Geleaktes SPÖ-Papier - "Ethische Standards sind einzuhalten"

WIEN. Nach dem unbeabsichtigt geleakten "SPÖ-Strategiepapier" von SORA hat der Verband der Marktforscher Österreichs (VMÖ) die Einhaltung ethischer Standards eingefordert.
"Eine unwahre Positionierung und Selbstdarstellung eines Instituts sei eine inakzeptable Täuschung, "insbesondere dann, wenn in der gewünschten Wahrnehmung Neutralität und Unabhängigkeit suggeriert wird, aber versteckt die Interessen einer Partei vertreten werden", erklärte VMÖ-Vorstand Alice Flamant am Freitag.
Es sei zu prüfen, ob mit der angeblichen Positionierung öffentliche Mittel erlangt wurden, mit denen dann in Wahrheit Parteizwecke verfolgt wurden, forderte Flamant in einer Stellungnahme. Objektivität und Glaubwürdigkeit seien für Markt- und Meinungsforscher essenziell, betonte der VMÖ. Alle Mitglieder des Verbandes hätten den gültigen Normen und ethischen Standards zugestimmt. "Auftraggeber sollten wissen, wenn es eine Zusammenarbeit mit weiteren relevanten Marktakteuren gibt. Hier sollte Transparenz herrschen. Allein der Anschein von Beeinflussung ist zu vermeiden", hieß es.
Der ORF hatte als Reaktion auf das an die Öffentlichkeit gelangte SORA-Strategiepapier für die SPÖ am Mittwoch seine Wahl-Zusammenarbeit mit SORA beendet.


