Chefs streiten über Beraterkosten in der Krankenkasse
WIEN. Die Beraterkosten für die Fusion der neun Gebietskrankenkassen haben am Montag viel Staub aufgewirbelt. Der Vorsitzende des Überleitungs-Ausschusses der neuen Gesundheitskasse (ÖGK), Matthias Krenn, und sein Stellvertreter Andreas Huss tragen in der Öffentlichkeit einen Konflikt aus.
Wie berichtet, sollen im Zuge der Kassenfusion externe Beratungsleistungen im Ausmaß von rund zehn Millionen Euro ausgeschrieben worden sein – etwa die Hälfte davon für den Fusionsprozess an sich, rund drei Millionen Euro für Marken-Umbau ("Rebranding") und Kommunikation sowie 1,5 Millionen Euro für den Bereich Personal. Der Sozialdemokrat und frühere Salzburger Kassen-Obmann Huss verwies gestern auf diese zehn Millionen und kritisierte, dass damit 40 Hausarztstellen ein Jahr finanziert werden könnten.
Der Freiheitliche Krenn, der auf einem Ticket des VP-Wirtschaftsbunds sitzt, spricht von "falschen Zahlen". Laut ihm gibt es einen "Maximalrahmen" für die strukturelle Kassenfusion im Ausmaß von rund 6,2 Millionen Euro. Beim "Rebranding" gebe es 400.000 Euro Rahmenbudget, bei der Personal- und Organisationsentwicklung gehe es um 500.000 Euro.
Der SP-Klub stellte gestern ganz eigene Berechnungen an. Allein 48 neu geschaffene Posten kosteten 7,2 Millionen Euro, wurde kritisiert.