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"Die Rolle des Sprengmeisters wollte ich nicht haben"

Von Heinz Steinbock   25.April 2019

Das mediale Echo war schon in den vergangenen Tagen enorm. Und so war auch die Buchhandlung Thalia an der Linzer Landstraße voll mit Zuhörern, als Reinhold Mitterlehner, früherer VP-Obmann und Vizekanzler bis zur „Machtübernahme“ durch Sebastian Kurz, am Mittwochabend sein Buch „Haltung“ vorstellte. Um 19 Uhr begann die von OÖNachrichten-Politikchef Wolfgang Braun moderierte Diskussion, fast eine Stunde zuvor gab es nur noch Stehplätze. „Django, Django“ übten sich einige junge Zuhörer in Anfeuerungsrufen, ehe der Ex-Politiker und Autor eintraf.

Natürlich standen auch in Linz die Vorgänge im Mai 2017, bis zu Mitterlehners Rücktritt, im Mittelpunkt des Interesses des Publikums. Eine „Abrechnung“ sei sein Buch nicht, betonte Mitterlehner auch in Linz. In der Politik gehe es immer „relativ hart her“, Machtwechsel habe es immer gegeben, so Mitterlehner. das Besondere sei aber, so seine Erinnerung, im Frühjahr 2017 die „systematische Planung“ gewesen: „Es gab verschiedene Personen, die wollten einen Systemwechsel“. Dass die damalige Koalition nicht funktionierte, sei so nach außen  getragen worden: „Die Rolle des Sprengmeisters wollte ich nicht haben“.

Video: Bei seiner Buchpräsentation in der Linzer Buchhandlung Thalia fand Ex-VP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner klare Worte zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen. 

Seit der Erstvorstellung von „Haltung“ hat es auch in der ÖVP teils heftige Reaktionen gegeben. „Logisch, dass es da und dort Kommentare gibt“, beschrieb Mitterlehner seinen Eindruck. Als „persona non grata“ sehe er sich in der ÖVP deshalb jedenfalls nicht.

Wie in seinem Buch, streifte Mitterlehner auch seinen Werdegang in 30 Jahre Politik. Das Aufwachsen im Mühlviertel habe ihn geprägt und dass „Rüstzeug“ gegeben, „Bildung“ stand im Mittelpunkt: das,was von ihm und seinen Mitschülern damals von Gymnasium und HTL mitgenommen wurde, war „die freie Meinungsbildung“

Auch aktuelle Entwicklungen sprach Mitterlehner in der Diskussion an. „Österreich zuerst, wo führt das hin? Nicht zum pluralistischen, liberalen Staat“, kritisierte er. Nach den jüngsten Vorgängen, etwa das Braunauer „Rattengedicht“, sei es auch notwendig, das Wort zu ergreifen. 

Was es für die Politik in Zukunft brauche? „Ein paar positive Themen für die Zukunft“.

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19. April 2024