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FPÖ mit leichtem Verlust zufrieden

Von nachrichten.at/apa, 26. Mai 2019, 17:40 Uhr
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Bildergalerie Vilimksy: Das Beste aus dem Ibiza-Skandal gemacht
Bild: APA

WIEN. Die FPÖ zeigt sich nach nur leichten Verlusten bei der EU-Wahl nach der Ibiza-Affäre mehr als zufrieden. "Das zeigt, wie hoch unser Stammwählerpotenzial ist", sagte Spitzenkandidat und Generalsekretär Harald Vilimsky.

Er sah in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF keinen Grund, das Misstrauensvotum gegen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag wegen des sehr starken ÖVP-Ergebnisses abzusagen.

Das werde im Parlamentsklub am Montag besprochen, Kurz habe aber schon zwei Regierung gesprengt. "Er steht nicht für Stabilität und wenn Sie mich fragen, verdient er kein Vertrauen."

Für Vilimsky ist die FPÖ "stabil geblieben, wir haben die Mandate gehalten". "Jetzt beginnt die größte Wählerrückholaktion". Die Ibiza-Affäre habe "Schaden verursache, keine Frage, aber wir holen uns ungeachtet dessen die Wähler zurück".

AfD-Politiker lobt FPÖ: "Krisenmanagement lehrbuchmäßig"

Die Alternative für Deutschland (AfD) freut sich über das FPÖ-Ergebnis bei der Europawahl. "Das Krisenmanagement der FPÖ war lehrbuchmäßig", sagte Maximilian Krah, EU-Spitzenkandidat in Sachsen, am Sonntagabend der APA in Brüssel. Man sei zuversichtlich, dass es für die Freiheitlichen bei der Nationalratswahl im Herbst keine Verluste geben werde.

Dass die Freiheitlichen trotz Ibiza-Video nur vergleichsweise wenig verloren haben, begründete Krah wie folgt: "Die Leute sind verärgert über die Methoden, die hier angewendet wurden." Die Wähler seien nicht bereit, sich manipulieren zu lassen. Aus Sicht der AfD spreche überhaupt nichts dagegen, die FPÖ in eine mögliche gemeinsame rechte EU-Parlamentsfraktion aufzunehmen. "Die persönliche Vertrauensbasis ist da", sagte Krah.

Für Stenzel kam FP-Ergebnis "nicht überraschend"

Für Ursula Stenzel, nicht amtsführende Stadträtin der FPÖ in Wien, ist das Ergebnis ihrer Partei bei der EU-Wahl "nicht überraschend" gekommen. Spitzenkandidat Harald Vilimsky habe einen "großartigen Wahlkampf" hingelegt, sagte sie bei der Wahlfeier in einem Wiener Kaffeehaus. Bis zur Nationalratswahl werde man nun eine "Wähler-Rückholaktion" starten.

"Die Österreicher sind nach einer derartigen Falle nicht in die Falle getappt", kommentierte Stenzel die nur geringen Verluste nach Aufkommen des für die Freiheitlichen verhängnisvollen "Ibiza-Videos". Insofern sieht die ehemalige ORF-Moderatorin das Ergebnis insgesamt positiv. Die SPÖ, die ebenfalls geringe Verluste zu verzeichnen hatte, habe sich zudem "zu früh gefreut".

Bei der Wahlparty waren zu Beginn nur wenige prominente Freiheitliche anwesend. Neben Stenzel hatte sich auch noch der Nationalratsabgeordnete Robert Lugar im Kaffeehaus eingefunden, der den Wahl-Trend nicht kommentieren wollte. Zu späterer Stunde soll dort der designierte Parteiobmann Norbert Hofer auftauchen.

Harald Vilimsky konnte Auswirkungen des Skandals nicht aufhalten

Trotzdem konnte Harald Vilimsky den Ibiza-bedingten Rückfall der FPÖ nicht aufhalten. So sehr er und seine Getreuen sich mühten den Spieß umzudrehen, gelungen ist es nicht, zeigen die bisher vorliegenden Zahlen.

Dabei war der Wahlkampf für den Spitzenkandidaten und Generalsekretär der Freiheitlichen lange ganz gut gelaufen. Sanfter im Ton als von ihm gewohnt schlug er sich in TV-Konfrontationen beachtlich und nutzte dabei das Alleinstellungsmerkmal als kräftiger EU-Kritiker. Bekannter kam einem Vilimsky freilich im Wahlkampf-Finale vor, als er in rüdem Ton Gegenangriffe post Ibiza ritt.

Schon immer galt er eher als Raubein, im Gedächtnis blieb sein Taser-Selbstversuch, per Video festgehalten. Sicherheitspolitik ist soundso sein nationales Steckenpferd. Als Innenminister bei Türkis-Blau war der Law-And-Order-Freak im Gespräch, Bundespräsident Alexander Van der Bellen verhinderte das prophylaktisch.

Das hängt mit Vilimskys Agieren auf europäischer Ebene zusammen, wo er seit etlichen Jahren an einer rechten Allianz bastelte, die umstrittene Persönlichkeiten wie Marine Le Pen aus Frankreich und den italienischen Innenminister Matteo Salvini umfasst. Von einem Austritt aus der EU will Vilimsky allerdings nichts mehr wissen: "Dies ist keine Austrittsallianz", beteuerte er nach einem Treffen mit Le Pen. Man gehe vielmehr den "Weg der Reform". Für Aufsehen sorgt er auch mit persönlichen Untergriffen bevorzugt gegen Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

In die Politik kam der gelernte Werbe-Fachmann Anfang der 1990er-Jahre. Der Wiener absolvierte einen Hochschullehrgang für Öffentlichkeitsarbeit und wurde nach einem Jahr beim Kuratorium für Verkehrssicherheit 1991 Pressereferent im FPÖ-Parlamentsklub. 1996 wechselte er in derselben Funktion ins Wiener Rathaus, wo der Getreue von Heinz-Christian Strache 2004 bis 2006 auch Landesparteisekretär war. Damals konnte er schon auf einige Jahre kommunalpolitischer Erfahrung - als Bezirksrat in Wien Mariahilf bzw. als dortiger FPÖ-Obmann - zurückblicken.

Nach der Abspaltung des BZÖ 2005 blieb er auf Seite Straches und fungiert seit Februar 2006 als Generalsekretär in der FPÖ-Bundespartei. Nach der Nationalratswahl im selben Jahr zog er auch in den Nationalrat ein und blieb dort bis zu seinem Wechsel nach Brüssel im Jahr 2014. Auch danach blieb Vilimsky - einer der gar nicht so vielen Nicht-Burschenschafter in der blauen Elite - der heimischen Innenpolitik stets treu. Weiterhin als Generalsekretär tätig war und ist er stets bereit, Breitseiten gegen den politischen Gegner zu feuern. Der 52-Jährige hat sich selbst nie als Parteiintellektueller definiert sondern eben eher als Mann fürs Grobe. Hart ist er freilich auch im Nehmen, das sogar privat: er hat nämlich mit dem Motorrad die Sahara durchquert. Politisch hat Vilimsky heute freilich einen unangenehmeren Tiefschlag hinnehmen müssen.

Zur Person: Harald Vilimsky, am 22. Juli 1966 in Wien, geboren, 1990 Hochschullehrgang für Öffentlichkeitsarbeit, ab 1991 Pressereferent im FPÖ-Parlamentsklub, später im Wiener Landtagsklub. Ab 2001 Bezirksrat in Mariahilf, ab 2004 Landesparteisekretär der Wiener FPÖ. Ab 2006 Generalsekretär der FPÖ und Nationalratsabgeordneter. Seit 2014 EU-Abgeordneter. Vilimsky ist verheiratet und Vater einer Tochter.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 28.05.2019 10:51

ja Gott sei dank ist die denunzierung fast in die hose gegangen für die spö.leute die nicht mehr die FPÖ gewählt haben seitdem sehen halt auch nicht über den tellerrand und lassen sich zu leicht beeinflussen.

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bvb22 (1.225 Kommentare)
am 26.05.2019 20:40

schönes ergebnis

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 26.05.2019 19:56

Die dreckige Kampagne der SPÖ hatte keine Chance!

75% der Österreicher will KEINEN Stillstand, Chaos oder sinnloses Streiten!

Die SPÖ grenzt die FPÖ aus und auch Kurz ..

😊😊😊🤮🤮🤮🤮🤮🤮🤮🤮

auf Nimmermehr SPÖ in der Regierung

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 26.05.2019 21:05

Wir könnens unter Blindheit zusammenfassen. Damit sind die die blauen und braunen Wähler gut bedient.

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_JoAs (212 Kommentare)
am 26.05.2019 21:50

oder Pech beim Denken..

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 26.05.2019 23:26

Wunderbar dein Kommentar.

Besonders die Emojis.

Stellen die die F- ler dar?

Deine Wortwahl - wieder grandios.

Da hast du in der Parteiakademie aber besonders aufgepasst.

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linz2050 (6.587 Kommentare)
am 26.05.2019 19:46

Die FPÖ wird bei den Nationalratswahlen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden!
Jetzt bei der EU-Wahl Nachbesprechung zeigte Vilimsky wieder sein wares Gesicht: "666" sagte schon ACDC

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