Gesellschaft doppelt bezahlt, wenn Kinder vernünftig erzogen werden.
Hoffentlich versteht das bevorzugte Wahlvolk den Ruf der övp und macht das Kreuzerl dann an der richtigen Stelle! Was sagt der Pühringer dazu? Altersdiskriminierung , so wie bei Fahrtüchtigkeitsüberprüfung und Digitalisierung, denn schlecht bezahlte care Arbeit ist doch seiner Klienten unwürdig. Mindestens Inflationsabgeltung, Wochenend- und Nachtzuschlag , steuerfrei neben Höchstpension, 13 und 14,......
Wow! Das wird DER Renner im Wahlkampf werden!
Während der Pandemiezeit hat man gesagt: "Gebt ja nicht die Kinder zu den Großeltern!!!"
Jetzt soll das ganz anders sein und man achtet nicht mehr auf den Gesundheitszustand der Älteren!!!
Da wird ja niemand gezwungen, sich um seine Enkelkinder zu kümmern. Wer sich gesundheitlich nicht mehr in der Lage sieht diese Aufgabe zu übernehmen, der kann es ja getrost bleiben lassen.