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Coronavirus: 282 Neuinfektionen in Österreich

Von nachrichten.at/apa   14.August 2020

282 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat es in den letzten 24 Stunden in Österreich gegeben. Das ist seit Monaten die höchste tägliche Zuwachsrate. Erste Aufschlüsse über das Zustandekommen dieser Entwicklung und mögliche neue Clusterbildungen werden am Freitagabend erwartet. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will die "Möglichkeit von Nachschärfungen" überprüfen.

Mit aktuellem Stand (14. August 2020, 9.30 Uhr) sind bisher österreichweit 725 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 20.499 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 110 Personen aufgrund von Covid-19 in Spitalsbehandlung, davon 19 der Erkrankten auf Intensivstationen.

Die Neuinfektionen teilen sich auf die Bundesländer so auf:

  • Burgenland: 3
  • Kärnten: 22
  • Niederösterreich: 16
  • Oberösterreich: 45
  • Salzburg: 8
  • Steiermark: 12
  • Tirol: 58
  • Vorarlberg: 6
  • Wien: 112

Positive und schlechte Nachricht

Mit gemischten Botschaften wartete am Freitag Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in Wien auf. "Wir haben das Faktum, dass wir heute eine wirklich wichtige Marke übersprungen haben. Das kann man nicht bagatellisieren, das ist alarmierend", meinte Anschober angesichts von fast 300 Neuinfektionen binnen eines Tages am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Sollte es sich dabei nicht um einen einmaligen Ausreißer nach oben handeln, "haben wir eine besorgniserregende Situation".

"Keine Tabus" bei Reisebeschränkungen

Falls "reiseassoziierte Cluster" die Ursache der jüngsten Entwicklung sein sollten - darauf deuten Zahlen aus Kärnten, wo 16 von 22 aktuellen Neuinfektionen auf Urlaube bzw. Aufenthalte in Kroatien zurückzuführen sind, und Tirol an -, schließt Anschober Reisebeschränkungen nicht aus. "Da gibt es keine Tabus", bemerkte der Ressortchefs. "Wir haben 1,003.432 Tests. Das ist schon ein Zeichen dafür, dass wir sehr aktiv im Feld sind", sagte Anschober weiter.

  • Reisewarnung für Kroatien: Aufgrund der steigenden Infektionszahlen von Reiserückkehrern aus Kroatien bzw. einem Anstieg in dem Land selbst warnt Österreich erneut vor Reisen nach Kroatien. Die Reisewarnung tritt ab Montag in Kraft. >> Die Details

Im Zeitraum von 4. bis 13. April hätte man in Österreich rund 50.000 Tests geschafft, vom 4. bis 13. August bereits 81.000. Dazu hätte vor allem das Screeningprogramm neben den Untersuchungen von Verdachtsfällen geführt. Im ersten Zeitraum sei der Anteil der SARS-CoV-2-positiven Tests bei 5,5 Prozent gelegen, zuletzt bei 1,5 Prozent.

Viele kleine Cluster

Die Entwicklung entspreche den Erwartungen nach der akuten Phase im Frühjahr und den Öffnungsschritten. Die Besonderheiten laut dem Minister: viele kleine Cluster, 24 Prozent der positiven Tests erfolgen bei nicht-symptomatischen SARS-CoV-2-Infizierten und relativ viele Reise-assoziierte Infektionen.

Schließlich, wie Anschober erklärte: "Wir beobachten eine völlige Veränderung der Alterspyramide." Seien am Beginn der Pandemie vor allem die älteren Menschen betroffen gewesen, seien jetzt die 15- bis 24-Jährigen die am häufigsten positiv getesten Personen in Österreich. "Wir haben in Österreich ein Durchschnittsalter (der neu positiv Getesteten; Anm.) von 33,7 Jahren", sagte Anschober. In Deutschland seien es 34 Jahre.

Zuletzt war die Zahl der täglichen Neuinfektionen höchstens im niedrigen dreistelligen Bereich gelegen. Die 282 Neuinfektionen von Donnerstag auf Freitag sind hier ein neues Faktum. Allerdings, so der Minister: "Die Zahl der Hospitalisierungen ist um vier leicht auf 110 zurückgegangen." Davon - und ebenfalls mit drei Fällen weniger als zuvor - gebe es aktuell 19 Personen auf Intensivstationen.

Zum Nachschauen: Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz

Post-Covid-Reha empfohlen

Ehemalige Covid-19-Patienten sollten nach überstandener Erkrankung zu einem Hausarzt oder gleich zu einem Lungenfacharzt gehen und bei weiterhin gegebenen körperlichen Einschränkungen eine Post-Covid-Reha andenken. Das hat am Freitag Ralf Harun Zwick, ärztlicher Leiter der Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation in der Therme Wien, bei einer Pressekonferenz im Gesundheitsministerium empfohlen.

Eine Reha könne die Lungen- und damit die Leistungsfunktion der Betroffenen verbessern und ihre Lebensqualität anheben, meinte Zwick. "Covid-19 ist kein harmloser Schnupfen", gab der Fachmann zu bedenken. Selbst bei mildem Krankheitsverlauf seien die Folgewirkungen nicht zu unterschätzen.

So hat eine chinesische Studie ergeben, dass bei minder schwer betroffenen Patienten 30 Tage nach der Spitalsentlassung oft noch Beeinträchtigungen nachweisbar sind. Bei 75 Prozent der Probanden zeigten sich Lungenfunktionsveränderungen, bei 50 Prozent eine Verringerung der Atemmuskelkraft.

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