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"Die Trumps und Putins wollen ein schwaches Europa"

29.April 2019

Genau einen Monat vor den Europawahlen präsentierte am Freitagabend Hannes Androsch sein neues Buch "Europa vor der Entscheidung" gemeinsam mit seinen Co-Autoren Johannes Gadner und Bettina Poller. Einig waren sich die drei in der von OÖN-Politikchef Wolfgang Braun moderierten Diskussionsrunde im OÖNachrichten-Forum in den Promenaden Galerien: An einem gemeinsamen Europa müsse man weiter arbeiten, doch gebe es keine Alternativen.

Bei allem "zum Teil berechtigten Motschgern", so Androsch: Die Europäische Union sei eine Erfolgsgeschichte. Er erinnerte dran, die 75 Jahre seit dem Zweiten Weltkrieg mit der Periode davor zu vergleichen. "Die EU ist das Ergebnis der Einsicht nach 1945: Es geht nicht gegeneinander, nur miteinander." Man habe die "Chance, das Erfolgsprojekt weiterzuführen – auch wenn es "eine Menge zu tun" gebe.

"Eine schwache EU wollen die Trumps, die Putins und die Chinesen", warnte der Industrielle und Ex-Finanzminister davor, die europäische Einheit zu schwächen. Gadner verwies in diesem Zusammenhang auf die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs, die ohne EU-Mitgliedschaft "nachweislich" nicht in diesem Ausmaß gekommen wäre. Natürlich habe die EU auch Fehler gemacht, sagte Androsch, "in der Finanzkrise und bei Griechenland hat man nicht optimal agiert". Außenpolitisch habe man bestimmte Dinge vernachlässigt, etwa die Balkan-Krise und den Umgang mit Russland, blickte Poller zurück. Aber auch sie meinte: "Ein kleines Land alleine würde der Spielball der Mächte sein."

Ja, es brauche eine gemeinsame Außen-, Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie Verteidigung, sagte Androsch: Der Brexit werde für Großbritannien noch eine "Katastrophe" werden. Die EU sei zwar noch weit davon entfernt, vollkommen zu sein, aber "die nationale Souveränität ist eine Illusion. Wir haben die Aufgaben, unsere eigenen und in der EU", am vereinten Europa weiterzubauen: "Und die löst man nicht, indem man nur dauernd motschgert." (bock)

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