Breite Front gegen Pflegelehre
WIEN. Arbeiterkammer, Gewerkschaft, Krankenpflegerverband und die Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger haben sich klar gegen die Einführung einer Pflegelehre ausgesprochen.
Ein angeblicher Entwurf der Wirtschaftskammer für das Konzept einer Pflegeassistenzlehre ließ Mittwoch mehrere Organisationen gegen die Idee auftreten. Man lehne sie "strikt ab", betonten AK, GÖD und Pflegeverbände. Die Befürchtung ist, dass eine neue Koalition diesen Entwurf, der im September erstellt worden sein soll, "relativ schnell" umsetzt, sagte AK-Expertin Silvia Rosoli.
Eine Pflegelehre sei ein "Weg in die Sackgasse", so die Vertreter der Organisationen. Haupt-Kritikpunkt ist das jugendliche Alter von Lehrlingen, die dann schon mit 15 Jahren mit dem äußerst herausfordernden Feld konfrontiert wären. "Wir befürchten auf beiden Seiten massive Überforderung - sowohl bei den Lehrlingen, als auch bei den Pflegebedürftigen", so Rosoli. Pflege sei "viel herausfordernder geworden in den vergangenen zehn, zwanzig Jahren". Denn die Betroffenen werden nicht nur älter, sondern auch kränker.
Der "richtige Weg" sei vielmehr eine Ausbildung über eine berufsbildende höhere Schulen (BHS) mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialberufe, führte der Vorsitzende der Gesundheitsgewerkschaft Reinhard Waldhör aus. Damit wäre auch die Möglichkeit einer stufenweisen Ausbildung gewährleistet.
Grundsätzlich drängte Rosoli auf mehr Tempo: "Uns rennt wie in der Frage des Klimas die Zeit davon."
Wirtschaftskammer überrascht von Bedenken
Die Wirtschaftskammer kann die Warnung der Organisationen vor einer Pflegelehre nicht nachvollziehen. Diese sei eine "Chance, Pflegedienstleistungen auch in Zukunft zu sichern", sagte Martin Hoff, stellvertretender Obmann des WK-Fachverbandes der Gesundheitsbetriebe. Befürchtungen, die 15-Jährigen könnten damit unzumutbaren Belastungen ausgesetzt werden, wies er zurück. Eine Pflegelehre trage den Bestimmungen des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes Rechnung, dass Schüler erst nach Vollendung des 17. Lebensjahres am Krankenbett praktisch unterwiesen werden dürfen, betonte Hoff.
jeder der mit 15 eine lehre beginnt wird ja nicht gleich als vollwertiger pfleger eingesetzt. zuerst mal viel theorie bis es zum begleiten kommt vergeht genug zeit.
wieder viel politische diskussion statt klare aussagen zur ausbildung.
BHS ist trotzdem ein Blödsinn.
Das schließt Matura mit ein und dieses Niveau benötigt der Beruf schlicht nicht.
Warum jemanden mit Mathe usw. quälen für nichts ?
Selbes gilt für viele Sozialberufe.
Was stimmt ist, dass 15 viel zu jung ist für diesen Beruf.
Die Idee ist ja nicht neu, man erinnere sich: die "Dame" mit den ewigen roten Jackerl plärrte zu Beginn lautstark dagegen; als sie sich als zuständige Soziallandesrätin dann die Federn aufs rote Jackerl heften konnte, war sie plötzlich dafür. Dass ihr die in der Wolle rot gefärbten Artgenossen nun so in den Rücken fallen, muss weh tun.
wär zu überlegen, so wie Krankenschwester/Pfleger, was aber die Pflege noch teurer macht, für viele nicht akute Bereiche würden Hilfskräfte völlig ausreichen
Es ist die Idee der Wirtschaftskammer grundsätzlich zu begrüßen. Das ganze ist eine Frage der Gestaltung der Ausbildung. Von Überforderung auf beiden Seiten (Lehrlinge - zu Pflegender) würde ich nicht ausgehen.
Mir scheint die Argumente der Gewerkschaft,AK und Pflegeverbände sind reines Politikum.
na ja jetzt dürfens die Ausbildung mit 17 anfangen,
L17 FS is a für viele zu früh u trotzdem gurkens wie wild durch die Gegend