Burgenland-Wahl: Spitzenkandidaten haben gewählt
EISENSTADT. 250.400 Burgenländerinnen und Burgenländer sind am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen.
Zu Mittag war die Wahl bei eisigem Winterwetter in vollem Gange, erste Wahllokale hatten bereits wieder geschlossen. Auf dem Stimmzettel stehen sechs Parteien. Die SPÖ muss den Landeshauptmann-Sessel verteidigen. Für die Grünen könnte der Wiedereinzug in den Landtag knapp werden.
- Lesen Sie auch: Pannonische Landeshauptleute: Segnend, grollend, jubelnd
Die Spitzenkandidaten gaben ihre Stimme am Vormittag ab und zeigten sich dabei zuversichtlich. Als erstes schritten Christian Sagartz (ÖVP) und Geza Molnar (Liste Hausverstand) zur Urne. Norbert Hofer (FPÖ), Anja Haider-Wallner (Grüne) und Christoph Schneider (NEOS) haben bereits den vorgezogenen Wahltag am 10. Jänner zur Stimmabgabe genutzt.
- ZIB: Burgenländer entscheiden: Bleibt die SPÖ-Mehrheit?
Doskozil: "Jetzt dauert es nur mehr ein paar Stunden"
SPÖ-Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil gab sich in seiner Heimatstadt Oberwart zuversichtlich, sein Wahlziel zu erreichen und 18 der derzeit 19 Mandate halten zu können. "Das Wahlziel ist hoffentlich realistisch", sagte er nach seiner Stimmabgabe, zu der ihn Ehefrau Julia begleitete.
Er warte nun mit Spannung auf die erste Hochrechnung um 16.00 Uhr: "Jetzt dauert es nur mehr ein paar Stunden, dann wissen wir Bescheid." Für ihn gehe es noch einmal kurz nach Hause und später dann nach Eisenstadt. Mit Gästen aus der Bundespartei rechnet der Landeshauptmann nicht: "Ich gehe nicht davon aus."
- Video: Doskozil zuversichtlich, sein Wahlziel zu erreichen
ÖVP-Spitzenkandidat Sagartz, der in Pöttsching (Bezirk Mattersburg) zur Urne schritt, erklärte: "Wir haben alles gegeben und hoffentlich alle erreicht." Die "äußeren Einflüsse" auch seitens der Bundespolitik hätten den Wahlkampf überschattet, trotzdem habe man einen "couragierten Wahlkampf geführt".
"Schwierigen Gegenwind" ortet er etwa durch die absolute Mehrheit der SPÖ und die hohe Bekanntheit von FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer - die anderen hätten "diesen Startvorteil nicht", stellte Sagartz fest. Die ÖVP wolle nun "Partner für die Veränderung sein" und möglichst viel aus dem ÖVP-Programm umsetzen, betonte er.
- Video: Sagartz verwies bei Stimmabgabe auf "Gegenwind":
Molnar kam bereits um 8.30 Uhr mit seiner Tochter zur Stimmabgabe in sein Wahllokal in der Landeshauptstadt und hatte dabei "ein gutes Gefühl". In den vergangenen Wochen habe sich eine "tolle Dynamik" entwickelt, die Liste Hausverstand habe sich als Gegenangebot zu den anderen Parteien positioniert, erklärte er bei seinem Eintreffen: "Ich bin guter Dinge, dass wir das heute schaffen. Die vier Prozent werden wir machen. Ich bin im Landtag."
Um 6.45 Uhr öffnete das erste Wahllokal in Bad Sauerbrunn. Danach folgen die anderen Gemeinden großteils zwischen 7.00 und 9.00 Uhr. Die letzten Wahllokale sperren um 9.30 Uhr in Pilgersdorf (Bezirk Oberpullendorf) und Strem (Bezirk Güssing) auf. Um 10.00 Uhr ist die Wahl vereinzelt auch schon wieder abgeschlossen - in kleinen Gemeinden im Südburgenland. Die letzten Wahllokale schließen um 16.00 Uhr, neben Eisenstadt und Mattersburg auch in der Freistadt Rust, in Neufeld und Donnerskirchen (Bezirk Eisenstadt Umgebung). Insgesamt kann in 442 Wahllokalen abgestimmt werden.
Bei der letzten Landtagswahl am 26. Jänner 2020 erreichte die SPÖ 49,94 Prozent der Stimmen und die Mandatsmehrheit im Landtag. Die ÖVP kam auf 30,58 Prozent. Auf die Freiheitlichen entfielen ein halbes Jahr nach der Ibiza-Affäre und der darauffolgenden Aufkündigung der rot-blauen Zusammenarbeit durch den größeren Koalitionspartner 9,79 Prozent. Die Grünen kamen auf 6,72 Prozent. Bündnis Liste Burgenland und NEOS schafften es damals nicht in den Landtag.
FPÖ wohl mit großen Zugewinnen
Diesmal treten neben den vier im Landtag vertretenen Parteien erneut die NEOS sowie die vom früheren FPÖ-Abgeordneten Geza Molnar gegründete Liste Hausverstand an. Die SPÖ dürfte nun erneut mit Abstand Erste werden. Dies zeigte auch die einzige öffentlich bekannte Umfrage der Wochenzeitung "BVZ" Mitte Dezember, bei der die Roten mit 47 Prozent ausgewiesen wurden. Innerhalb der Schwankungsbreite war auch die Absolute möglich. Ob die SPÖ diese verteidigen kann, dürfte auch davon abhängen, ob die Grünen den Wiedereinzug oder die NEOS den Einzug schaffen. Sollten FPÖ und ÖVP stark genug werden, könnten sie Hans Peter Doskozil (SPÖ) vom Landeshauptmann-Thron stoßen.
Den Türkisen droht ein historisch schlechtes Ergebnis und der Absturz auf Platz drei hinter dem wohl großen Zugewinner FPÖ. Die Freiheitlichen gehen mit Norbert Hofer in die Wahl. Der ehemalige Dritte Nationalratspräsident ersetzte Landesparteiobmann Alexander Petschnig auf dem ersten Listenplatz.
Erstmals kommt auch die 2021 beschlossene Gesetzesänderung zu den Vorzugsstimmen, wodurch diese mehr Gewicht erhielten, zur Anwendung. Auf Wahlkreisebene spielt nun der Listenplatz keine Rolle mehr. Einzig die Zahl der Vorzugsstimmen entscheidet - außer zwei Kandidaten erhalten gleich viele. Ausgezählt werden alle Stimmen noch am Wahlsonntag. Das vorläufige Endergebnis inklusive Mandate wird schon am Sonntagabend feststehen. Die Zuweisung der Mandate an die jeweiligen Kandidaten der Parteien erfolgt erst im Lauf der folgenden Woche.
Karner kündigt anlasslose Massenüberprüfungen an
Messerattentat in Villach: Rufe nach Konsequenzen
NS-Material gefunden: Grüne und SPÖ fordern Suspendierung von Rosenkranz-Mitarbeiter
Koalition: Wallner und Kaiser signalisieren Entgegenkommen
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Dass die APA in ihem Wahlkalender 2025 die Linzer Bürgermeister-Stichwahl am 26.1. "vergisst", ist nicht verwunderlich. Dass die OÖN das einfach so übernimmt, schon etwas.
Nachdem jeder Rechtschreibfehler der APA übernommen wird ist es nur konsequent, auch diese Falschmeldung ungeprüft zu publizieren.
Prognosen der Expert:innen im Forum?
SPÖ (Dosko) stimmenstärkste Partei - gefolgt von FPÖ und ÖVP.
"Wahllokale haben geöffnet": bravo, den ersten Schritt haben sie geschafft.
angeblich sogar fehlerfrei!
Naja, sooo wichtig ist das ja leider nicht mehr, seit die Budgethoheit s o g a r der Bundesregierung u. sonstige wichtige Entscheidungen an Brüssel verschenkt wurden...
Das wurde ja gerade noch verhindert!
Die Qual nder Wahl oder die Wahl der Qual, wie viele Wahlen in Österreich. Den meisten PolitikerInnen kann man ja anscheinend ohnehin nicht vertrauen, was ihre Aussagen vor der Wahl betrifft, nach der Wahl ist auf einmal alles anders, wenn es opportun für sie ist, Beispiele die Wahlen in NÖ mit der Ansage der Mikl Leitner, keinesfalls mit den Blauen. Sie hätte ja durchaus auch mit der SPÖ eine Alternative gehabt, hat aber trotzdem mit der FPÖ koaliert. Oder die ÖVP, die vor der NR Wahl getönt hat, dass sie keinesfalls mit der Kickl FPÖ eine Koalition eingehen wird, Das war nicht nur die Aussage des Nehammer, sondern vieler führender ÖVP FunktionärInnen. Nachher war alles anders und aus GegnerInnen sind BefürworterInnen geworden, mit wenigen Ausnahmen, so wie dem, Nehammer, der die Konsequenzen gezogen hat. Schande über die, die da mutiert sind. Kein Wunder, dass das miese Ansehen der PolitikerInnen solcher Art auf alle dieser Kaste abfärbt, auch wenn nicht alle so sind.
Nur net ärgern - UNSERE gewählten Politiker:innen sind sowieso schon lange eher Polit-DARSTELLER statt Entscheidungsträger.
In Realität regieren die - natürlich keinesfalls demokratisch gewählten - Bosse von Konzernen via Lobbyisten, die in Brüssel ihre Krakenarme ausstrecken.
:)
Na super! Dann können wir in Österreich ja beruhigt eh auf den schwachen Polit-DARSTELLER Kickl verzichten.
Klar, und auf die ach sooo s t a r k e n Polit-Darsteller Superandi, Nato-Beate oder Buschenschank-Werner können wir ebenso verzichten.
:)
Aber vielleicht würde der supergefääährliche Heribert die Gängelung durch Brüssel etwas abfedern...
Und was bewirkt eigentlich die ganz starke Leni Schilling in der EU?
Bei aller Wertschätzung Ihnen gegenüber, aber irgendein Rad scheint heute schon sehr früh am Tag unrund zu laufen.
zum glück wurde der Polit-darsteller Kogler abgewählt
Wie hat Sinowatz damals gesagt? Ohne die Partei bin ich nichts. Traurig aber wahr.
Wöds wos g'scheids!