Ex-FP-Landeschef Lutz Weinzinger verstorben

Er war ein Politiker, der den Fragen von Journalisten auch in schwierigen Phasen nicht auswich. Und Lutz Weinzinger war auch einer, den seine Partei, die FPÖ, gerade in Krisenzeiten zu schätzen wusste. Gestern ist der ehemalige FPÖ-Landeschef im Alter von 78 Jahren verstorben.
Nach der Abspaltung des BZÖ übernahm Weinzinger 2005 die Führung der FPÖ Oberösterreich – in einer Zeit, als die Freiheitlichen tatsächlich um ihre Existenz kämpfen mussten. Der 1943 in Schärding geborene Weinzinger war eine blaue Integrationsfigur, kein Sprücheklopfer, kein Glücksritter.
Seine Gesinnung war deutschnational, er war Mitglied der schlagenden Burschenschaft "Bruna Sudetia". Weinzinger legte dabei Wert auf gepflegte Umgangsformen. Man wäre fast versucht, ihn als Gentleman zu bezeichnen, wenn man nicht wüsste, wie sehr ihm Anglizismen zuwider waren. Er war ein ausgezeichneter Rhetoriker im oberösterreichischen Landtag (von 1991 bis 2006) und im Nationalrat (2006 bis 2010).
Sein Studium der Geschichte brach er ab, weil er Mitte der 70er-Jahre die Steuerberatungskanzlei seines plötzlich verstorbenen Vaters übernehmen musste. Die Leidenschaft für Geschichte blieb ihm zeitlebens. Nach einem Interview war es ratsam, mindestens eine Stunde zusätzlich einzukalkulieren, weil Weinzinger dann gern den historischen Diskurs eröffnete.
Für den aktuellen FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner bereitete Weinzinger den Weg, als er ihn 2009 zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl machte.
Haimbuchner, der die Parteiführung 2010 übernahm, würdigte seinen Vorgänger gestern als "treuen Mitstreiter" und "väterlichen Freund".
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