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In Tirol "kündigen" an einem Tag zwei Landesräte den Job

Von nachrichten.at/az   04.Mai 2021

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (53) gab seinen Rücktritt um etwa 20 Uhr bekannt. Er kündigte an, nicht weiter in der Politik bleiben zu wollen. Stattdessen kehrt er als Professor für Medizintechnik und Medizininformatik an die Privatuniversität UMIT zurück.

Tilg war voriges Jahr wegen des Corona-Krisenmanagements stark in Kritik geraten. Bekannt wurde er mit einem Auftritt in der "ZiB2", in dem er mehrmals wiederholte, dass die Behörden in Sachen Ischgl "alles richtig gemacht" hätten.

Kurz zuvor hatte heute Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (62) ihren Rücktritt erklärt. Sie habe nach der Landtagswahl 2018 für sich beschlossen, dass sie "zur Halbzeit der Legislaturperiode in den Landtag wechseln" werde. Dies sei bereits mit Landeshauptmann Günther Platter (VP) seit Beginn der Periode so besprochen gewesen. Die Coronakrise habe dies ein wenig verzögert. Beide waren bereits seit Beginn der Landeshauptmann-Ära Platters im Jahr 2008 in dessen Team.

Vorwürfe gegen Testlabor

Untertags geriet das Land Tirol gestern in Kritik, weil es den Auftrag über die Abwicklung von PCR-Tests im Umfang von knapp acht Millionen Euro ohne Ausschreibung der Wiener Firma HG Pharma erteilt hat. Laut "Standard" könne derzeit auch nicht belegt werden, ob rund 220.000 PCR-Tests von September bis Ende März fachlich richtig analysiert wurden. Das Land teilte mit, dass es bisher "keinerlei Anhaltspunkte oder Auffälligkeiten" gebe. "Genauere Erhebungen" wurden aber eingeleitet. Bezüglich der PCR-Tests liege ein Rahmenbeschluss des Landtags vor.

HG-Pharma-Chef ist ein Urologe, der PCR-Tests gar nicht befunden hätte dürfen. Er muss sich zudem am Freitag wegen einer anderen Causa vor Gericht verantworten.

Neue Landesräte sind bereits bekannt

Nur kurze Zeit nach den Rücktritten hat Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) Dienstagabend nach 21 Uhr bereits die beiden Nachfolger präsentiert. Landtagsvizepräsident und Bürgermeister von Galtür, Anton Mattle, soll als Wirtschaftslandesrat folgen. Die Geschäftsführerin des Sanatorium Kettenbrücke, Annette Leja, soll Gesundheitslandesrätin werden, teilte die ÖVP mit.

Platter wolle die beiden am Mittwoch dem Parteivorstand vorschlagen. Mattle habe "hohe Kompetenz in wirtschaftlichen Fragen", mit Leja würde man eine "angesehene Expertin und Managerin aus dem Gesundheitssektor" gewinnen, meinte der Landeshauptmann und ÖVP-Parteiobmann.

 

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25. April 2024