Internationale Zeugen unerwünscht
MINSK. Die genaue Lage in Weißrussland ist und bleibt undurchsichtig. Diktator Alexander Lukaschenko hatte offenbar selbst nicht mehr an einen ehrlichen Wahlsieg geglaubt. Daher verzichtete er darauf, wie sonst weltweit üblich unabhängige Wahlbeobachter der OSZE einzuladen. Die ausländische Beobachtung beschränkte sich auf lediglich 184 Vertreter von befreundeten GUS-Staaten, die die Wahl wie erwartet für legitim erklärten.
Gleichzeitig erteilte das weißrussische Außenministerium in den letzten Monaten praktisch keine Akkreditierungen für internationale Journalisten und machte für sie die unabhängige journalistische Wahlbeobachtung somit zum Verwaltungsdelikt, das traditionell zur Abschiebung und einem mehrjährigen Einreiseverbot in Weißrussland führte.
Das Regime bei dem brutalen Vorgehen gegen die Opposition will keine Zeugen: So blieb das Internet in den letzten Tagen stundenlang unerreichbar.