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Coronavirus: 22 Millionen Euro für klinische Studien und Forschung

Von nachrichten.at/apa, 21. März 2020, 13:38 Uhr
Klimaschutz- und Innovationsministerin Leonore Gewessler (Grüne), Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Bild: (APA)

WIEN. Die Bundesregierung stellt im Kampf gegen das Coronavirus weitere 22 Millionen Euro für Forschung zur Verfügung.

Das gaben Regierungsmitglieder am Samstag im Bundeskanzleramt in Wien bekannt. Finanziert werden sollen damit vor allem klinische Studien zur Erprobung von Medikamenten und Wirkstoffen gegen die Covid-19-Erkrankung und Forschungsprojekte, um Spitäler keimfrei zu halten.

Nach einer ersten Emergency-Ausschreibung für Forschungsprojekte am 10. März in Höhe von einer Millionen Euro kommen nun weitere 22 Millionen Euro dazu. Jeweils zehn Millionen Euro stellen das Infrastruktur- und das Wirtschaftsministerium zur Verfügung, zwei Millionen Euro das Wissenschaftsministerium. Abgewickelt wird die Ausschreibung über die Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

Einreichungen sind ab sofort möglich, die erste Einreichungsfrist endet am 8. April, eine zweite am 11. Mai. Die Förderentscheidungen sollen dann so rasch wie möglich gefällt werden, erklärten die drei für Forschung zuständigen Minister Leonore Gewessler (Infrastruktur, Grüne), Margarete Schramböck (Wirtschaft, ÖVP) und Heinz Faßmann (Wissenschaft, ÖVP).

20 Millionen Euro stehen für Unternehmen mit Sitz in Österreich zur Verfügung, die Wirkstoffe gegen das Coronavirus oder dadurch ausgelöste Folgen wie etwa Lungenentzündungen in der Pipeline haben und eine klinische Studie (Phase I oder II) unmittelbar nach der Genehmigung starten können. Begleitend dazu erhalten die Medizinischen Universitäten vom Wissenschaftsministerium zwei Millionen Euro über die Leistungsvereinbarungen, um gemeinsam mit den Unternehmen die klinischen Studien umzusetzen.

"Reihe von Hoffnungsträgern"

"Schulschließungen und social distancing sind nur Notmaßnahmen, wir brauchen dringend Therapeutika, Diagnoseinstrumente und Impfungen zur Bekämpfung des Virus", erklärte Heinz Faßmann. Er erwarte sich klinische Studien von Medikamenten, die bereits für andere Anwendungen erprobt sind und daher die Zulassung nicht mehr so aufwendig sei - "da gibt es eine Reihe von Hoffnungsträgern".

Als Beispiele nannte der Wissenschaftsminister Medikamente gegen Malaria oder Hepatitis, die man gegen das Virus verwenden könne. Aber das müsse getestet werden. Die Wissenschaft könne in dieser Situation Hoffnung geben, "mehr noch, sie kann die reale Bedrohung abwenden".

Bei der aktuellen Ausschreibung gehe es weniger um das Entwickeln von Impfstoffen, sondern vor allem um das Testen von Medikamenten, die bereits am Markt sind und möglicherweise gegen das Coronavirus wirksam sein könnten, sagte Leonore Gewessler. Ein zweiter Teil widme sich Forschungsprojekten, die helfen sollen, wie man Spitäler keimfrei halten kann. Gefördert werden sollen laut FFG etwa auch Projekte zu Oberflächenbeschichtungen von Schutzanzügen, neuen Desinfektionsmitteln oder Algorithmen zur Pandemieeinschätzung. "Das sind Forschungsprojekte, die unmittelbar wirksam sein können und hoffentlich rasch Hilfe bringen können", so Gewessler.

Margarete Schramböck betonte, dass bereits bei der ersten Ausschreibung vor knapp zwei Wochen 30 Anfragen von Unternehmen eingegangen sind. Als Beispiele für Unternehmen mit vielversprechenden Ansätzen nannte die Wirtschaftsministerin die vom österreichischen Genetiker Josef Penninger mitbegründete Wiener Biotechnologiefirma Apeiron, das österreichische Biotechnologie-Unternehmen Apeptico, der Wiener Impfstoffentwickler Themis Bioscience oder Boehringer Ingelheim.

Notwendige Prozesse bis zur Zulassung sollen laut Schramböck möglichst beschleunigt werden, "alle werden so schnell wie möglich arbeiten, um die Medikamenten so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Und generell müssen wir daran arbeiten, dass wieder mehr Produktion von Wirkstoffen in Europa passiert, das Coronavirus ist ein Weckruf für uns alle".

Penninger will "Virus die Tür zusperren"

Der aus dem Innviertel stammende Genetiker Josef Penninger hat im ORF-Ö1-Mittagsjournal angekündigt, dass er sich um einen Teil der 22 Millionen Euro bewerben wird, die von der Regierung für die Forschung gegen die Covid-19-Erkrankung bereitstehen. Er habe 15 Jahre Vorlauf, sagte Penninger unter Hinweis auf ein Medikament, das er im Kampf gegen den SARS-CoV-2-Virus entwickelt hat.

Josef Penninger Bild: VOLKER WEIHBOLD

Der aktuelle SARS-CoV-2-Virus nutzt wie der 2002 aufgetauchte SARS-Virus den ACE2-Rezeptor, um in menschliche Zellen zu gelangen. Dem "Virus die Tür zusperren" soll "sein" Medikament und zweitens die Organe schützen. "Wir reichen heute den Antrag für eine definitive klinische Studie in China ein", kündigte Penninger an - nächste Woche würde man dies dann wahrscheinlich auch in Europa machen.

Was eine mögliche Zulassung danach betrifft, so hofft Penninger, Mitbegründer der Wiener Biotechnologiefirma Apeiron, einerseits, dass die Behörden hier schnell vorgingen, ohne andererseits aber "Schnellschüsse" zu unternehmen, denn das helfe niemanden. Phase-I- bis Phase-II-Studien gab es bereits, das Mittel wurde in der Vergangenheit auch an Menschen mit schwerem Lungenversagen getestet. Nun soll dies so schnell wie möglich bei an Covid-19-Erkrankten passieren - und zwar in Europa, Asien und vielleicht an Nordamerika, erläuterte der Genetiker die nächsten Schritte.

Zu seiner Aussage, dass der Coronavirus 30-mal tödlicher als Influenza sei, dazu stehe er weiterhin, sagte Penninger. Als der SARS-Virus auftauchte, da ging man zu Anfang von zwei Prozent aus, "und am Ende waren wir bei zehn Prozent", gab der Experte zu bedenken. Was Covid-19 betrifft, da würden noch die Daten fehlen. Jetzt gehe man von einer Letalität von drei bis 3,5 Prozent aus: "Ich hoffe es geht nach unten", sagte Penninger dazu, aber der Anteil an Toten könne sich ebenso nach oben korrigieren.

Was die Maßnahmen der österreichischen Regierung gegen das Coronavirus betrifft, so mache diese eine gute Arbeit, auch was die Kommunikation betreffe. "Relativ früh" habe sie "relativ gut" reagiert, lautete hier die Einschätzung Penningers.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Papillon_2 (491 Kommentare)
am 22.03.2020 09:00

Es ist natürlich sinnvoll, die Anstrengungen der CORONA-Forschung zu verstärken.

Forschungsergebnisse lassen sich aber NICHT mit Geld erzwingen!
Das bottle-neck ist mit Sicherheit nun nicht das Geld, sondern die Forscher (Mediziner, Virologen, etc.) Man kann nicht die nun arbeitslosen Barkeeper vom Kitzloch etc. kurzfristig zu Virologen umschulen.

Verstärkte Anstrengungen der CORONA-Forschung sollten natürlich zumindest EU-weit abgestimmt sein. Es macht wenig Sinn, wenn jedes kleine EU-Land - wie Österreich - unabgestimmt alleine vor sich hinforscht.

Insofern ist die 22 Millionen Aktion der österr. Bundesregierung meines Erachtens in hohem Masse eine unabgestimmte und wenig durchdachte PR-Aktionitis.

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am 21.03.2020 19:32

Studie: 54 todkranke Covid-19-Patienten bekamen alle eine Sepsis

Francis Boyle
Ausbildung: Harvard Law School, Harvard University, University of Chicago

Noch ist unklar, welcher Behandlungsansatz die größte Wirksamkeit zeigt, aber ich schätze, dass die Therapie von Dr. Paul Marik, bei Blutvergiftung intravenös Vitamin C zu geben, ein guter Ansatzpunkt wäre, denn es scheint vor allem eine Sepsis zu sein, die die Patienten tötet, die sehr schwer an COVID-19 erkranken.
Mariks retrospektive Vorher/Nachher-Studie zeigte eine Reduzierung der Tödlichkeit von 40 auf 8,5 Prozent, wenn man Erkrankte zwei Tage lang mit intravenösem Vitamin C mit Hydrocortison und Vitamin B1 behandelt. Alle zwölf Stunden wurden 200 Milligramm Thiamin verabreicht, 1.500 Milligramm Ascorbinsäure alle 6 Stunden und 50 Milligramm Hydrocortison alle 6 Stunden Wichtig ist hier, dass diese Behandlung keinerlei Nebenwirkungen zeigt, dass sie kostengünstig ist, leicht zugänglich und leicht zu verabreichen

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am 21.03.2020 18:35

Die selbstdarstellung hat einen Namen: P.........

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observer (22.215 Kommentare)
am 21.03.2020 18:17

Der Weg des Hrn. P. scheint vielleicht schnell zu einem positiven Ergebnis und zu einem wirksamen Medikament zur Prophlaxe und zu Behandlung zu führen - hoffentlich. Deswegen soll man ihn auch nach Kräften unterstützen. Er ist jedenfalls einer, der sich mit diesem Virusstamm seit der SARS Angelegenheit
befasst hat. Etwas, was andernwärts nach der Beendigung der SARS Angelegenheit - dieses Virus konnte man ja zum Verschwinden bringen, nicht mehr weiterverfolgt wurde. Takeda in Wien - früher Immuno - versuchr einen anderen Weg, den einer passiven Immunisierung über Antikörper von Personen, die diese Krankheit erfolgreich überstanden haben, auch das könnte schneller gehen, als die Entwicklung eines üblichen Impfstoffs. Bei der Entwicklung eines akiven Impfstoffs- was leider länger dauern dürfte - da sind andere und grosse Firmen im Ausland dran, da braucht sich Österreich nicht engagieren, da wird entweder was draus oder nicht - ohne ein paar Millionen Euros, die da untergehen.

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betterthantherest (34.016 Kommentare)
am 21.03.2020 18:12

Penninger ist wieder da?

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am 21.03.2020 17:35

Österreich hat hervorragende Wissenschaftler !
Und der Genetiker Herr Penninger gehört da ohnehin zur Spitze.

Ich würde mir anstatt der 24 Stunden ORF Bla, Bla Berieselung

einmal einen Einblick in die Corona Thematik
von diesen Experten wünschen.

Weil was der Herr Navratil u. die Frau Pospicak am Naschmarkt
und der Müller, Meier am Wanderweg dazu sagen,
das sollten sich die Malitant u. der Pepionkel
aus den sozialen Medien hereinziehen.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 21.03.2020 17:19

Ich hoffe auf geniale Forscher ! Und die nächsten Nobelpreise (Alle!Chemie, Medizin, Literatur etc) sollen an diese Retter für die nächsten 100 Jahre gehen.

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am 21.03.2020 17:18

Es ist interessant, dass wir gerade in dieser Zeit keine konkreten, medizinisch kompetenten Lösungvorschläge unserer Spezialistin für Infektionskrankheiten, Frau Joy Pamela Rendi Wagner hört. Auf Grund ihrer Ausbildung würde ich mir kompetentere als nur politische Vorschläge erwarten. Sie redet aber immer nur als Politikerin, nie als Spezialistin von Infektionskrankheiten.

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meisteral (11.748 Kommentare)
am 21.03.2020 17:36

Sie und wir alle warten auf ihren Fachkommentar!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.03.2020 13:45

finde ich gut .

aber warum braucht es 3 Ministerien für die Forschung ???

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( Kommentare)
am 21.03.2020 17:22

Für die Forschung eh nicht,
aber die Verwaltung !

Sonst hätte man die Kompetenzen
nicht Koalitionär verteilen können .

Wieso brauchen die die Zivildiener das Landwirtschaftsministerium ?

Das Bundesheer eine Bauernkammer- Frau ?

siehe oben .

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