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Ein Supergau und ein Testprojekt für die Straches

Von René Laglstorfer, 30. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Ein Supergau und ein Testprojekt für die Straches
Harald Kindermann Bild: Volker Weihbold

LINZ. Parteien überschätzen die sogenannten sozialen Medien, sagt der Digital-Experte Harald Kindermann.

"Den reiß ich mir jetzt auf", sagt eine grün gekleidete Frau mit Filzlocken und Nasenring zu einem Schauspieler, der ÖVP-Chef Sebastian Kurz darstellen soll. Dieses Online-Video der FPÖ war mit mehr als einer Million Aufrufen auf YouTube mit Abstand das meistgeklickte im vergangenen Nationalratswahlkampf. Auch die SPÖ butterte laut der Plattform wahlbeobachtung.org viel Geld in sogenannte soziale Medien. Dennoch verlor sie, wie die FPÖ, große Stimmenanteile. Umgekehrt sei die ÖVP mit Werbeschaltungen in sozialen Medien eher unterrepräsentiert gewesen, gewann aber mit großem Abstand die Wahl. Laut dem Marketing-Professor und Digital-Experten Harald Kindermann von der Fachhochschule Oberösterreich in Steyr überschätzen politische Parteien die Werbewirkung sozialer Medien: "Bei einer kurzfristigen Kampagne, bei der ich in drei, vier Monaten einen Erfolg brauche, wirken klassische Medien wesentlich stärker."

Die Ausnahme von der Regel seien Facebook-Seiten wie jene des früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache mit knapp 800.000 Followern. "Das wären rund 12,5 Prozent der Wahlberechtigten – eine beträchtliche Manövriermasse, die man über Jahre aufbauen muss", sagt Kindermann (Follower können aber auch "zugekauft" werden, Anm.). Dass eine der größten Facebook-Seiten des Landes nach ihrer Stilllegung nun weder der FPÖ noch Strache zur Verfügung steht, bezeichnet Kindermann als "Supergau für beide". Er erwartet, dass Strache mit seiner privaten Facebook-Seite "relativ schnell" 100.000 Follower erreicht – derzeit sind es rund 53.000. "An die zuletzt knapp 800.000 ,Fans‘ der stillgelegten Facebook-Seite wird Strache aber nicht mehr herankommen", prophezeit der FH-Professor.

Er rechnet damit, dass der von der FPÖ suspendierte Strache "als Testprojekt" mit einer eigenen Liste bei der Wien-Wahl 2020 antreten wird. "Die Straches werden ein gewisses Klientel von der FPÖ abziehen – beide fischen definitiv im gleichen Teich", sagt Kindermann.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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3  Kommentare
3  Kommentare
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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 30.10.2019 13:14

Dieser Herr muss ja ein gewalter "Experte" sein, wenn er nicht mal weiß, dass Straches Facebookseite niemals 12,5 Prozent der Wahlberechtigten umfasst. Jedenfalls nicht in Österreichs Der Anteil von Deutschen beträgt über ein Drittel und stammt vor allem aus der Zeit, als es die AfD noch nicht gab und sich viele ihrer heutigen Wähler eine Partei wie die FPÖ auch in Deutschland wünschten. Für Wahlen in Österreich ist dieses Klientel komplett wertlos.

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boris (1.939 Kommentare)
am 30.10.2019 08:03

H.C. versicherte in einem früheren Interview, dass er die "Fehler des H.J." nicht wiederholen möchte. Musste er auch nicht, er hatte selber bessere:
H.J. hat die rechten Burschenschafter eher außen vor gehalten, H.C. ist durch sie "groß" geworden - der Zauberlehrling wird sie nun nicht los.
H.J. hat nachdem er Probleme mit den eigenen Leuten hatte, eine neue Partei gegründet (BZÖ - Bienenzüchter Österreichs? zwischenzeitig irgend einer Milbenart zum Opfer gefallen).
H.C. wird vermutlich aus der eigenen Partei geworfen (seine Frau wurde schon) und "muß" - um politisch kurzfristig überleben zu können - eine neue Partei gründen - vielleicht heißt sie (st)Rache-Partei.
Zu guter Letzt möchte ich wiederholen: man sollte Schüssel und Kurz "dankbar sein", dass sie sich die Mühe mit einer Koalition mit den Blaunen angetan haben, denn nur dadurch wurde deren wahres Gesicht öffentlich sichtbar.
Und die Grünen mit Kogler sollten H.C. dankbar sein, sonst wären sie jetzt nicht im Parlament.

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richie (923 Kommentare)
am 30.10.2019 08:47

HC soll ruhig eine eigene Partei gründen und der FPÖ ordentlich Stimmen absaugen.
Hoffentlich verschwinden beide dann von der Bildfläche.

Übrigens verwehre ich mich als Imker mit dem BZÖ in Verbindung gebracht zu werden.
Und die Varroa-Milben sind vor allem für die Bienen ein Problem ...

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