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Biontech-Lieferung als Durchbruch? "Die Freiheit ist schon greifbar nahe"

16.April 2021

Die von der Regierung eingesetzte "Öffnungskommission", die über Lockerungen der Corona-maßnahmen beraten soll, nahm gestern offiziell ihre Arbeit auf. Besser hätte das Timing nicht sein können. Denn nach der Zusage von Biontech/Pfizer, die Lieferung von 50 Millionen Corona-Impfdosen für die EU vom vierten auf das zweite Quartal vorzuziehen, ist auch in Österreich die Zuversicht schlagartig gestiegen.

"Die Freiheit ist schon greifbar nahe", gab sich gestern Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) fast euphorisch. Österreich erhält aus der Biontech-Lieferung rund eine Million Impfdosen (Oberösterreich: 160.000 Dosen). Die ersten 100.000 davon sollen am 26. April geliefert werden, der Großteil dann laut Kurz im Mai und Juni.

Zwei Drittel der Bevölkerung wollen sich impfen lassen, sagte Kurz. Jeden Tag werden in Österreich derzeit rund 40.000 Menschen immunisiert, im Mai sollen es täglich mehr als 50.000 sein. Das sei die "Basis für die Rückkehr zur Normalität". "Ich bin sehr optimistisch, dass wir auf den letzten Metern sind", sagte Kurz. Sein Ziel, in den 100 Tagen nach Ostern all jene impfen zu können, die das wollen, werde man nun sogar übertreffen.

Im Rechnungshof-Unterausschuss des Parlaments (dem "kleinen Untersuchungsausschuss") musste sich Kurz gestern dennoch heftige Kritik der Opposition gefallen lassen. Es sei gut, dass nun diese Impfstoff-Lieferungen kommen, doch das könne die "fatalen Fehler", die der Regierung bei der Impfstoff-Beschaffung passiert seien, nicht ungeschehen machen, sagte SP-Fraktionsführerin Karin Greiner. So habe man auf den Ankauf von 1,5 Millionen Impfstoff-Dosen verzichtet. Neos-Mandatar Douglas Hoyos kritisierte, dass Kurz sich nun für die Biontech-Lieferung "abfeiern" lassen wolle, obwohl das nicht sein Erfolg sei, sondern jener des Unternehmens. FP-Abgeordneter Wolfgang Zanger nannte die Aussage von Kurz, dass es sich um zusätzliche Lieferungen handle, eine Unwahrheit. Die Lieferung sei nur vorgezogen, das sei ein Unterschied, so Zanger.

Leichte Entspannung

Abseits der politischen Debatte gibt es bei den Corona-Daten leichte Signale der Entspannung: Nach den Zahlen des Gesundheits- und Innenministeriums waren gestern (Stand 9.30 Uhr) bundesweit 577 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen, um neun weniger als am Mittwoch. Insgesamt befanden sich 2197 Patienten mit einer Covid-Erkrankung im Spital, um 103 weniger als am Vortag.

Dennoch verläuft die Erholung schleppend: Auf den Intensivstationen war der Rückgang im Verlauf der vergangenen sieben Tage marginal. Pro Tag waren es um rund 0,2 Prozent weniger Intensiv-Covid-Patienten als am Vortag.

Die Wissenschafter des Covid-Prognose-Konsortiums sehen Österreich derzeit auf dem Höhepunkt der dritten Welle. Das Konsortium rechnet bis 28. April mit einem Sinken der Intensivfälle auf 521. Dennoch dürften einige Bundesländer, darunter Wien, Niederösterreich, das Burgenland, aber auch Oberösterreich, an einer kritischen Auslastungsgrenze bleiben.

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