Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll fordert zur Selbstkritik auf
SANKT PÖLTEN. Fast 25 Jahre lang war Erwin Pröll Landeshauptmann in Niederösterreich, er war dabei lange Jahre auch die bestimmende Figur in der Bundes-ÖVP.
Nach seinem Rückzug aus der Politik hat er sich nur ganz selten öffentlich zu Wort gemeldet. Daher hat es Gewicht, wenn er nun zwei Tage nach der für seine Landes-VP so schmerzhaften Landtagswahl in einem Gespräch mit dem ORF Niederösterreich "eine ehrliche und vor allem auch selbstkritische Analyse" einfordert.
Nach so einem Ergebnis sei Demut angesagt, "sowohl bei den Siegern als auch bei denjenigen, die enttäuscht sind", sagte Pröll, der zu einer "realitätsnahen" und "punktgenauen" Aufarbeitung aufrief. Der entscheidende Punkt sei, "dass man auch Selbstkritik in sich selber verspüren muss", sagte der Alt-Landeshauptmann.
"Gräben zuschütten"
Aus der niederösterreichischen ÖVP hieß es gestern, dass man die nächsten Wochen dafür nutzen wolle, "die Gräben zuzuschütten", wie ein Partei-Insider rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) es beschrieb. Vor allem zur FPÖ ist das Verhältnis zerrüttet, die Freiheitlichen bekräftigten noch am Wahlabend, Mikl-Leitner nicht zur Landeshauptfrau zu wählen.
Alle Parteien seien laut ÖVP bereits kontaktiert worden. Heute sollen erste Gespräche zwischen Mikl-Leitner und FPÖ-Chef Udo Landbauer, dem designierten SPÖ-Landeschef Sven Hergovich und der Grünen-Landeschefin Helga Krismer stattfinden. Ein Treffen mit Neos-Chefin Indra Collini werde folgen. Mit Verhandlungen wolle man nach der Energieferienwoche ab 13. Februar beginnen.
Der künftige SPÖ-Landeschef Hergovich hatte Montagabend nach seiner Kür im Landesparteivorstand bereits inhaltliche Forderungen formuliert. So verlangte er unter anderem "endlich" kostenlose, ganztägige Kinderbetreuungsplätze ab dem ersten Lebensjahr. Bisher hatte Hergovich als niederösterreichischer AMS-Chef schon einige Berührungspunkte mit Landeshauptfrau Mikl-Leitner – das Klima zwischen den beiden wird als gut beschrieben.
Wie kann die Frau Mikl Leitner,
wenn sie Charakter u. Format hat,
bei 10 % Verlust darauf setzen,
daß sie Landeshauptfrau werden möchte ?
Ich würde den Schwarzen ja viel vezeihen, aber die Koalition mit den Grüninnen ist nicht zu entschuldigen.
Und ihr könnt sicher sein liebe Övp, es kommt noch dicker!
Guter Witz
Da sollte der gute Altlandeshauptmann am besten bei sich selber anfangen, denn das durch und durch korrupte System der ÖVP ist auch von Granden wie ihm mitgeprägt worden, nur dass sie zu schlau waren (oder Glück hatten), ihre Deals, Absprachen und ‚Sideletters‘ so zu verfassen, dass sie nie an die Öffentlichkeit kamen. Gegeben hat es dieses System mit Sicherheit schon lange, sonst wäre der Machterhalt und reibungslose Ablauf all der Personalien in der Politik gar nicht denkbar.
Der Allmächtige ... und selbstkritisch 🙄
Wohl schon zu alt, um Emphatie zu verstehen ...