Faßmann: "Alle können ihren Abschluss machen"
WIEN. Der Bildungsminister geht nicht mehr davon aus, dass im April noch ein regulärer Schulbetrieb stattfinden wird.
Die Schulen werden auch nach den Osterferien nicht wieder öffnen. "Realistisch gesehen" werde es im April keinen regulären Betrieb geben, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) gestern.
Er kündigte mehrere Maßnahmen an, wie der Schulbetrieb auch von daheim aus verbessert fortgeführt werden kann. Nicht geplant ist, das Semester einfach auslaufen zu lassen. Zum Schulende soll es wie gewohnt ein Zeugnis geben. "Alle können ihren Abschluss machen", versicherte der Minister.
- Zeugnis: Sofern sich Schularbeiten nicht mehr ausgehen, sollen für die Beurteilung die bisher vorliegenden Leistungen herangezogen werden. Auf die Sondersituation soll Rücksicht genommen werden.
- Matura: Eine Absage der Matura ist nicht angedacht. Nach Ostern will Faßmann bekannt geben, ob der 19. Mai als Starttermin hält. Das Maturazeugnis ist auch international relevant, da es die anerkannte Form der Studienberechtigung ist.
- Lehrlinge: Der Abschluss der Berufsschule soll über Distance Learning ermöglicht werden, die Lehrabschlussprüfung soll plangemäß im Sommer erfolgen. Für Lehrlinge, die in der kritischen Infrastruktur (Handel, Logistik) gebraucht werden, soll ein Nachholen des Lernstoffs organisiert werden.
- Universitäten: Faßmann will das laufende Sommersemester an den Hochschulen als neutrales Semester bewerten. Dies bedeutet eine Entlastung für Studenten, die Beihilfen beziehen.
- Lerninhalte: Die Entscheidung, ob auch neuer Stoff durchgenommen wird, soll schulautonom getroffen werden. Faßmann fürchtet aber um die Motivation der Schüler, wenn nur das Wissen vertieft, aber nicht erweitert wird. Eine Überforderung soll vermieden werden.
- E-Learning: Ab nächster Woche bietet das Ministerium "Online-Fortbildungen für Lehrer" an, die bisher die digitalen Angebote wenig bis gar nicht genutzt haben. Das Bildungsministerium richtet ein erweitertes Service-Portal ein, damit Lehrer und Schüler einfacher im digitalen Klassenzimmer arbeiten können – etwa durch den Einsatz von Videotelefonie oder raschere Online-Korrekturen.
- Unterstützung: Zwei bis fünf Prozent der Schüler gelten als untergetaucht und meldeten sich kaum bis gar nicht bei den Lehrern. Schulpsychologen, Beratungslehrer und Sozialarbeiter sollen nun Eltern und Schülern kontaktieren und Hilfe anbieten. Faßmann kündigte zudem an, dass Schüler, die über keine digitale Ausstattung verfügen, gebrauchte Geräte erhalten sollen.
- Kosten: Ab 1. April werden keine Elternbeiträge mehr für ganztägige Schulangebote an Bundesschulen eingehoben. Bei den Pflichtschulen obliegt es den Ländern und Gemeinden. Das Bildungsministerium übernimmt zudem die Stornokosten für abgesagte Schulveranstaltungen. Der Fonds wird mit 13 Millionen Euro dotiert.
- Betreuung: Die Schulen bleiben weiterhin für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren, die Betreuung brauchen, geöffnet. In Oberösterreich wurden laut Bildungsdirektion zuletzt täglich rund 250 Kinder betreut.
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Was spricht eigentlich dagegen, im Sinne von Entflechtung der Schülerdichte, in Volksschulen den sog. WECHSELUNTERRICHT EINZUFÜHREN.
In den 1960 Jahren hatte ich meine ganze Volksschulzeit im Wechseiunterricht, da enorm viele Kinder in viel zu wenig Klassen untergebracht werden mußten.
Vorteil 2020: die Schülerfreqenz würde sich sofort um 50% reduzieren, kaum .org. Aufwand, alle könnten bald wieder geregeltem Frontalunterricht genießen, in halb so vollen Gebäuden. Und dies könnte auch im Herbst noch weitergeführt werden.