Van der Bellen: "Kommt's ein bissl oba"
WIEN. Der Übergang von der rot-schwarzen zur nunmehrigen schwarz-türkis-blauen Bundesregierung ist für Bundespräsident Alexander Van der Bellen "ein normaler, legitimer Akt in einer Demokratie".
Opposition, Medien und Zivilgesellschaft könnten dazu ihre Stimme erheben, aber der Machtwechsel "ist nicht grundsätzlich illegitim, daran muss ich manche meiner Freunde schon erinnern".
"Meine Aufgabe ist ja, die Dialogbereitschaft aufrecht zu erhalten", so Van der Bellen über seine Rolle als Bundespräsident. "Niemand kann mich hindern, sei es in Reden, sei es hinter verschlossenen Türen, meine Meinung zu sagen. Und zu versuchen, Einfluss zu nehmen." Das Staatsoberhaupt pocht allerdings auf Subtilität: "Ich bitte auch immer wieder, kommt's ein bissl oba aus der täglichen Aufgeregtheit. Der Ausdruck von Gelassenheit wird mir auch abgenommen, glaube ich." Klar sei, dass er alles tun werde, damit an den seit gut 150 Jahren in der Verfassung verankerten Grund- und Freiheitsrechten nicht gerüttelt werde.
"Keine Sympathie für das Deutschnationale"
Entspannt zeigt sich der Bundespräsident - wie schon in früheren Wortmeldungen - bezüglich der viel kritisierten Burschenschafter in FPÖ-Ministerbüros beziehungsweise deren Durchführung des Akademikerballs. Er hege einerseits "keine Sympathie für das Deutschnationale", er habe aber an der Universität Innsbruck in den späten 1960er-Jahren mit einer Hochschülerschaft zusammenarbeiten müssen, die zu einem Drittel vom Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) gestellt wurde. Seine Erfahrung aus dieser Zeit: Im Gegensatz zum ÖVP-nahen Cartellverband hätten Vereinbarungen mit den blauen Studenten auch stets gehalten.
An all das habe er sich jetzt erinnert, so Van der Bellen. "Im Übrigen: Auf Ministerebene spielen die Burschenschafter keine große Rolle, bei den Kabinetten kann es schon sein." Auch bei den neu geschaffenen Generalsekretären in den Ministerien, die den Beamten ohne Ausschreibung vorgesetzt werden können, sieht das Staatsoberhaupt keinen Grund zur Aufregung. "Ich bin eigentlich ein Anhänger des Berufsbeamtentums", sagt der Bundespräsident, "aber ich verstehe, dass sich der neue Minister, die neue Ministerin die eigenen Vertrauensleute ins Kabinett beziehungsweise an die Spitze der Beamtenschaft holt".
"Ja mein Gott. Es kommt darauf an, was man im 68er-Jahr sieht"
Dass FPÖ-Innenminister Herbert Kickl die ÖVP-FPÖ-Regierung jüngst als "offensiven Gegenentwurf" zur Ideologie der 1968er-Generation angepriesen und den 68ern eine zerstörerische Wirkung auf den Staat attestiert hatte, nimmt der gestandene 68er Van der Bellen gelassen. "Ja mein Gott. Es kommt halt darauf an, was man im 68er-Jahr sieht." Die internationalen Studentenproteste hätten damals in Österreich ohnehin nur "in sehr mildem Ausmaß" durchgeschlagen. Hier sei es in erster Linie gegen den Vietnam-Krieg oder für mehr Mitbestimmung an den Universitäten gegangen.
"Da hamma halt a bissl umgrührt an der Uni Innsbruck. 1968 in Österreich war die Zeit der schwarzen Alleinregierung. Ich hab das damals ironisch-sarkastisch als Gamsbartkultur bezeichnet. Für mich war das 68er-Jahr ein Ausbruch von 'es geht auch anders' - liberaler, nicht so provinziell. Nicht von ungefähr wurden die ersten Jahre unter SPÖ-Kanzler Bruno Kreisky als Liberalisierungs- und Modernisierungsschub empfunden. Ich habe nichts gegen die Provinz, im Gegenteil, ich komm ja selber vom Land, aber gegen die Beschränktheit. Insofern bin ich ein überzeugter 68er, weil diese Beschränktheit aufgebrochen ist." Natürlich sei nicht alles in Ordnung gewesen, so Van der Bellen. In quasi-revolutionären Zeiten passierten immer auch Dinge, mit denen man sich nicht identifiziert.
"Bei den Grünen ist halt ein Fehler zu viel passiert"
Wenig wollte Van der Bellen über die Zukunftschancen seiner eigenen früheren Partei sagen. "Ich glaube, bei den Grünen ist letztes Jahr halt ein Fehler zu viel passiert." Es täten alle politischen Parteien gut daran, sich die Entwicklung in Italien oder Frankreich anzusehen. Dort habe sich gezeigt, wie schnell traditionelle Parteistrukturen zerfallen könnten. "Das betrifft aber alle", so der Bundespräsident.
VDB versucht gerade wieder von oben herab zu schulmeistern.
Dann meint er. Kommt's ab bisserl runter.
Da kann er sich zuerst an die eigene Nase fassen.
Jedwede Äußerung von dieser Person interessieren mich nicht im geringsten ...
In ein paar Jahren ist das Ganze dann sowieso Geschichte !
Auch der "Steuerzahler2000" wird irgendwann Geschichte sein - wahrscheinlich erwartet er sich ob seiner Eigenschaft als "Steuerzahler" doch ein Denkmal...
Aber fürs Posten reicht Ihr Interesse anscheinend schon.
Wenn Ihnen etwas, das Sie nicht interessiert zwei Zeilen wert ist - wieviel schreiben Sie dann über Dinge, die Sie interessieren?
Der passt schon, unser HBP.
Ein Ruhepol in unserer auch soooo aufgeregten Welt.
Ich habe die Anfeindungen gegen VdB noch nie verstanden.
Kommt's ein bissl oba, vielleicht sollte er diesen Satz seinen Moslemischen Freunden sagen.
Lass deine Angst vor dem Islam endlich behandeln.
Am schlimmsten für den doch blinden Kollegen sind die "linkslinkgrünen muslimischen EU-Diktatoren"..
Dass ihm ein Kickl als Innenminister Spaß macht kann er aber niemand erzählen.
Und die Anderen halten sich klugerweise bedeckt.
Bis jetzt war ja nur Schwachsinn zu vernehmen aus der Regierung.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Kann ja sein dass bei ein paar Wählern doch noch ein wenig Verstand zurückkehrt. Spätestens dann wenn sie zahlen müssen....
Sie müßen endlich begreifen das wir eine Mitterechts Regierung haben. Der größte
Schwachsinn ist Ihr Wiederkehrendes Geschreibsel.
mWas ist eine Mitte Rechts die keine Mitte hat ...das wäre Rechts , also alles was links vom Faschismus ist ist linksradikal ....
das sollten sie begreifen
Ich mag ihn den VdB, ... guter Staatsmann mit ein bisserl Eigensinn und Ecken und Kanten, ....
ich schätze deinen Humor, beim ersten Mal lesen meint man, du meinst es ernst
Wow, die erste öffentliche Aussage von ihm, die nicht peinlich ist, im Gegenteil sogar eine demokratische und diplomatische Ansage - Respekt, hätte ich nicht gedacht.
Siehst, jetzt darfst dich doch noch freuen.
Ein Hofer als BP wär sogar ohne Aussagen peinlich.
In Jedem steckt auch was Gutes und wenn das zum Vorschein kommt, soll es auch gewürdigt werden, das heißt nicht das der Andere deswegen schlecht ist.
Hofer wäre in jedem Fall der bessere Kandidat gewesen, hätte uns nicht im Ausland blamiert oder sich abfällig über uns Österreicher geäußert. Aber es ist nun wie es ist und vielleicht wird doch noch ein ganz passabler Präsident aus VdB, es wäre zu hoffen, den das hätten wir uns verdient.
Die FPÖ hat uns oft genug im Ausland blamiert, VdB nie.
"Alles ist cool so lang ich genügen chille, mit meiner grünen Brille" Zitat eines deutschen Sprechgesangsartisten der zu diesen Kommentar gar perfekt passt.
Überbacher über Silvester in Russia Today war ein echtes Highlight.
So viel chillen kann man gar nicht, dass man den aushalten kann.
"....VdB nie"
Wie war das mit dem "Solidaritätssager" zur Verschleierung von Frauen, oder das Diplomatentreffen, wo er abfällig über uns gesprochen hatte? Da gabs noch viele blamable Hoppalas, aber Schwamm drüber.
Wer ist UNS?
uns Österreichern oder ist er nicht Präsident von Österreich??
uns Österreicher gibt es nicht, ...
das beweist uns die Regierung täglich.....
Sie verwechseln da die SPÖ mit der FPÖ.
GENOSSE...
Die FPÖ, seinerzeit Haider bis Strache ist die Peinlichkeit im Ausland. Herr VdB passt schon als BP. Außerdem wird er die“ Burscherl“ in der Regierung dann schon zur Ordnumg rufen, wenn‘s es zu bunt treiben. Das ist die Toleranz von einem aus der 68 er. ☮️💟.
Der Herr Bundespräsident beschwichtigt seine Gesinnungsfreunde.
Die Orbanisierung ist dennoch eine ungeheure Gefahr, wie Polen und Ungarn als Beispiel deutlich zeigen. Der Kurz ist raffiniert, er schickt den Kickl vor.
Die Abgeordneten im Parlament und die Landeshauptmänner machen machtgierig mit
jago
oder die Frau Kneissl ...
Den Kontext mit dem Beschwichtigen der linken Radaubrüder erkenne ich nicht.
Linke Outwings halte ich eben darum für wichtiger denn je.
... das ist eigentlich was „ Strache-Ismus“ ist
Du kommst in die Ghettoklasse mit deinem Sprachfehler.
Der Spruch des Jahres 2018 - schon im Jänner!
Mit jeder Wortmeldung von UHBP bin ich mehr und mehr davon überzeugt, dass VdB einer der Würdigsten BP ist, die Ö je hatte. Er agiert so wie er es sagte: ÜBERPARTEILICH und BRÜCKENBAUEND! Das werden wohl auch zähneknirschend Hofer-Wähler zugeben müssen!
Als Hofer Wähler enttäusche ich sie ja ungern... Aber zweifelsohne bin auch ich mit der Performance des BP zufrieden. Nach holprigen Start hat VdB in seine neue Rolle hinein gefunden.
Angefeindet wird er mehr von der radikalen Linken, vor allem seitdem er die schwarzblaue Regierung angelobt hat.
Ob seine nüchterne Betrachtungsweise... auch zu den Burschenschaften... die linke Reichshälfte besänftigen kann, darf bezweifelt werden. Wo doch der BP schon als Student mit Burschenschaftern zusammen arbeitete und denen sogar jetzt noch Handschlagqualitäten attestiert.
Ob er deswegen nochmal gewählt wird, steht auf einem anderen Papier.
Ist doch süß ,.. wenn nicht kritisiert wird dann jubeln sogar rechtsextreme dem BP zu.....
Aber auch bezeichnend...
Handschlagqualität bedeutet noch lange nicht Rechtschaffenheit. Dazu braucht es ein bisschen mehr.
Allerdings: wann hat ein Fanatiker jemals auf einen Apostaten gehört?
Da muss ich ihnen leider recht geben. Das leider ist aber auf ihre Aussage, nicht auf das ihnen recht geben bezogen
kein Apostat, Häretiker reicht.
Dieses perfekt passende Wort ist mir einfach nicht eingefallen. Danke
Häretiker passt für VdB doch gar nicht.
Jetzt möchtest du mir dieses Argument auch noch zerpflücken
Warum hob i hiazt "STS - Großvater" im Ohr?
passivlesender_EX-Poster
KEIN WITZ !
ich hatte den SELBEN Einfall und wollte das Lied aus Youtube laden ...habe es aber gelassen .
wo Er recht hat , hat er recht der VDB .
So viele + von den Wohlgesinnten für dieses Posting.
jago
die + Geber/Innen werden schon wissen warum sie es befürworten
Frag den Clausewitz zum Unterschied von Taktik und Strategie, dann darfst du mich weiter korrigieren
Nach Heinz Fischer wieder ein bodenständiger und objektiver Bundespräsident, der nicht mit Inszenierungen und Werbeagenturen auf cool spielen muss, sondern es ganz einfach so ist.
Aus jetziger Sicht würde ich (im ersten Wahlgang) nicht mehr Griss wählen, sondern VdB. Damals irritierte mich besonders die fragwürdige Aussage der Unabhängigkeit von den Grünen, obwohl diese den kompletten und teuren Wahlkampf finanzierten. Mit seinem ausgewogenen und zurückhaltenden Stil hat er, ohne seinen eigenen Stil aufzugeben, Skeptiker wie mich jedenfalls überzeugt.
Abergeh, du und ein Skeptiker