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Corona-Tests: "Massiv mehr, aber nicht für alle"

Von Lucian Mayringer, 24. März 2020, 00:04 Uhr
Corona-Tests: "Massiv mehr, aber nicht für alle"
Rudi Anschober Bild: APA/HERBERT NEUBAUER

WIEN. Gesundheitsminister Anschober weist SP-Forderung nach flächendeckender Überprüfung als nicht sinnvoll zurück

Bei der rigorosen Einschränkung der sozialen Kontakte, um so die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, zählt Österreich zu den Vorreitern in Europa. Nur im Mittelfeld liegt man, wenn es um die zweite Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation geht: durch möglichst viele Testungen "die Kranken mit Infektionen zu finden und zu isolieren", wie der WHO-Experte Mike Ryan dringend rät.

In Österreich wurden bisher 23.429 Menschen getestet (Stand Montag 15 Uhr). Bei in etwa jedem Sechsten wurde das Virus nachgewiesen. Das entspricht rund 2600 Getesteten pro Million Einwohner. Im am stärksten betroffenen Land Italien liegt der Wert bei etwa 3800, bei Europas Spitzenreiter Norwegen sind es mehr als 9000. Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) sicherte nun zu, auch in Österreich "die Zahl der Testungen in den nächsten zwei bis drei Wochen massiv zu erhöhen".

20 Labors testen

Bereits in der Vorwoche habe sich die Zahl der Labors, die technisch in der Lage sind, Corona-Testungen durchzuführen, auf 20 verdoppelt. Dadurch könnten täglich bis zu 4000 Proben ausgewertet werden. Mehr und mehr Institute auch im niedergelassenen Bereich würden die notwendigen "Hochdurchsatzgeräte" anschaffen.

Für SP-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ist das zu wenig. Sie fordert flächendeckende Tests. In China und Südkorea, wo mittlerweile ein langsamer Rückgang der Erkrankungen zu beobachten sei, habe das zur schnelleren Isolierung des Virus geführt. Diese vielen Tests seien "der Erfolgsschlüssel im Kampf gegen Corona". Anschober erteilte der Forderung eine Absage. Sein Fachrat bewerte flächendeckende Testungen als "nicht sinnvoll" und mangels Ressourcen auch als "nicht umsetzbar". Mit der geplanten Ausweitung soll auch Spitalspersonal "regelmäßig und verstärkt getestet" werden. Ansonsten bleiben in Österreich die Kriterien aufrecht: klare Symptome und Bezug zu einer Risikoregion oder enger Kontakt zu einem bestätigten Fall. Darüber hinaus könne jeder behandelnde Arzt einen Corona-Test anordnen, erklärte der Minister.

Eine eindringliche Warnung kam von der Virologin Monika Redlberger-Fritz im Hinblick auf die in den USA und Südkorea eingesetzten Schnelltests, die binnen zehn Minuten auf Basis eines Rachensekrets einen CoV-Nachweis versprechen. Diese Tests seien "nicht aussagekräftig" und könnten die Diagnose durch einen direkten Erregernachweis (Polymerase- Kettenreaktion, PCR) nicht ersetzen, wie auch die Ärztekammer betonte. Sandra Ciesek, die zu Deutschlands führenden Corona-Expertinnen zählt, kündigte für "die nächsten Wochen" verlässliche Tests an, die dann "in etwa 90 Minuten ein Ergebnis" bringen sollen.

OÖN-TV Sendung vom 23.03.2020

3.000 Mann werden für Anfang Mai einberufen. Das sind 10 Prozent aller Milizsoldaten.Mittlerweile sind in Oberösterreich neun so genannte Drive-In Teststationen in Betrieb. Das Rote Kreuz betreibt sie und Täglich gehen jetzt neue Anträge für Kurzarbeit ein. In Oberösterreich sind große Arbeitgeber darunter: KTM, MAN und BMW Steyr, wo die Produktion in Kurzarbeit geschickt wird.

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Autor
Lucian Mayringer
Redakteur Innenpolitik
Lucian Mayringer

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2  Kommentare
2  Kommentare
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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 24.03.2020 10:32

Wo bleibt Ihre Sachlichkeit, Herr Anschober?
Was wurde denn gefordert?
Diese rabulistische Sprachweise lehne ich bei Kurz und Co. ab, die brauche ich auch nicht dort, wo meine Wählerstimme hingeht!

Warum soll bei uns nicht sinnvoll sein, was sich andernorts bewährt, was die WHO fordert und was ja auch allen Grundsätzen der Logik (Lehre vom richtigen Denken) entspricht?

Als Kontrastpunkt in der Regierung könnte es Herr Anschober mit Ehrlichkeit versuchen. Zugeben, dass die Anzahl der Tests langsamer steigt, als die Anzahl der Infizierten. Zugeben, dass die bisherigen Maßnahmen nicht das gebracht haben, was erhofft wurde, sondern nur das, was zu erwarten war. Zugeben, dass mangels Schutzausrüstung im Gesundheitsbereich Infektionen billigend in Kauf genommen werden?

Herr Anschober, man kann sich auch durch Ehrlichkeit in Wort und Bemühen versuchen!

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Scar (148 Kommentare)
am 24.03.2020 10:08

Anschober bedient sich bei sachlicher Kritik eines alten Tricks: Er weist zurück, was ohnehin nicht gefordert wurde, nämlich ALLE zu testen. Es sollten aber alle getestet werden, die mit Infizierten Kontakt hatten, ob sie Symptome haben oder nicht. Das geschieht nämlich derzeit über Anordnung des Gesundheitsministeriums gegen den Rat der WHO nicht!

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