"Friedlicher Protest" der Kirchen zum Karfreitag
WIEN. Jene Kirchen, die von der Streichung des Karfreitags als freien Feiertag betroffen sind, wollen ein friedliches Zeichen des Protests setzen.
Vertreter der Religionsgemeinschaften treffen sich morgen am Karfreitag mittags in der Wiener Innenstadt, vor der Reformierten Stadtkirche in der Dorotheergasse, um auf die Bedeutung ihres höchsten Feiertags aufmerksam zu machen. Eintreffen werden die Gläubigen jeweils nach dem Ende ihres Gottesdienstes.
Sprechen werden unter anderem Superintendent Matthias Geist (Evangelische Kirche A.B), Landessuperintendent Thomas Hennefeld (Evangelische Kirche H.B.), Superintendent Stefan Schröckenfuchs (ev.-methodistisch) sowie Pfarrer Thomas Wetschka von der altkatholischen Kirche. Nicht dabei sind der evangelische Bischof Michael Bünker sowie der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner. Beide sind untertags bei Terminen in den Bundesländern.
"Parte" in Vöcklabruck
Auch außerhalb Wiens sind Aktionen geplant. In Vöcklabruck beispielsweise wurde sogar ein Partezettel für den Karfreitag, "gestorben am 27. Februar 2019" (dem Beschluss der Neuregelung im Nationalrat), aufgelegt. In mehr als 20 Kirchen in Österreich sollen "in Gedenken und Protest" dreißig Minuten lang Glocken läuten.
Die Regierung hat, wie berichtet, als Folge eines EuGH-Urteils den freien Karfreitag für evangelische Christen, Methodisten und Altkatholiken gestrichen. Hieß es zunächst, ein "halber Feiertag" werde eingeführt, gilt nun ein "persönlicher Feiertag", den Arbeitnehmer an einem beliebigen Tag, auf Kosten eines Urlaubstages, beanspruchen können.