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Filzmaier über Neos: "Meinl-Reisinger ist ein stärkeres Wahlmotiv als Strolz"

Von Lucian Mayringer, 10. August 2021, 00:04 Uhr
SommergesprŠche 2021
Beate Meinl-Reisinger hat vor drei Jahren die Führung der Neos übernommen – gestern war sie bei den "ORF-Sommergesprächen" zu Gast. Bild: Roman Zach-Kiesling

WIEN. Die pinke Oppositionsführerin war gestern erster Gast bei den ORF-"Sommergesprächen".

Mit Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat der ORF am Montagabend die Serie der "Sommergespräche" gestartet. Für die OÖNachrichten ein Anlass, um gemeinsam mit dem Politikwissenschafter Peter Filzmaier eine Zwischenbilanz über die kleinste Oppositionspartei zu ziehen.

Personalfrage: Nachdem sie Mitte 2018 Matthias Strolz an der Parteispitze abgelöst hatte, erreichten die Neos mit Meinl-Reisinger (43) bei der Nationalratswahl 2019 8,1 Prozent (plus 2,8). Mittlerweile ist sie für Neos-Sympathisanten "sogar ein stärkeres Wahlmotiv als davor Strolz" geworden, attestiert Filzmaier. Im Oppositionsvergleich habe sie bessere Vertrauenswerte als Pamela Rendi-Wagner (SP) und Herbert Kickl (FP).

Dass die Tendenz zuletzt fallend war, könne eine Folge der pinken Angriffigkeit gegenüber Kanzler Sebastian Kurz (VP) im Ibiza-Ausschuss sein. Denn für Neos-Wähler "ist das Regierungsmotiv doppelt so stark wie das Kontrollmotiv" und Türkis wäre der naheliegendste Partner, sagt der Politikwissenschafter.

Themenbesetzung: Seit eineinhalb Jahren ist die Pandemie das alles überlagernde Metathema. Anfangs konnten sich die Neos mit dem Ruf nach Wirtschaftshilfen und der Warnung vor Schulschließungen profilieren. Jetzt, wo viel Richtung Eigenverantwortung geht, bleibt für eine liberale Partei wenig Raum für Gegenpositionen.

Beim zweiten Metathema Umwelt sind die Grünen stärker positioniert. Die Neos trommeln deshalb umso mehr die Bildung als ihr Kernthema. Auch weil die SPÖ als Hauptkonkurrent Bildungsfragen in letzter Zeit nicht so öffentlichkeitswirksam wie in der Vergangenheit besetzt.

Wahlperspektive: 15 Prozent hat Meinl-Reisinger als Ziel für die nächste NR-Wahl ausgegeben – ein Zielwert, um für Zweierkonstellationen gerüstet zu sein. Offen ist, ob das mit klassisch- liberalen Ansätzen, bei in Österreich entsprechend kleiner Zielgruppe zu schaffen ist. Eine Verbreiterung in jeder Hinsicht dürfte notwendig sein. Zuletzt kamen "40 Prozent aller Neos-Wähler aus Wien und dem angrenzenden niederösterreichischen Speckgürtel" (Filzmaier).

Mögliche Partner: Die logische und einzig realistische Zweiervariante wäre jene mit der ÖVP. Auch inhaltlich. Mit Kurz, der kein Verfechter des Kammersystems ist, sieht Filzmaier in den pinken und türkisen Wirtschaftsplänen kaum mehr Unterschiede. Das gelte auch für Bildung und Soziales.

Das rot-pinke Wien ist für den Bund mangels Mehrheit kein realistisches Vorbild. Als zweite Option bleibe also die Dreiervariante SPÖ-Grüne-Neos, trotz beträchtlicher inhaltlicher Unterschiede.

Als möglicher Partner auszuschließen wäre für Filzmaier die FPÖ mit Herbert Kickl. Das wäre "wie für die SPÖ in abgeschwächter Form eine Belastungsprobe mit Spaltungsrisiko". Was einzelne Allianzen aber nicht ausschließe.

Zweiter Anlauf in Oberösterreich

Die Landtagswahl am 26. September in Oberösterreich ist heuer die größte Bewährungsprobe für die Parteien. Das gilt besonders für die Neos. Denn das Land ob der Enns ist nur eines von drei Bundesländern (neben Kärnten und dem Burgenland), in denen man nicht im Landtag vertreten ist. 2015 ist man mit 3,5 Prozent knapp an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert. Das bisherige Top-Ergebnis aus pinker Sicht gab es 2019 in Vorarlberg mit 8,5 Prozent. In Wien reichten im Vorjahr 7,5 Prozent für Christoph Wiederkehr, um Vizebürgermeister zu werden.Im OÖ-Wahlkampf will der 29-jährige Felix Eypeltauer die Neos als "einzige" unabhängige Oppositionskraft positionieren. Meinungsforscher prophezeien für den zweiten Anlauf auf den Landtag ein knappes Rennen.

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Autor
Lucian Mayringer
Redakteur Innenpolitik
Lucian Mayringer

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27  Kommentare
27  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 11.08.2021 15:55

Viele hier scheinen mit einer starken Frau wie Meinl-Reisinger schwerst überfordert, aber es gibt halt auch Gegenexemplare zu den unterwürfigen Türkis-Hascherln a la Köstinger, Raab, Aschbacher u Co...

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Analphabet (15.645 Kommentare)
am 11.08.2021 01:58

Diese Frau kann nur mehr Zuspruch bekommen, wenn die anständigen ÖVP Wähler zu ihr wechseln.

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 11.08.2021 00:18

ZITAT:
"Jetzt, wo viel Richtung Eigenverantwortung geht, bleibt
für eine liberale Partei wenig Raum für Gegenpositionen".

Diese Aussage ist entlarvend:
Demnach steht TÜRKIS-GRÜN für Eigenverantwortung.
Die Liberale Partei steht bloß für Gegenpositionen !!

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Andik39 (217 Kommentare)
am 10.08.2021 21:22

Wohl eher ein stärkeres Wahlmotiv sie nicht zu wählen.

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KlausBrandhuber (2.148 Kommentare)
am 10.08.2021 13:51

So unterschiedlich können Ansichten sein. Mir war Strolz um Häuser sympathischer als Meindl-Reisinger. Sie ist selbst in diesem für sie sehr angenehm verlaufenden Gespräch - nie kritische Fragen - immer wieder in ihren üblichen Keifton zurückgefallen.
Wer an Regierungsbeteiligung denkt, sollte einen anderen Ton wählen (gilt auch für Rendi-Wagner, die sich diesbezüglich jedoch gebessert hat).

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 10.08.2021 10:12

Eher ein stärkeres Nicht-Wahlmotiv. 😁😁😁

Viel öfters kann man sachlich kaum falsch liegen als Meinl-Reisinger und Rendi-Wagner. Aber Hauptsache, man provoziert und macht aggressive Opposition. Absolut nicht geeignet für Regierungsarbeit, das sieht man in Wien, wo man um jeden Preis in die Stadtregierung wollte.

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( Kommentare)
am 10.08.2021 16:53

Doch man kann noch öfter falsch liegen oder weißt du nicht wer der Messias von Meidling, seines Zeichens göttlicher Kanzlerdarsteller ist???

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erich71 (1.044 Kommentare)
am 10.08.2021 09:50

Strolz hatte trotzdem 5 mal mehr Charisma!

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( Kommentare)
am 10.08.2021 08:53

Meinl Reisinger, Krisper und Brandstätter sind drei starke Motive, die NEOS nicht zu wählen!

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 10.08.2021 10:13

Ja eben, ein starkes Wahlmotiv (für eine andere Partei). 😁

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SRV1 (8.119 Kommentare)
am 10.08.2021 13:03

Dass der ehemalige Wirtschaftskämmerer und der schwürkise Multinicker und Jubelperser Suppenheld was anderes als Basti-Fantasti & seine Maturballtruppe (sorry: In OÖ ja nun "Liste Stelzer" (wäre "Die neue Volkspartei Oberösterreich" evtl. doch ein beeinträchtigender Makel?) wählen, erstaunt ja nicht wirklich...

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BekurzterBuerger (374 Kommentare)
am 10.08.2021 20:59

welche denn überraschen´s uns ?

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Nursogsogt (1.209 Kommentare)
am 10.08.2021 08:51

Vom Liberalismus im Sinne des Kampfes gegen staatliche Bevormundung der Bürger und Eingriffe in Bürgerrechte haben sich die NEOS schon lange verabschiedet. Sie sind von den Grünen kaum mehr zu unterscheiden. Leider...

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zakamenem (1.021 Kommentare)
am 10.08.2021 09:10

Klar, sie wollen ja regieren

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BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 10.08.2021 08:44

Wer Neos wählt ermöglicht Rot Grün Neos und damit den Beginn des Ökofaschismus in Österreich. Bürger wehret den Anfängen.

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Paul44 (1.217 Kommentare)
am 10.08.2021 09:20

Sie haben wohl noch nichts vom Weltklimabericht gelesen, der gestern veröffentlicht wurde.

Fahren Sie weiter mit dem SUV, fliegen Sie weiter mit dem Flugzeug auf ein paar Tage Urlaub nach Malle, essen Sie weiterhin täglich Ihr Schnitzel. Aber beklagen Sie sich nicht, wenn in 10-20 Jahren einige Millionen Klimaflüchtlinge in Österreich leben, oder ihr Dach vom Hagel zerstört wurde.

Angesichts der Millionen von Opfern, den der Faschismus in Europa verursacht hat, würde ich aus Respekt vor den Opfern auf solche Vergleiche verzichten.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 11.08.2021 20:42

Eher Welktklimaunrat.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.08.2021 08:34

Populistin zu sein ist halt anziehend.

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Libertine (5.961 Kommentare)
am 10.08.2021 08:25

Ob für Filzmaier ihr Bikini- Video, der Grund für seine Aussage war, bleibt dahin gestellt.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 10.08.2021 08:24

Verpackung vor Inhalt. Na bravo, das kennen wir ja irgendwoher.

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nodemo (2.452 Kommentare)
am 10.08.2021 08:22

Nichts versprochen und kein Konzept, also für viele wählbare Argumente.

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Paul44 (1.217 Kommentare)
am 10.08.2021 09:21

Sie hat mehrmals von fertigen Konzepten berichtet.

Sie müssen sich halt die Mühe machen und auf die Seite der entsprechenden Partei gehen. Jammern geht natürlich schneller.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 10.08.2021 07:24

Ein gutes und sehr informatives Gespräch. Für mich kam dabei hervor dass die NEOS nur ein Abklatsch der Türkisen sind und daher für mich nicht wählbar.

Das Teile und Herrsche wird in jeder Partei gepflogen, bei der SPÖ und auch der FPÖ ging es krass daneben.

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redniwo (1.445 Kommentare)
am 10.08.2021 07:18

ich finde auch dieses sommergespräch war gut. informativ.

was sich für mich inhaltlich bestätigt hat: die neos kann ich nicht als opposition zu kurz sehen; eigentlich gleiche wesentliche inhalte. opposition wäre zu rot und auch grün vorhanden.

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Berkeley_1972 (2.399 Kommentare)
am 10.08.2021 05:48

Das Sommergespräch war mE gut.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 10.08.2021 08:28

Ein angenehmer Stil, glatte Gesichter und einfach verständliche Allgemeinplätze, aber niemals Konkretes, solche Frontfiguren lieben die Österreicher.

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rmach (16.439 Kommentare)
am 10.08.2021 09:56

Ja, und wie gekonnt sie sich gegenüber ihren Geschwistern heraushob. Sie die Kluge, die ohne Anstrengung die Weisheiten der Welt in sich aufsog. Herrlich!

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