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Anschober: Stabilisierung, aber auf zu hohem Niveau

Von nachrichten.at   25.September 2020

Der Ressortchef sprach von einer "Stabilisierung auf einem zu hohen Niveau". Das seien "zu hohe Werte für diesen Zeitpunkt, aber nicht mehr diese Zuwächse, die wir bis 17., 18. September hatten", so Anschober.

  • Video: Präsentation der aktuellen Ampelschaltung

Anschober erwartet, dass sich ab Anfang Oktober die verschärften Maßnahmen in den Zahlen niederschlagen werden. Anschober appellierte, "jetzt zur Corona-App des Roten Kreuzes zu greifen". Nach einer "etwas unglücklichen Debatte" über die App hoffe man, nun damit "in die Breite" gehen zu können. Über die Corona-Ampel, die sich in der zweiten Entwicklungsstufe befinde, sagte Anschober: "Die Risikoanalyse funktioniert hervorragend."

Der Ressortchef sprach angesichts von 684 positiven Testergebnissen in den vergangenen 24 Stunden von "einem zu hohen Niveau". Das seien "zu hohe Werte für diesen Zeitpunkt, aber nicht mehr diese Zuwächse, die wir bis 17., 18. September hatten." Dies zeige, "dass wir derzeit nicht in Richtung einer exponentiellen Steigerung unterwegs sind", freute sich Anschober. Der Minister erwartet, dass sich ab Anfang Oktober die zuletzt wieder verschärften Eindämmungsmaßnahmen in den Zahlen niederschlagen werden.

Bei der Sieben-Tages-Inzidenz zeige sich in den Bezirken ein "großteils stabiler oder sogar rückläufiger Trend", fügte Daniela Schmid, Sprecherin der Corona-Kommission, hinzu. Sie sprach von einem "Plateau" bei den Neuinfektionen in den vergangenen Tagen. Zudem bewege sich die Reproduktionszahl - wie viele weitere Fälle von einem einzelnen Fall ausgehen - wieder in Richtung 1,1. Der Altersdurchschnitt der in der Vorwoche positiv Getesteten lag bei 35 Jahren.

Anschober sprach aber mit Hinweis auf den aktuellen Wetterumschwung auch eine Warnung aus. "Jetzt kommt die Phase, wo das Risiko steigt, wo wir mehr indoor sind", sagte er. Für die jetzige Situation würde ich dringend empfehlen, zur Corona-App des Roten Kreuzes zu greifen." Über die Smartphone-Anwendung seien bereits mehr als 1.200 Warnungen realisiert worden. Nach einer "etwas unglücklichen Debatte" über die App hoffe man, nun damit "in die Breite" gehen zu können.

"Risikoanalyse funktioniert hervorragend"

Über die Corona-Ampel, die sich in der zweiten Entwicklungsstufe befinde, sagte Anschober: Die Risikoanalyse funktioniere "hervorragend". Es gebe auch "viele internationale Anfragen" zu dem österreichischen Modell. Der zweite Punkt seien jedoch die Umsetzungsmaßnahmen, wo zu Beginn die Bundesregierung aktiv gewesen sei. Nun seien regionale Ergänzungen und Erweiterungen möglich.

Anschober betonte die Wichtigkeit der am Mittwoch im Nationalrat beschlossenen Coronagesetze bezüglich der Beschaffung von Schutzausrüstung sowie der freiwilligen Durchführung von Tests durch Ärzte und das erneuerte Covid-19-Maßnahmengesetz. Er ging davon aus, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach der Sondersitzung des Bundesrats am Freitagnachmittag "sehr rasch" unterschieben wird, und "dass wir am Wochenende bereits die Rechtskräftigkeit der drei großen Maßnahmen erreichen werden". Damit sei auch der Umsetzungsschritt für die Ampel auf regionaler Ebene definiert.

Vorarlberg habe bereits Veranstaltungsgrößen reduziert und Innsbruck eine eigene Screening-Straße eingerichtet. Zudem hob Anschober "viele Maßnahmen, um Risikogruppen in gelben und orangen Gebieten zu schützen" hervor, wie die Screenings in Alters- und Pflegeheimen. Die am Freitag vom Land Niederösterreich verkündeten Maßnahmenverschärfungen seien "genau das, was wir uns jetzt erwarten", dass die Länder Mitverantwortung übernehmen, sagte Anschober.

Maßnahmen "gut und nachvollziehbar"

Auf die ab Montag in Wien verpflichtenden Gästelisten in der Gastronomie - die nun auch in Niederösterreich geplant sind - angesprochen, sagte der Gesundheitsminister, die Zusatzmaßnahmen der Stadt seien "für mich gut und nachvollziehbar". Für eine bundesweite Einführung habe es zunächst Datenschutzbedenken so einer Registrierungspflicht gegeben. "Wenn Wien die lösen kann, gut. Wien hat alle Unterstützung dieser Welt", lobte Anschober ein "gutes Instrument" zur Kontaktnachverfolgung wie die Corona-App.

Zur Kritik aus dem Gesundheitsbereich in Wien, dass die Mitarbeiter nicht flächendeckend getestet würden, sagte der Ressortchef, er habe im Sommer Gespräche mit den Ländern geführt, "dass wir mehr Personal brauchen". Wien sei wie andere Großstädte auch "in einer spezifischen Situation". Es sei gut, dass das Personal aufgestockt wird, auch wenn er es sich früher gewünscht hätte, "aber besser jetzt als nie".

Schmid betonte, dass in Österreich kein einziger Patient aufgrund seines Spitalsaufenthalts mit SARS-CoV-2 infiziert wurde. Auch bei den Unterstufen-Schülern gebe es derzeit "keinen Hinweis auf eine erhöhte Übertragungsaktivität innerhalb der Schulpopulation". Die meisten Cluster gab es in der Vorwoche mit 323 (66,7 Prozent) im Haushaltsbereich. In Sachen Freizeit - mit laut Schmid vielen größeren, privaten Veranstaltungen und ganz wenig öffentlichen Veranstaltungen - gab es 37 Cluster. Die zehn Sport-Cluster betrafen "eher Apres-Sport-Aktivitäten" als den Sport selbst, erläuterte die Leiterin der Abteilung Infektionsepidemiologie der AGES. Die Reise-Cluster-Settings nahmen im Wochenvergleich von 33 auf 22 ab.

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19. April 2024