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Sollen die Schulen zu handyfreien Zonen werden?

14. Mai 2011, 00:04 Uhr
Sollen die Schulen zu handyfreien Zonen werden?
Sollen die Schulen zu handyfreien Zonen werden? Bild: bilderbox

Jede Schule kann für sich entscheiden, ob und in welchem Ausmaß Schüler Handys benützen dürfen. Während das Ausschalten der Mobiltelefone während des Unterrichts sowie das Abgeben bei Schularbeiten gang und gäbe sind, werden immer mehr Schulen zu handyfreien Zonen ...

Jede Schule kann für sich entscheiden, ob und in welchem Ausmaß Schüler Handys benützen dürfen. Während das Ausschalten der Mobiltelefone während des Unterrichts sowie das Abgeben bei Schularbeiten gang und gäbe sind, werden immer mehr Schulen zu handyfreien Zonen – das Mitführen ist dann zwar erlaubt, eingeschaltet werden dürfen die Handys jedoch nicht.

Fritz Enzenhofer, Landesschulratspräsident
Ich befände es für gut, wenn Schulen zu handyfreien Zonen gemacht werden. Die Schule hat ohnehin die Möglichkeit, im Rahmen der Schulordnung derartige Regelungen zu treffen. Schüler sollen mehr Zeit miteinander verbringen und miteinander kommunizieren. Gerade mit modernen Geräten kann außerdem auch Unfug getrieben werden. Es passiert immer wieder, dass Videos oder Fotos von Mitschülern veröffentlicht werden, wo sie sich in komischen Situationen befinden. Ausnahmen bestätigen die Regel: Wenn ein Notfall eintritt, sollte das Handy benutzt werden dürfen.

Claudia Schmied, Unterrichtsministerin (SP)
Lehrer dürfen seit jeher Gegenstände, die den Unterricht stören, abnehmen. Das gilt auch, wenn der Schüler wegen der Ablenkung durch das Handy dem Unterricht nicht mehr folgen kann.
Um Klarheit zu schaffen und Missverständnisse zu vermeiden, befürworte ich den Dialog: Ich empfehle transparente Verhaltensvereinbarungen der Schulpartner, die an der gesamten Schule gelten und nicht von Klasse zu Klasse unterschiedlich gehandhabt werden. Mit ihrer Unterschrift verpflichten sich Pädagogen, Eltern und Schüler, klare Regeln einzuhalten.

Wolfgang Kaiser, Prov. Leiter HTL Grieskirchen
Bei uns ist das Problem relativ entschärft, weil es im neuen Schulzentrum in Grieskirchen nur wenige Punkte gibt, wo das Handy auch einwandfrei funktioniert. Wir sind eine Informatik-HTL, und da brauchen wir das Mobiltelefon teilweise auch im Unterricht, wenn wir Handyanwendungen programmieren. Ansonsten gilt natürlich, dass die Schülerinnen und Schüler das Handy während des Unterrichts ausgeschaltet haben müssen. Wer sich nicht daran hält, muss damit rechnen, dass das Mobiltelefon eingezogen wird. Aber das kommt nur sehr selten vor.

Fritz Steinparz, kaufmänn. Angestellter
Ja. Da bin ich voll und ganz dafür. Ich finde, dass ein Handy vom Wesentlichen ablenkt. In der Schule ist das der Unterricht. Meine Tochter nimmt zwar ihr Handy in die Schule mit, dort wird es aber abgeschaltet. Das hat immer gut funktioniert. Zumindest weiß ich nichts Gegenteiliges.
Dass junge Leute heute ein Handy haben und es entsprechend nutzen, das gehört natürlich dazu. Gänzlich auf ein solches Kommunikationsmittel zu verzichten, funktioniert wahrscheinlich gar nicht mehr. Da geht es mir gar nicht anders.

Sebastian Peterstorfer, Schüler
Prinzipiell nein. Aber ich finde es okay, wenn Handys vor Schularbeiten abgegeben werden müssen, damit mit ihnen nicht geschummelt wird. In der Pause sollte aber jedem selbst überlassen sein, was er mit seinem Handy machen möchte. Den Unterricht kann man mit dem Handy aber auch vereinfachen: Ich habe zum Beispiel eine Anwendung für ein Französisch-Wörterbuch. Damit finde ich schneller etwas als beim Blättern in einem Buch. Das Handy immer ausschalten und in der Tasche lassen zu müssen, würde mir nicht so taugen.

Gertrude Ruttner, Lehrerin
Unser Schulforum hat bereits vor Jahren beschlossen, dass wir eine handyfreie Schule sind. Handys dürfen während des Unterrichts, aber auch in den Pausen nicht verwendet werden. Die Kinder akzeptieren das auch einwandfrei, im Jahr kommt es bloß etwa drei Mal vor, dass ein Handy abgenommen und in der Direktion deponiert werden muss. Natürlich kann ein Handy auch praktisch sein, wenn etwa ein Kind krank wird, um die Eltern zu verständigen. Der sinnvolle und korrekte Umgang mit den Neuen Medien ist an unserer Schule ein wichtiges Thema.

Paul Kimberger, Chef der Pflichtschullehrergewerkschaft
In unserer so modernen Welt ist das Kommunikationsmittel Handy nicht mehr wegzudenken.
Wo es allerdings nichts verloren hat, ist im Unterricht. Hier sollten sich unsere Kinder auf das Wesentliche konzentrieren. Lesen, Schreiben, Rechnen und die persönliche Entwicklung stehen als Ziele im pädagogischen Mittelpunkt und es wäre schade, im Sinne der Zukunftsfähigkeit unserer Kinder, sie durch störende Außeneinflüsse aus den Augen zu verlieren.
Darum: Unterrichtszeit ist handy-freie Zeit.

Franz Siegesleuthner, Unternehmer
Volksschulen könnten handyfrei bleiben. Ab dann sollte es aber möglich sein, mit aufklärenden und erzieherischen Maßnahmen – sowohl von Seiten der Eltern als auch der Lehrer – entsprechend auf die Schüler einzuwirken, um das Handy (s)einer sinnvollen Verwendung zuzuführen. Reine Verbote würden, wie in vielen anderen Fällen, auch hier nur dazu führen, dass die Möglichkeit der Umgehung allzu kreativ genutzt wird. Handys kann man ein- und ausschalten, das trifft im Übrigen nicht nur auf Jugendliche zu.

Anna Lischka, Maturantin
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass Handys im Unterricht auch nützlich sein können. Beispielsweise bei selbstständigen Arbeitsaufträgen durch Internetrecherche. Bei Referaten benutzen einige mittlerweile statt eines Stichwortzettels Word-Dokumente vom Handy aus. Für Tests und Schularbeiten müssen wir Handys sowieso abgeben, als Schummel-Möglichkeit fällt das weg. Ich habe aber schon mitbekommen, dass Schüler im Unterricht auch abgelenkt werden können. Wie ein Handy-Verbot in der Praxis durchgeführt werden soll, kann ich mir aber nicht vorstellen.

Sven Schwerer, Hauptschullehrer
An unserer Schule dürfen die Schüler das Handy zwar mitnehmen, es muss aber lautlos oder ausgeschaltet sein. Auch in den Pausen darf es nicht verwendet werden. Wir empfehlen den Schülern, es im Spind zu lassen. So ist das Handy für Notfälle zwar da, stört aber das Schulgeschehen nicht.
Ich halte diese Regelung für sinnvoll. Sie wird auch von den Schülern sehr gut angenommen. Würden wir das Handy erlauben, würde in den Pausen wohl das Chaos ausbrechen, weil jeder telefonieren, Musik hören oder Videos anschauen würde.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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schaedlich (1 Kommentare)
am 16.05.2011 14:55

Ja, das sollten sie. Weiters würde ich mir mehr handyfreie/W-Lanfreie Zonen wünschen. Es wäre angebracht in öffentlichen Verkehrsmittel, Plätzen, Behörden,.... nicht diese Funkdienste zu nützen. Zu was brauche ich in der Straßenbahn eine W-Lan Verbindung, wenn ich vielleicht 10 Min. damit fahre. Weiters sollten aus gesundheitlichen Gründen, alle Strahlungsquellen gut sichtlich gekennzeichnet sein. Wenn Sie auch noch nicht elektrosensibel sind, sollten sie dennoch diese Dienste soweit wie möglich einschränken bzw. damit sehr vorsichtig auch gegenüber anderen umgehen.
Gottfried H.

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am 16.05.2011 11:58

Sieglinde Thoma, Leiterin der VS 51
In der VS 51 ist der Gebrauch von Handys in der Hausordung festgelegt und vom Schulforum bestätigt. Da heißt es im Punkt 9:
Das Mitbringen von Wertsachen und technischen Geräten ist aus Sicherheitsgründen untersagt. Handys dürfen erst nach dem Unterricht eingeschaltet und benützt werden.
Die Schüler und Schülerinnen halten sich zum Großteil an diese Vereinbarung.

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creaktor (44 Kommentare)
am 15.05.2011 13:35

Es soll ein Vorstoß sein, etwas Neues, dass Handys in Schulen verboten werden sollten. Dass ich nicht lache.

Das ist ja wohl die selbstverständlichste Sache der Welt, dass Handys in unseren Schulen stören und daher darf es von je her ohnehin keine Handys bei den Schülern geben. Die Lehrer (der Lehrkörper) haben danach zu trachten, dass ihre Schüler "ohne Störung" zu einem guten Lernerfolg gelangen.

Sollte es dennoch der Fall sein, haben die Lehrer bisher in Pflichtverletzung verharrt, wenn sie die Handynutzung geduldet haben. Pflichtverletzung eines Lehrers muss eine Maßnahme nach sich ziehen.

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am 14.05.2011 18:34

entspannen:

http://www.youtube.com/watch?v=Hl7AaQLOWwM

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abraxa (77 Kommentare)
am 14.05.2011 18:25

sondern in der Verwendung. Außerdem muss man unterscheiden, um welche Altersstufe es sich handelt. In der Oberstufe wird man mit dem Problem anders umgehen können als in der Unterstufe und Volksschule. Die jüngeren Schüler verwenden das HAndy meist in der Schule um Spiele zu spielen, Musik zu hören, Videos zu tauschen und leider auch Fotos zu machen, die dann gleich mal ins Internet gestellt werden usw. Das lenkt ab und ist natürlich zu unterbinden und das geht meist nur durch ein komplettes Verbot. Trotzdem kann ein Lehrer nicht kontrollieren, ob der Schüler vielleicht am Klo das Handy verwendet. Im Unterricht hat es auf jeden Fall nichts verloren, außer natürlich, wenn es sinnvoll gebraucht wird.
Ein Kompromiss ist es, das HAndy zwar mitzuhaben aber in der Schule muss es ausgeschaltet sein und darf nur in Notfällen verwendet werden.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 14.05.2011 20:49

Kaserne: Da galt die Zeit von der "Tagwache" bis zur Standeskontrolle auch als Freizeit, obwohl man(n) dem Diktat der Vorgestzten unterworfen ist. Selbst in der Mittagspause konnten sich einzelne Korporäle den Spaß nicht verkneifen, die Grußpflicht und andere Schikanen so einzusetzen, daß eine Pause nicht möglich und selbst das Essen eine Tortur war.

Pause ist Pause, und da DARF es keine Vorschriften regelungswütiger Direktoren geben, die als Hausmeister ihre Verbots- unmd Allmachtsfantasien zur eigenen Befriedigung einsetzen.

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am 14.05.2011 08:02

der Kabarettist Piespers meint:
"Manche LehrerInnen halten ja Rollschuhe für ein technisches Wunderwerk, währned sich Schüler schon in den mit dem Handy in den Herzschrittmacher des Lehrers einloggen!..."

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am 14.05.2011 07:58

Moderne Handies können inzwischen Internet Sie wurden von Erwachsenen (auch für Kinder) geschaffen - und sollen wieder verboten werden? Wie pervers sind wir eigentlich schon? Anstatt den riesigen Pool an Wissen und Information via Handy im Unterricht zu nützen, zu strukturieren, aufzubereiten für Bildung, kommt die dümmliche Verbotskeule. Sie ist Symptom dafür , welche hinterwäldlerische Pädagogik (von den EntscheidungsträgerInnen) aufgezwängt wird. Dann kommt das Erstaunen, dass die Kinder das alles umgehen wollen (in der Freizeit wird dann vermehrt "smselt") die hoffnungslos rückständigen LehrerInnen nur mehr belächelt. Die LehrerInnen werden nicht mehr ernst genommen, die Schule hat das Erziehungsmonopol längst verloren (das haben die Medien übernommen) Die Lebenswelten der Jugendlichen entfernen sich immer mehr von einer versunkenen Erwachsenenwelt, die nicht mehr zum Aufrechterhalten ist.
Vertrauensvoll glotzen wir in die Vergangenheit, wie immer...so schaut Schulreform aus?????

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hein-tirol (1.116 Kommentare)
am 14.05.2011 06:40

wäre Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Aber auch die "Nicht mehr Schüler" sollten sich mal an die Nase fassen: Was hat ein Mobiltelefon (Handy) im Restaurant, Cafe´, Wartezimmer beim Arzt, oder bei einer Vorstellung resp. Referat angeschaltet zu suchen? Ich selbst habe je eins mit Deutscher und Österreichischer Sim-Karte. Aber bei mir sind sie ausgeschalten, wenn ich mich in einer längeren Unterhaltung befinde oder gar zu vorstehend beschriebenen Anlässen. Auf der Box kann man Nachrichten hinterlassen!

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