Eurofighter: Mehr Gegengeschäfte als vereinbart
WIEN. In den drei Untersuchungsausschüssen waren die Gegengeschäfte für den Kauf der Eurofighter stets umstritten.
Auch die Justiz prüft nach wie vor den Korruptionsverdacht bei den Deals. Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl hat gestern einen "kaufmännischen Schlussstrich" gezogen und die Bilanz ihres Ressorts vorgelegt.
Demnach wurden für den Abfangjäger-Kauf Gegengeschäfte im Wert von 4,5 Milliarden Euro nach Prüfung anerkannt. Vereinbart war für den Zeitraum 2003 bis 2018 ein Volumen von 3,5 Milliarden Euro. Am meisten profitiert hätten FACC (1,4 Milliarden Euro Auftragsvolumen), MAN (787 Millionen Euro) und der Magna-Konzern (384 Millionen Euro). Von den rund 2000 Gegengeschäften, die mehr als 300 Firmen eingereicht haben (Gesamtvolumen 6,1 Milliarden Euro), seien letztlich 1766 anerkannt worden.
SP-Kritik an "Persilschein"
Als "größten Profiteur" bezeichnete Udolf-Strobl die Flugzeugzulieferindustrie. Kritik erntete die Ministerin von SP-Wehrsprecher Robert Laimer. Ihre Bilanz sei "ein Persilschein" für Eurofighter/Airbus. Schließlich sei die Republik mit dem Jet-Hersteller wegen vieler strittiger Gegengeschäfte in einem Rechtsstreit. Erreichen diese nicht das vereinbarte Volumen, dann müsse der Anbieter eine hohe Pönale zahlen. Laimer will nun über eine parlamentarische Anfrage die Offenlegung einer detaillierten Liste aller Gegengeschäfte einfordern.
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> Laimer will nun über eine parlamentarische Anfrage die Offenlegung einer
> detaillierten Liste aller Gegengeschäfte einfordern.
Was die unbedarften Abgeordneten offenbar nicht verstehen: Bei allen Kaufverträgen gipz 2 Geschäftspartner. Wenn die undichten Parlamentarier (wie der unselige Pilz) die Informationen an die sensationsgierigen Medien weitergeben, dann sind die Geschäftsgeschädigten nicht nur verschnupft sondern als Kunden und als Auftraggeber für immer weg.
Aber das kapieren die ja auch beim BVT-Skandal nicht.
Es wäre für das Land Österreich schon besser, wenn man das Bundesheer auf einige wenige Bereiche reduzieren würde....
Ja und Nein! ich würde es so formulieren, dass man das Bundesheer auf Österreich hin optimieren sollte! Eurofighter? Wozu? Zum Identifizieren tun es eine paar Billige Flieger auch. Einen Luftkrieg wird man mit den paar Schrottmühlen wohl nicht lange durchhalten. Den Luftraum schützen? Ja, aber sicher nicht mit Flugzeugen.
Waffengattungen gehören überprüft, bewertet und aufgelöst oder auch optimiert.
Hubschrauberstaffel zum Beispiel gehört ausgebaut, da für den Katastrophenschutz sehr wichtig. Ja, man kann mit Hubschrauber auch kämpfen, aber der wichtigere Part ist und bleibt wohl der Hilfsdienst bei Katastrophen, unfällen und dgl.
Und unsere Hubschrauber-Piloten gehören zu den Besten der Besten... muss man auch mal sagen!
> Es wäre für das Land Österreich schon besser
Wen indressiert denn schon das"Land" Österreich!
Wer bringt die Steuern her und die Devisen, die das "Land" verplempert!
womöglich haben wegen d vielen Gegengeschäfte die Rübenbomber gar nix mehr gekostet
So will man uns das zumindest verkaufen... Oder wollte man.
Was Jahre danach ist interessiert ja niemand mehr.
Ich würde gerne wissen wie viele Geschäfte auch ohne Eurofighter gemacht worden wären.
Die Antwort: viele
Denn aus meiner damals noch aktiven Zeit weiss ich, dass man auch unsere Firma aufforderte, Verträge, die bereits lange abgeschlossen und unterzeichnet waren, als Gegengeschäfte zu melden. Was von der Geschäftsleitung abgelehnt wurde.
> dass man auch unsere Firma aufforderte,
Immer diese "man"s wenn das Ross geheim und der Reiter obrigkeitlich hoch oben sitzt.
> Was Jahre danach ist interessiert ja niemand mehr.
Mich schon. Der Eurofighter ist auf Druck der NATO dem schwedischen Flieger vorgezogen worden, der die Aufgabe der Bundesheerfachleute erfüllt hätte.
Das Thema war damals der versteckte Bruch mit dem Neutralitäts-Verfassungsgesetz. DAFÜR müsste der Grasser und mit ihm der Schüssel vors Parlamentsgericht gestellt werden.