Jeder vierte Hausarzt geht in fünf Jahren in Pension
WIEN. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig die niedergelassenen Ärzte als erste Ansprechpartner seien, betonte Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart gestern in einer Pressekonferenz.
Er rief Politik und Sozialversicherungen dazu auf, der ärztlichen Bestandssicherung und der Nachwuchsförderung höchste Priorität einzuräumen: "Wir brauchen einen nationalen Schulterschluss." Dies sei aufgrund der Altersstruktur der Ärzte notwendig. Von den insgesamt 18.753 Ärzten mit Ordination wird jeder vierte (25,83 Prozent) in fünf Jahren und jeder zweite (47,48 Prozent) in zehn Jahren in Pension gehen. Daher gebe es einen jährlichen Nachbesetzungsbedarf von 969 Ärzten, errechnete die Ärztekammer. Damit würden die pensionsbedingten Abgänge kompensiert, der zusätzliche Bedarf für eine älter werdende Gesellschaft sei noch nicht berücksichtigt, so Steinhart. Es brauche mehr Geld für das Gesundheitssystem, konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen und mehr Kassenstellen.