Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Causa Casinos: Heiße Spur, schlechte Note und eine Klage

21. August 2019, 00:04 Uhr
Causa Casinos: Heiße Spur, schlechte Note und eine Klage
In Österreichs Casinos ist derzeit nicht nur an den Roulettetischen viel los. Bild: REUTERS

WIEN. Ex-Vorstand klagt FP-Chef, Novomatic dementiert Gegenleistung.

FP-Spitzenkandidat Norbert Hofer hat im ORF-Sommergespräch einen "SP-nahen Ex-Manager", der seinen Job gerne weiter gehabt hätte, für jene anonyme Anzeige verantwortlich gemacht, die bei den Casinos Austria (Casag) die Postenschacher-Ermittlungen der Justiz angestoßen hat.

Davon angesprochen fühlte sich der Ex-SP-Abgeordnete Dietmar Hoscher, der im Frühjahr für den FP-Bezirksrat Peter Sidlo seinen Casag-Vorstandsposten räumen musste. Er habe die Anzeige "weder verfasst, noch unterstützt oder sonst wie befördert", sagte Hoscher gestern und kündigte eine Klage gegen Hofer auf Unterlassung und Widerruf an.

Bemerkenswert war auch die Reaktion des designierten FP-Obmanns auf den Vorwurf, wonach unter heftiger Mitwirkung seines Vorgängers Heinz-Christian Strache der Casinos-Vorstand nach rein parteipolitischen Überlegungen besetzt worden sei. Wenn ein Personalberater sagt, dass eine Person nicht geeignet sei, "dann ist diese Person nicht zu bestellen", sagte Hofer.

Tatsächlich kam Personalberater Egon Zehnder verkürzt zum Schluss: Sidlo habe zwar durchaus seine Talente. Als Investmentbanker in einer Firma mit sechs Mitarbeitern fehle ihm jedoch schlicht die Erfahrung für den Finanzvorstand der Casag mit ihren 4000 Leuten. Der über weite Strecken vernichtende Befund wurde allerdings dem Aufsichtsrat nicht vorgelegt. Am Ende reichten im Entscheidungsgremium im März die Stimmen der bundeseigenen Öbag und der Novomatic. Der tschechische Mehrheitseigentümer Sazka enthielt sich der Stimme.

Der von der FPÖ als drittstärkster Casinos-Miteigner (17,2 Prozent Anteil) kleingeredete Glücksspielkonzern Novomatic taucht auch im Buch zur Ibiza-Affäre auf, das die beiden Aufdecker-Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag vorlegen werden. Darin heißt es etwa, dass Strache das Glücksspielmonopol der Casag "aufbrechen" wollte.

Die Novomatic dementiert, dass es jemals eine politische Gegenleistung für die Zustimmung zu Sidlos Bestellung gegeben habe. Die Justiz untersucht derzeit Verbindungen zu blauen Vereinsstrukturen, zu denen Strache im Ibiza-Video ebenfalls Andeutungen gemacht hat.

Aktuell geht es um das vom FP-Abgeordneten Markus Tschank gegründete "Institut für Sicherheitspolitik" (ISP). Wie Tschank selbst bestätigt, hat das ISP mit der Novomatic 2018 einen Vertrag abgeschlossen. Für die Kooperation bezahle man pro Jahr "deutlich unter 100.000 Euro", so Novomatic.

In der Regierung war der jetzige FP-Mandatar Hubert Fuchs als Staatssekretär für den Glücksspielsektor verantwortlich. Dieser regte gestern zur "raschen Aufklärung der absurden Vorwürfe" gegen ihn eine beschleunigte Aufhebung seiner Immunität an.

Hausdurchsuchung bei Anwalt

Nach den Hausdurchsuchungen bei Novomatic, Strache, Sidlo und Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus wurde am Abend bekannt, dass es eine weitere Hausdurchsuchung bei jenem Wiener Anwalt gab, der am Zustandekommen des Ibiza-Videos beteiligt gewesen sein soll. (luc)

mehr aus Innenpolitik

Herbert Kickl – talentierter Nichtskönner mit unfertiger Persönlichkeit

Zivildienst wird in Ausnahmefällen teilbar

Umstellung von Haupt- auf Mittelschule verbesserte Leistungen nicht

Grüne laden Gusenbauer in Cofag-Ausschuss

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
penunce (9.674 Kommentare)
am 21.08.2019 05:23

Warum hat man erst jetzt, mehrere Monate nach bekanntwerden des Antwaltes, die Hausdurchsuchung veranlasst, wo der Beschuldigte zwei Monate lang Zeit gehabt hätte belastendes Material beiseite zu schaffen?!

Außerdem sind sämtliche Großparteien bei der Novomatic versammelt streng nach dem Proportz, wieso darf dann kein FPÖler im Aufsichtsrat sitzen?
Sie sind alle keinen Schuss Pulver wert, also warum?

Die Aufsichtsräte bei namhaften Firmen sind sowieso nur Staffage, sie haben nichts zu entscheiden, bloßes Abnicken bei den Entschlüssen der Firmenleitung genügen vollauf und Spesengelder und Sitzunsgelder dürfen diese Herrschaften kassieren, so wie der ex BK-Kern bei der russischen Bahn im Aufsichtsrat sitzt!

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 21.08.2019 06:44

Kern hat sehr viel Berufserfahrung in genau dem Bereich! Macht für sie wohl keinen Unterschied?

Denken Sie nur in Kategorien, wie parteipolitische Besetzungen und belastende Akten verschwinden lassen?

Wie ist das bei den Burschenschaften? Gehört das zum Grundverständnis, dass man strategisch Posten besetzen will und Akten tief vergräbt, bzw. auch die wahre Gesinnung verheimlicht und gerne mal leugnet oder gar lügt? Woher kommt der Verfolgungswahn und die permanente Uneinsichtigkeit auch bei schlimmsten Vorkommen? Und sofort wird dann das Gegenüber beschmutzt!

lädt ...
melden
antworten
Analphabet (15.392 Kommentare)
am 21.08.2019 01:14

Hoscher traue ich schon so viel Schlauheit zu, daß Nichts beweisbar sein wird.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen