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Faßmann will Schulstart ohne Masken: Stufenplan bei steigenden Infektionen

Von Jasmin Bürger   13.August 2020

In Nordrhein-Westfalen kehrten gestern 2,5 Millionen Schüler aus den Sommerferien zurück. Bis auf Grundschüler müssen in der Schule alle einen Mund-Nasen-Schutz tragen – auch im Unterricht. Das ist die strengste Regelung aller deutschen Bundesländer. Für Österreich, wo die ersten Schüler in vier Wochen ins neue Schuljahr starten, soll Nordrhein-Westfalen kein Vorbild sein.

Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) will "weitestgehende Normalität". Das bedeutet Schule ohne Maske, ohne Schichtbetrieb, mit Turnen und Singen – vorausgesetzt, die Infektionszahlen lassen das zu. Welche Maßnahmen bei steigenden Zahlen, aber auch bei Verdachts- oder bestätigten Fällen an Schulen greifen sollen, ist aber noch offen.

Video: "Erhöhte Sensibilität und allgemeine Verhaltens- und Hygieneregeln seien angebracht, aber keine Masken", sagt der Ressortchef aus dem Bildungsministerium.

Am Montag will Faßmann einen Stufenplan präsentieren. Noch wird an Details getüftelt. Schwierig gestaltet sich die Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium. Weil die von Rudi Anschober (Grüne) angekündigte Corona-Ampel für Österreichs Bezirke noch nicht fertig ist (Start im September), setzt das Bildungsministerium vorerst auf ein eigenes Modell. Der von Experten der Uni Wien erabeitete, online abrufbare "Virusatlas" stellt die Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner dar – heruntergebrochen auf die Bevölkerungsdichte. Grün bedeutet weniger als 15 Neuinfektionen, Gelb 15 bis 50, darüber schaltet die Ampel auf Rot.

Für die Schulen soll Grün "freie Fahrt mit erhöhter Sensibilität" bedeuten, sprich regelmäßiges Lüften und Händedesinfektion. Zu den Maßnahmen bei Gelb könnten Maskenpflicht im Eingangs- und Gangbereich, das Verlegen des Turnunterrichts nach draußen oder der Verzicht auf Singen in der Musikstunde gehören. Schulschließungen sollen selbst bei Rot absolute Ausnahme und sehr kleinräumig sein. Ebenfalls höchstens am Ende der Skala soll ein Schichtbetrieb wie nach dem Lockdown stehen. Für alle Fälle will Faßmann eine Betreuung am Standort garantieren.

Schnelle Tests als Schlüssel

Als Schlüssel für die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs gelten schnelle Tests – hier will Faßmann neue Wege gehen. Zwar sollen Verdachtspersonen weiter einen normalen Abstrich machen müssen, Kontaktpersonen – alle Mitschüler und Lehrer – sollen im ersten Schritt aber zum Gurgeltest. Dieser kann selbst durchgeführt werden, weil man nur mit Kochsalzlösung gurgeln muss, die Probe wird im Labor ausgewertet. Möglich ist der Test ab sechs Jahren.

Dieses Konzept sei "schneller und schmerzfrei", binnen 24 Stunden solle das Ergebnis vorliegen, verweist das Bildungsministerium auf Expertenvorarbeit. Auch hier wartet man aber auf grünes Licht aus dem Gesundheitsressort, das bisher die aufwändigeren Nasen-Rachen-Abstriche als sicherste Variante sieht. Offiziell heißt es aus Anschobers Büro dazu nur, man sei "in enger Abstimmung".

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