"Frühstarterbonus" als Pensions-Trostpflaster
WIEN. Der Bonus soll ab 2022 das neuerliche Aus der abschlagsfreien Hacklerregelung abmildern
Statt der derzeitigen Hacklerregelung (nach 45 Beitragsjahren mit 62 abschlagsfrei in die Pension) soll ab 1. Jänner 2022 ein "Frühstarterbonus" im Pensionssystem eingeführt werden.
Darauf haben sich die Koalitionspartner ÖVP und Grüne geeinigt. Wie die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer sagte, soll das neue Modell am Freitag per Initiativantrag im Nationalrat beschlossen werden. Die Hacklerregelung bleibt grundsätzlich weiter bestehen – allerdings nicht mehr abschlagsfrei. Ab 2022 soll es wieder die Abschläge in ursprünglicher Höhe (4,2 Prozent pro Jahr) geben. Im Wahlkampf 2019 hatten alle Parlamentsparteien mit Ausnahme der Neos die Abschaffung der Abschläge ab 2020 beschlossen.
Als Ausgleich dafür kommt dann der "Frühstarterbonus". Menschen, die zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr gearbeitet und Beitragsjahre erworben haben, bekommen damit einen monatlichen Fixbetrag von 60 Euro zu ihrer Pension zusätzlich. Voraussetzung sind insgesamt 25 Versicherungsjahre. Letzte Details will die Regierung am Freitag präsentieren.
Die Gesamtkosten dieses neuen Modells werden auf 35 bis 40 Millionen Euro geschätzt. Das entspricht in etwa den geschätzten jährlichen Kosten der abschlagsfreien Hacklerregelung, die zwischen 20 und 50 Millionen Euro liegen sollen.
"Der Frühstarterbonus ist eine echte Hacklerregelung, von der jene Menschen profitieren werden, die früh zu arbeiten begonnen haben", sagt Grünen-Klubchefin Maurer. Von der neuen Regelung würden niedrige und mittlere Pensionen und vor allem Frauen profitieren. Die Klubchefin betont, dass nun auch Frauen, die praktisch keine Chance haben, auf 45 Versicherungsjahre zu kommen, profitieren würden.
Maurer erwartet, dass vom Frühstarterbonus viermal so viele Menschen profitieren würden wie von der derzeitigen abschlagsfreien Langzeitversichertenregelung. Im ersten Halbjahr 2020 haben 7256 Männer und nur eine einzige Frau diese abschlagsfreie Hacklerregelung in Anspruch genommen. "Es erfolgt also eine Umschichtung und gerechtere Verteilung der Mittel im Pensionssystem von einer kleinen, männlich dominierten Gruppe mit hohen Pensionen hin zu mehr als viermal so vielen Menschen mit kleinen und mittleren Pensionen, wovon vor allem Frauen profitieren", sagt Maurer.
Die zu türkisen Steigbügelhaltern mutierten Grünen verlieren derzeit (wieder) ihr Wahlvolk!
45 Beitragsjahre (Präsenzdienst, Zivildienst, nachgekaufte Schulzeiten zählen nicht dazu), 45 Beitragsjahre = 45 Jahre durchgearbeitet = 45 Jahre eingezahlt UND 62 Jahre alt und dann werden 12,6% abgezogen. Um es jetzt - Oh wie gendergerecht - denen in Form von Frühbonus-Almosenbeträgen zu geben, die zwischen dem 15. u. 20. Lj. gearbeitet haben.
Welch vermeintlich gendergerechtes und soziales Tun! die Wirtschaft lacht sich eins. Denn von dort geht die Gender-Ungerechtigkeit aus. Weniger Gehälter für Frauen bedeutet kleinere Bemessungsgrundlagen für die spätere Pension. Und die Politik haut noch eins drauf und rechnet Kindererziehungszeiten nur reduziert an.
Arbeitnehmerverrat durch die ÖVP und die GRÜNEN machen ihnen die Mauer!!!
Bevor die GRÜNEN dem von der ÖVP geplanten Pensionsraub zustimmen, sollen sie zuerst ihre Versprechen im GRÜNEN Wahlprogramm umsetzen!!!
ARBEITSZEIT SCHRITTWEISE VERKÜRZEN
Im ersten Schritt soll der Abbau der Überstunden-/Mehrstunden-Praxis vorangetrieben werden, etwa durch Verdoppelung der Mehrarbeitszuschläge und gesetzliche Begrenzung der Durchrechnungszeiträume.
Der 12-Stunden-Arbeitstag sowie die 60-Stunden-Woche sind in der beschlossenen Form zurückzunehmen. Stattdessen wollen wir eine schrittweise, allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche.
Interessen sowie Mitbestimmung der Arbeitnehmer*innen sollen in Fragen der Arbeitszeitflexibilisierung und beim Ausbau von Karenzen gestärkt werden.
Soll die Regierung doch erst einmal die Beschneiden die die Hacklerregelung ungerechtfertig genutzt haben. Das waren in erster Linie die Beamten!
Beamte waren bei der aktuellen HR. ausgenommen!
Richtig - die Pensionsanpassung in Richtung ASVG beginnt für Beamte schön langsam ab dem Jahr 2027 und dann gehen Sie in den Vorruhestand ohne Einschränkungen wie bei der ASVG. Verarschen kann die Türkis/ÖVP/Kurz-Bande mich nicht mehr.
Trostpflaster:
Der richtige Ausdruck! Die Regierung arbeitet derzeit mit Trostpflastern und kleinen Geschenken, in der Hoffnung, dass diese freudig angenommen werden.
Leider wird dadurch die Neidgesellschaft mobilisiert.
Beispiel Hacklerregelung: Diese war ja selbst seinerzeit ein Wahlzuckerl. Jetzt wird sie abgeschafft und gleichzeitig ein "Frühstarterbonus" gewährt. Dessen Sinn völlig in Frage steht.
Anderes Beispiel: Trinkgeldpauschale, heute wird bekannt, dass auch andere Branchen außer der Gastro diese bekommen sollen - z.B. Friseure....
Nächstes Beispiel: Arbeitslosenpauschale. Schon nach 15 Tagen Arbeitslosigkeit werden 150 Euro Sonderzahlung gewährt.
Wahrscheinlich gäbe es noch weitere Beispiele.
Irgendjemand hat auch Sonderzahlungen für systemrelevante Berufe versprochen - jetzt kann man sich nicht mehr erinnern!
Diese Art von Politik ist nicht seriös!
Das PosterInnenniveau in diesem Forum ist wenig verstandesorientiert. Eher SPÖ Niveau vor Gusenbauer. Das bedeutete z.B. den Glauben an ein Pensionsalter für Frauen von 55, also für kinderlose Akademikerinnen 30 Arbeitsjahre und 90 Jahre Lebenserwartung. So schlicht denken heute vielleicht nicht einmal die GrünInnen.
Die politische Frage in Österreich ist, wie lange lassen sich die anderen Parteien von Kurz und der ÖVP in einer Koalition noch vorführen? Und wie lange wird es dauern bis eine Mehrheit begreift, dass das größte politische Problem dieses Landes die ÖVP in der Regierung ist. Seit 1986 by the way. Und es wäre eine Studie wert, warum ca 40 % so gerne Blender wie Grasser und Kurz hochjubeln. Gehts hier wirklich nur um schillernde Projektionsflächen? Die Zukunft wird es zeigen.
Auch die Maurer glaubt immer noch dass der Wohlstand aus einem Budget finanziert werden kann, dass es gar nicht gibt. Aber, was sollen wir uns denn von einer Dame erwarten, gestern noch nichts war und heute Clubchefin einer Regierungspartei ist?
Das Trostpflaster lässt sich nicht schönfärben.
Wer die neoliberale Politik nicht will, darf nicht Türkis wählen.
Afaik wurde die Abschaffung der Hacklerregelung von diesen zur Koalitionsbedingung gemacht - jetzt auf das grüne Beiwagerl hinzudreschen, ist unfair.
Nein, es sind keine Beiwagerlfahrer. Die Gruenen sind die Steigbuegelhalter ohne die sich Kurz einpanieren haette koennen. Die Gruenen sind somit die Hauptschuldigen sogar
Bei der Maurer wäre es besser gewesen die wäre in der Gastronomie geblieben. Dort könnte sie erfolgreich als Tellerwäscherin oder Küchengehilfin arbeiten. Jetzt ist sie nur Handlangerin einer Regierung die den Staat an die Wand fährt!
Oh Mann, diese Grünen sind wirklich Verbiegungskünstler. Es war 2019 ein historischer Moment als SPÖ, ÖVP und FPÖ gemeinsam einen sozialen Beschluss fassten. Die Grünen waren nicht im NR vertreten, ich kann mich nicht erinnern, wie ihre Position dazu war. Die NEOS waren natürlich dagegen. Diese Bobo Schnösel haben auch keine Wähler_innen, die mit 17 Jahren (schwere) körperliche Arbeit in Angriff nahmen. Ihre Klientel wächst wohlbehütet mit einem silbernen Löffel im Mund auf.
Zurück zu den Grünen: Sigi Maurer muss als Klubchefin herhalten, diesen sozialen Rückschritt zu argumentieren. Bitte, die 45 + 62 Regel war auch für Männer gedacht.
Die Sitzung dürfte stürmisch werden.
Eine generationenfeindliche Regelung löst die nächste ab.
Wenn die Grünen weiter bei der Jugend verliert, wundert mich das nicht.
Denen dürfte wahrscheinlich im Moment nicht so wichtig sein was in fünf Jahren ist. Hauptsache sie sind jetzt in der Regierung. Wie schnell‘s vorbei sein kann, kriegten die Grünen gerade in Wien bewiesen.
Vorher waren es die roten Genossen, jetzt sind die Grünen zur Arbeiterveräterpartei mutiert.
Die Grünen haben mit redlicher Arbeit noch nie viel zu tun gehabt! Und wenn Bast zu den Grünen sagt "springt" dann fragen die nur "wie hoch!"
Wenn man sie die kurze Geschichte der Grünen anschaut und wer sie Gegründet hat die haben aber so gar nichts mit Arbeit (außer Stricken) zu tun gehabt.