Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Grasser-Prozess: Urteil am 4. Dezember nach drei Jahren Verhandlung

Von nachrichten.at/apa, 27. November 2020, 10:40 Uhr
Finale im Strafprozesses gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser Bild: APA

WIEN. Die lang erwartete Urteilsverkündung im Prozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP) und 14 weitere Angeklagte steht nun bald bevor.

Am 12. Dezember 2017 fiel der Startschuss im Buwog-Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger, den Lobbyisten Peter Hochegger und andere.

Drei Jahre später soll das Riesenverfahren am Freitag, dem 4. Dezember, ein Ende finden. Wie das Wiener Straflandesgericht heute mitteilte, soll Richterin Marion Hohenecker an diesem Tag ihr Urteil sprechen. Für die Urteilsverkündung gelten strenge Corona-Sicherheitsmaßnahmen.

168 Tage wurde bisher im Großen Schwurgerichtssaal des Straflandesgerichts verhandelt, die wirklich große Überraschung blieb, mit einer Ausnahme, aus. Ein Angeklagter, Ex-Raiffeisen OÖ-Chef Ludwig Scharinger, ist bereits verstorben, zwei weitere Angeklagte waren krankheitsbedingt nur teilweise anwesend. Geprägt waren die Prozesstage von einer freundlichen, aber sehr konsequenten Verhandlungsführung durch Richterin Hohenecker, die immer wieder mit ihrer beeindruckenden Kenntnis des Aktes überraschte.

Der Erstangeklagte Grasser wiederum bewies, dass er seit seinem Ausscheiden aus der Politik nichts an Eloquenz und Redegewandtheit verloren hat. Sein Trauzeuge Meischberger sorgte mit seiner manchmal etwas unkonventionellen Art für den einen oder anderen Lacher - und ihr ehemaliger Freund Hochegger für den einzigen Paukenschlag im Verfahren: Er legte ein Teilgeständnis ab, seitdem herrscht Eiszeit zwischen den ehemaligen Geschäftspartnern.

Grasser, der sich wie Meischberger als Opfer einer übermotivierten und linkslastigen Staatsanwaltschaft sieht und stets seine Unschuld beteuerte, begann seine Verteidigungsstrategie mit einem Frontalangriff auf Hochenecker, abzielend auf Grasser-kritische Tweets ihres Ehemannes. Hohenecker zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt, und im Laufe des Verfahrens wurde der Ton seiner beiden Anwälte ihr gegenüber zusehends freundlicher.

Grasser und Anderen drohen im schlimmsten Fall zehn Jahre Haft, es ist davon auszugehen, dass zumindest Grasser und Meischberger bei einer Verurteilung Einspruch einlegen werden. Neben schwedischen Gardinen drohen den Angeklagten noch Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe. Neben der Republik hat sich auch noch die CA Immo und die Telekom Austria als Nebenkläger dem Verfahren angeschlossen.

Die CA Immo war im Bieterverfahren um die Bundeswohnungen (Buwog und anderen) unterlegen, laut Anklage weil Grasser - vereinfacht gesagt - dem Konkurrenten Immofinanz verraten haben soll, wie viel die CA Immo bietet. Im zweiten Anklagestrang geht es um die Einmietung der Finanzbehörden in den Linzer Terminal Tower. Hier soll sich Grasser laut Staatsanwaltschaft so lange quer gelegt haben, bis Schmiergeld geflossen ist. Grasser bestreitet beides vehement.

In einer weiteren Causa befasst sich der Schöffensenat damit, dass die teilstaatliche Telekom Austria von ÖVP, SPÖ und FPÖ als "Bankomat" für Parteiinteressen gesehen hat. Politiker sind hier allerdings keine angeklagt, was die Angeklagten Meischberger und Hochegger mehrfach hinterfragt haben. Und schlussendlich geht es noch um die ehemalige Villa von Meischberger in Wien, die er einem Geldgeber abtreten musste um seine Steuerschulden zu bezahlen. Die 9,6 Mio. Euro Provision für den Buwog-Deal hatten er und Hochegger nämlich nicht versteuert.

mehr aus Innenpolitik

U-Ausschuss: SP will Benko polizeilich vorführen lassen

Geld aus Corona-Fonds für Verein von Anti-Corona-Aktivist Rutter

Ideenschmiede: ÖVP hat schon vor U-Ausschuss Fragen an Kickl

Edtstadler zu 41 Stunden-Woche: "Müssen eher mehr als weniger arbeiten"

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

8  Kommentare
8  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
1949wien (4.146 Kommentare)
am 28.11.2020 09:43

Der "Schönling" und seine "Freunde" gehören eingesperrt bis zum St. Nimmerleinstag, dann würde ihnen das depperte Grinsen vergehen!

lädt ...
melden
Peter040958 (295 Kommentare)
am 27.11.2020 22:38

Es kommt sicher nichts dabei raus, wie immer.....
Helfen doch alle zusammen..

lädt ...
melden
Rapid09 (2.610 Kommentare)
am 27.11.2020 21:17

Egal wie das Urteil ausfaellt, irgend wer wird schon in Berufung gehen damit die Anwaltshonorare weiter fliessen.

lädt ...
melden
Gugelbua (31.923 Kommentare)
am 27.11.2020 14:31

Ich meine außer einem DU DU wird nicht viel rauskommen bei der Show 😁

lädt ...
melden
despina15 (10.072 Kommentare)
am 27.11.2020 14:12

Linkslastige Staatsanwaltschaft?
Wenn es eine rechtslastige Staatsanwaltschaft
wäre?
Na Servas, wo wäre da der Rechtsstaat?

lädt ...
melden
eihwaz (1.127 Kommentare)
am 27.11.2020 13:12

....und, so wie bei den überteuerten Schrottfliegern, die Konten sind mit unserem Geld gut gefüllt, Anwälte haben ein paar Jahre gut mitgeschnitten, zu guter Letzt sind alle unschuldig und bekommen Schadensersatz und die Prozesskosten aus dem Steuertöpfchen erstattet, und alles ist Eitel Wonne Sonnenschein.
Außer Spesen nichts gewesen. Wir sind wieder einmal mehr der Teschek !

lädt ...
melden
tarantella (876 Kommentare)
am 27.11.2020 11:02

Krampus oder Nikolaus-Urteil?
Mein leider längst verstorbener Vater meine stets "wirst sehen, da kommt nichts raus, die verschleppen das und dann kann sich keiner mehr erinnern" … und genau so war die Strategie der teuren RAs

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 27.11.2020 12:37

.....und weiters: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!"

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen