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"Das Coronavirus wird keinen Bogen um unser Land machen"

Von Annette Gantner, 25. Februar 2020, 00:04 Uhr
"Das Coronavirus wird keinen Bogen um unser Land machen"
Im Innenministerium tagte am Montag der Einsatzstab, um über einen Krisenplan für Österreich zu beraten. Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt tägliche Information der Bevölkerung an Das Außenamt erlässt punktuelle Reisewarnungen für betroffene Gebiete

Österreich bereitet sich auf eine weitere Ausbreitung des Coronavirus vor, nachdem dieses in Norditalien bereits mehrere Todesopfer gefordert hat.

Am Montag tagte der Einsatzstab im Innenministerium. Im Anschluss berichteten Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP), Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (VP) über die aktuellen Entwicklungen und die geplanten Maßnahmen.

Kurz sprach von einer globalen Herausforderung. Von 79.000 Fällen seien 98 Prozent in China aufgetreten. Von den 189 Verdachtsfällen in Österreich hätten sich bisher alle als negativ herausgestellt. "Wir dürfen aber nicht davon ausgehen, dass das auch so bleibt", sagte Kurz. Das Coronavirus werde keinen Bogen um Österreich machen.

Der Kanzler kündigte ein Maßnahmenbündel an.

Ab sofort soll es tägliche Informationen für die Öffentlichkeit geben.

Eine Kampagne ist geplant, in der es um Aufklärung und Schutzmaßnahmen gehen wird. Das Gesundheitsministerium hat eine kostenlose 24-Stunden-Hotline unter der Telefonnummer 0800 555 621 eingerichtet. Sie ist durchgehend besetzt. Zudem gibt es für medizinische Fragen Auskunft unter der Nummer 1450.

Das Außenamt erlässt punktuelle Reisewarnungen für die betroffenen Gebiete. Die Warnung gilt für einzelne Gemeinden in der Lombardei und Venetien sowie die Metropole Daegu in Südkorea.

Am Montag informierte Anschober die Landesgesundheitsreferenten. Am Donnerstag kommen die Landeshauptleute nach Wien, um die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Gemeinden besser abzustimmen. Am Freitag tagt der Nationale Sicherheitsrat, dort soll auch die Opposition entsprechend eingebunden werden.

Anschober wird in Rom die Gesundheitsminister der Nachbarländer Italiens treffen. Insgesamt wurde die Zusammenarbeit auf EU-Ebene intensiviert.

Zwei Kompagnien der ABC-Abwehrschule des Heeres bereiten sich auf einen allfälligen Einsatz vor.

Die Fiebermessungen für Fluggäste aus China bleiben aufrecht, an den Grenzen sind vorerst keine geplant.

Ob es auch in Österreich wie in Italien zur Abschottung ganzer Landstriche kommen könnte, ließ die Regierung gestern unbeantwortet. Kurz erklärte aber, dass das Vorgehen in Italien richtig sei.

Informationen aus China

Anschober warnte abermals davor, in Panik zu verfallen. Jeder Verdachtsfall in Österreich werde über Kontakte und etwaige Reisen befragt. Man werde alles dafür tun, damit keine globale Pandemie entstehe. "Nach Ansicht unserer Experten werden die nächsten zwei, drei Wochen entscheidend sein für den weiteren Ablauf", erklärte Anschober. Er berichtete weiters, dass in China mittlerweile 45.000 Krankheitsfälle analysiert worden seien. In 81 Prozent der Fälle sei der Verlauf leicht gewesen, in 14 Prozent sei die Erkrankung schwerer ausgefallen. Bei fünf Prozent habe Lebensgefahr bestanden.

Die Österreichische Gesellschaft für Krisenvorsorge riet gestern dazu, die Speisekammer aufzufüllen und Lebensmittel, Wasser und Medikamente für zwei Wochen zu horten.

In der Steiermark begaben sich elf Mitarbeiter eines Krankenhauses, die Venedig besucht hatten, vorsorglich in häusliche Quarantäne. 50 Mitarbeiter des Uniklinikums St. Pölten wurden nach einem Betriebsausflug in die Lagunenstadt ebenfalls außer Dienst gestellt. Sie werden nun auf das Coronavirus getestet.

Angst vor Coronavirus schüttelt die Aktienmärkte durch
Wenig los in Mailands Luxusmeile (AFP) Bild: APA/AFP/ANDREAS SOLARO

Angst vor Coronavirus schüttelt die Aktienmärkte durch

Die Ausbreitung des Coronavirus in Italien hat die europäischen Börsen am Montag auf Talfahrt geschickt. In Frankfurt am Main gab der DAX um 4,01 Prozent nach. Die Börsen in London, Madrid und Zürich stürzten ebenfalls um mehr als drei Prozent ab. In Mailand brachen die Kurse sogar um knapp fünf Prozent ein. Auch New York eröffnete um drei Prozent tiefer. Die wachsende Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Epidemie drückte auch den Ölpreis deutlich.

Die Anleger hätten realisiert, dass es zu früh gewesen sei, negative Folgen der Epidemie in China auf die Wirtschaft als vernachlässigbar abzutun, erklärte der Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader. „Die Investoren, die dachten, ihre Anlagen in den USA oder in Europa seien vor der Angst vor dem Virus sicher, müssen jetzt umplanen“, sagte auch Analyst Jasper Lawler von der London Capital Group. Eine weitere Analystin erklärte, es sei „sicher“, dass die Störung der Wirtschaft sich in sinkenden Unternehmensgewinnen und fallenden Wachstumszahlen zeigen werde.

Starinvestor Warren Buffett warnte aber vor Schnellschüssen: „Der Ausbruch des Coronavirus ist erschreckend. Es sollte aber nicht beeinflussen, was man auf dem Aktienmarkt macht.“ Besonders unter Druck standen am Montag Aktien von Fluggesellschaften wie Lufthansa, Air France-KLM und Logistikkonzernen wie Deutsche Post und Kühne & Nagel. In Österreich zählten der Flugzeugteile-Hersteller FACC und die voestalpine zu den stärksten Verlierern.

Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft stehen hingegen erst am Anfang. Experten warnen, die Folgen der Epidemie dürften die Konjunktur bremsen. „Mit der derzeitigen Ausbreitung des Coronavirus in Italien haben wir möglicherweise eine völlig neue Situation“, sagte LBBW-Chefökonom Uwe Burkert.

Aus Angst vor den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung für die globale Wirtschaft sind die Anleger am Montag in Scharen in den als „sicheren Hafen“ geltenden Schweizer Franken geflüchtet. Der Franken stieg zur Hauptexportwährung Euro auf den höchsten Stand seit mehr als viereinhalb Jahren. Die Gemeinschaftswährung kostete mit 1,0604 Franken so wenig wie zuletzt im Juli 2015.

Luxusbranche leidet

Als große ökonomische Verlierer werden zum jetzigen Zeitpunkt die Luxusmarken gesehen. Der Anteil Chinas am globalen Markt für Luxusprodukte mache bereits 110 Milliarden Dollar oder 34 Prozent aus, hat die Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) berechnet. Dazu kämen noch 280 Milliarden Dollar, die chinesische Touristen weltweit ausgeben.

Bei Ausbruch des SARS-Virus im Jahr 2003 habe der Anteil Chinas am globalen Luxusmarkt nur drei Prozent bzw. fünf Milliarden Dollar betragen. Als wahrscheinlichstes Szenario legten befragte Spitzenmanager zugrunde, dass sich die Coronavirus-Epidemie hauptsächlich auf China beschränken und in wenigen Monaten ihren Höhepunkt überschreiten werde. Die Branche würde in dem Fall etwa ein halbes Jahr lang unter den Folgen leiden und sich dann rasch wieder erholen.

Der Goldpreis in London stieg hingegen weiter an. 

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Autorin
Annette Gantner
Redakteurin Innenpolitik
Annette Gantner

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12  Kommentare
12  Kommentare
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walterneu (4.715 Kommentare)
am 25.02.2020 15:26

Der fremde Virus ist fuer KURZ sicher kein Problem.
Beim Grenzuebertritt kommt er sofort in Sicherungshaft.

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( Kommentare)
am 25.02.2020 15:21

In ein paar Wochen wird sich der türkise Messias damit brüsten auch die Corona-Route geschlossen zu haben.

Basti unser, geheiligt werde dein Name...

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walterneu (4.715 Kommentare)
am 25.02.2020 12:22

Jetzt kann unser Ankuendigungskanzler seine Ankuendigungsstaerken ausspielen.
Jetzt hat er uns ein ganzes Massnahmenpaket angekuendigt.
Ob das auch der Virus gehoert hat? Oder nur seine Glaubenwollenden fuehlen sich gerettet.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 25.02.2020 11:47

Besondere Ereignisse erfordern Besondere Maßnahmen,
aber nein The Show must go on,
es darf munter weiter um die Welt geflogen u gereist werden zwecks Urlaub u Halli Galli,
Wir habe Kuli Narrisch (BSE) auch überstanden, einige wirds halt rasieren aber das nimmt man in Kauf solang es einen selber nicht einfängt

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 25.02.2020 08:06

So schauen verantwortungslose Regierungspolitiker aus. Das Coronavirus rückt jede Stunde näher an Österreich, aber es gibt kaum Maßnahmen.

Und völlig irre. Noch immer landen Flugzeuge mit asiatischen Urlaubern in Österreich. Geht's noch Herr Kurz? In Italien ist das bereits seit 30.01. verboten.
Welche Flugzeuge kommen heute noch so an in Schwachat?
2x Bangok, 1x Taipeh (China Airlines), 1x Tokio, 3x Seoul (Korea Airlines), 1x Venedig, 3x Rom, 4x Mailand, 1x Neapel, 1x Teheran.

Kurz schläft und gefährdet die Österreicher.

Um eine Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen, muss die Reisetätigkeit in der EU drastisch eingeschränkt werden. Die Europäer sollten jetzt Mal zu Hause bleiben und auf Urlaubsreisen verzichten, bis das Virus im Griff ist.

Reisen in der EU ist gefährlich und gefährdet nicht nur das eigene Leben. Reisende gehören in Quarantäne, wenn sie aus gefährlichen Gebieten wie Italien zurückkommen.

Grenze zu Italien sofort schließen. Nur Italiener dürfen heim.

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mape (8.838 Kommentare)
am 25.02.2020 08:10

Völlig richtig : KURZ IST SCHULD !
Gut dass heute Faschingsdienstag iist .

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 25.02.2020 09:23

Sie finden also, dass die Maßnahmen der Regierung Kurz ausreichen?

Jeder darf rein und raus nach Österreich wie er will.
Aus Asien, aus Italien?

Das wird den Virus aber freuen.

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walterneu (4.715 Kommentare)
am 25.02.2020 15:34

Was der KURZ schon alles nicht gemacht hat, da ist mir auch am Faschingsdienstag nicht zum lachen.

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( Kommentare)
am 25.02.2020 08:40

War grad im Kindergarten und hab drei corona Verdachtsfälle gesehen...waren aber eh genug Krankenschwestern da...

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herst (12.750 Kommentare)
am 25.02.2020 14:03

...und hab drei corona Verdachtsfälle gesehen..

Und, hast die Virusse auch gsechn? Kannst sie näher beschreiben? Grösse, Farbe, Aussehen usw...

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ZeuschnerJoachim (343 Kommentare)
am 25.02.2020 10:37

@Primavera13! Na ja eine Art Prof.-Abronsius -Syndrom.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 25.02.2020 03:45

Die Überschrift vom Artikel lautet:

"Angst vor Coronavirus schüttelt die Aktienmärkte durch"

... aber das ist nicht der Grund allein, sondern weil die Wirtschaft der Deutschen Schwäche erkennen ließ in den vergangenen Monaten und das wird so weitergehen in den nächsten Monaten, denn die Chinesen kaufen weniger deutsche Autos!

Die USA hat sich Indien als Partner auserkoren, weil die Chinesen massenhaft ihre Staatsanleihen verkauft und sonst gegen die Interessen des Amilandes handelt.

Statt A- Bomben Bio-Kampfmittel!

Die Ami´s haben am Bio - Kampfmittel - Sektor seit über zweihundert Jahren ausreichend Erfahrungen sammeln können, ob sie diese Waffe gegen die Chinesen und die ganze Welt in Einsatz gebracht haben, weiß ich auch nicht, aber derVerdacht liegt nahe!

https://www.degruyter.com/downloadpdf/books/9783839401934/9783839401934-010/9783839401934-010.pdf

China wird sich rächen, wenn an dieser Sache was dran ist!

... und GOLD wird nach einer Erholungspause, weiter steigen!

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