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Die Bildung in Zeiten von Corona: Faßmann erhält neue Befugnisse

Von Annette Gantner, 02. April 2020, 00:04 Uhr
Bildung in Zeiten von Corona
Bildung in Zeiten von Corona Bild: Reuters

WIEN. Der Bildungsminister soll ermächtigt werden, die Ferien und den Lehrplan zu ändern

Am Freitag soll Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) vom Nationalrat per Gesetz ermächtigt werden, weitreichende Verordnungen für den Schul- und Hochschulbetrieb zu erlassen. Was geplant ist und mit welchen Herausforderungen Lehrer, Schüler und Eltern konfrontiert sind, beantworten die OÖNachrichten.

1. Welche neuen Befugnisse soll der Bildungsminister erhalten?

Stimmt der Nationalrat zu, dann kann Faßmann per Verordnung die Fristen und Stichtage des laufenden und kommenden Schul- und Studienjahres inklusive der Ferien per Verordnung abändern. Auch in Lehrplan und Notengebung kann eingegriffen werden.

2. Werden die Ferien nun vielleicht verkürzt?

Derzeit ist an keine Änderung der Ferien gedacht, vor allem die Lehrergewerkschaft und der Tourismus sollen dagegen Vorbehalte haben. Vieles wird davon abhängen, wie lange die Corona-Krise das Schließen der Schulen bedingt.

3. Wie soll der Lehrplan durchgebracht werden?

Wird das Gesetz in der Form beschlossen, kann Faßmann einen "Ergänzungsunterricht" verordnen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Ziele des Schuljahrs erreicht werden. Wenn die Schulen wieder öffnen, könnten demnach die Lehrer zur Aufarbeitung des versäumten Unterrichts zusätzlich zum Stundenplan weitere Einheiten abhalten – auch in der unterrichtsfreien Zeit. Lehramtsstudenten könnten aushelfen.

4. Wie wird die Benotung erfolgen?

Der Bildungsminister soll auch den "ortsungebundenen Unterricht" samt Leistungsbeurteilung per Verordnung regeln können. Das Ministerium legt fest, wie Distance Learning in die Note einzufließen hat. Faßmann versicherte, dass jeder Schüler seinen Abschluss machen könne.

5. Gibt es schon neue Details zur Matura?

Der genaue Fahrplan soll nach Ostern bekannt gegeben werden. Faßmann kann sich aber einen Unterricht für Maturanten mit Mundschutz vorstellen. Er plädiert dafür, dass es vor der Reifeprüfung noch eine Phase des Regelunterrichts geben müsse.

6. Wann werden die Schulen wieder geöffnet?

Hier gibt es noch keine Entscheidung. Faßmann spricht von einem "dynamischen Prozess". Man müsse sich die Frage stellen, ob immer alle Schüler gleichzeitig in der Schule sein müssen, sagte er.

7. Wie wird in der Übergangsphase der Unterricht gestaltet?

Die Schulen wurden angewiesen, bis Ende April neue Arbeitspakete für die Schüler zu gestalten. Dabei ist es möglich, den Stoff nicht nur zu vertiefen, sondern auch neue Inhalte durchzunehmen. Vielfach wurden Eltern am Dienstag von der Schulleitung kontaktiert, dass die Schließung noch länger dauert. In manchen Volksschulen gab es die Aufforderung, die Schulunterlagen abzugeben, damit die Lehrer diese kontrollieren können.

 

 

8. Funktioniert das Distance Learning?

Mehrere Lehrer wiesen die OÖN darauf hin, dass vor allem die technische Ausrüstung der Schüler ein Problem sei, da sich Geschwister und Eltern oft ein Gerät teilen müssten. Faßmann kündigte an, jene Schüler, die über kein Gerät verfügen, entsprechend auszustatten. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, sich die Lernunterlagen in Papierform von der Schule abzuholen. Valide Daten, wie viele Kinder keine Ausrüstung besitzen, fehlen. Im Durchschnitt hatten 6,8 Prozent der Schüler seit Schulschließung keinen Kontakt zu ihren Lehrern.

9. Was bedeutet die Corona-Krise für die Hochschulen?

Hier wird es ein neutrales Semester geben, das sich nicht negativ auf Studien- und Familienbeihilfe auswirkt. Studenten, die Tätigkeiten im öffentlichen Interesse wahrnehmen, etwa in der Gesundheitsversorgung, können bis zu vier ECTS-Punkte angerechnet bekommen. Für den Fall, dass Aufnahmeprüfungen nicht stattfinden, kann Faßmann verordnen, vorangehende schulische Leistungen heranzuziehen.

10. Bekommt man Geld für nicht konsumierte Betreuung zurück?

Die Arbeiterkammer Oberösterreich forderte eine kulante Lösung für Eltern, denen im März der volle Betrag für institutionelle Kinderbetreuung verrechnet wurde, obwohl diese einen halben Monat nicht genutzt wurde. Gemeindebund-Präsident Hans Hingsamer (VP) versicherte, dass nur die tatsächliche Inanspruchnahme verrechnet werde. Eltern sollen eine Gutschrift oder eine Rückerstattung des Betrags erhalten.

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Autorin
Annette Gantner
Redakteurin Innenpolitik
Annette Gantner

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5  Kommentare
5  Kommentare
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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 02.04.2020 11:10

Ob das mit den Schulen und Schulkindern gut gehen wird, fragt man sich.

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rmach (15.057 Kommentare)
am 02.04.2020 13:40

Es gilt hier stark zu differenzieren.
Das Feedback aus den Volksschulen, wir haben dort noch Enkelkinder, ist sehr ausgeglichen, von den Gymnasien, wo ein Kind von uns unterrichtet und den Fachschulen, wo auch ein Kind unterrichtet, sehr unterschiedlich.
Die Enkelkinder machen große Fortschritte, obwohl der Kontakt mit der Lehrkraft sehr gering ist und nur aus dem Abholen und Retournieren der Lernbehelfe besteht. Die Maturaklassen in der Fachschule haben von sich aus Arbeitsgruppen gebildet, die sehr zielstrebig vorgehen. Sie haben ihre Lehrer in die Arbeitsgruppe integriert.
Also, wenn das so weitergeht, wird eine Elite aus der Situation hervorgehen, so wie wir das noch nie gehabt haben. Es wird aber auch aus den sozial benachteiligten Gruppen noch stärkere Verlierer geben.

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rmach (15.057 Kommentare)
am 02.04.2020 09:34

Bitte geniessen Sie auch die offziellen Richtlinien der Schulpsychologie für Eltern. Fassmann sollte diese auch einmal lesen.

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rmach (15.057 Kommentare)
am 02.04.2020 09:15

Wenn jemand, so wie Fassmann keine Ahnung von Lehraufgaben hat, sollte er sich auf das kassieren seines Bezuges konzentrieren und die Schulen incl. Schüler ihrem Schicksal überlassen.
An Fassmann Befugnisse zu übertragen, ist eher eine grobe Fahrlässigkeit und kein Lösungsansatz.

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rmach (15.057 Kommentare)
am 02.04.2020 09:16

Das Kassieren

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