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Schönborn: "Zupacken, wenn ein Nachbar in Not ist"

07.März 2016

Flüchtlinge - Schönborn warnt vor gegenseitigem Ausspielen

Kardinal Christoph Schönborn warnt davor, Flüchtlinge und Einheimische gegeneinander auszuspielen. Kern des christlichen Glaubens sei die Nächstenliebe und diese müsse auch das Maß im Umgang mit Asylsuchenden bleiben, sagte er laut "Kathpress" zu Beginn der Bischofskonferenz-Vollversammlung am Montag in Linz. Weiteres Thema ist der Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch im kirchlichen Bereich.

Wien/Linz. "Christlich ist es hinzuschauen und zuzupacken, wenn ein Nachbar in Not ist, sei es ein Österreicher oder ein Flüchtling", sagte Schönborn, der Vorsitzender der Bischofskonferenz ist. Die erste Aufgabe der Politik müsse es sein, Frieden zu schaffen, um die Hauptursache der Fluchtbewegung zu beseitigen. Es gelte zudem auch, die "Sorgen der Menschen ernst zu nehmen, aber nicht dabei stehen zu bleiben".

Der Kardinal verwies darauf, dass derzeit weltweit rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht seien, nur ein kleiner Teil davon komme nach Europa. Europa müsse "menschlich und verantwortlich" mit Flüchtlingen umgehen. "Und dies ist möglich, wenn es gemeinsam geschieht", zeigte sich der Kardinal überzeugt. Gleichzeitig merkte der Wiener Erzbischof an, dass jetzt schon fast zehn Prozent der Bevölkerung in Österreich Muslime seien. "Sie gehören zu diesem Land", stellte der Kardinal fest und sagte: "Die meisten wollen hier friedlich leben. Nur sehr wenige sind gefährlich und davor muss man sich schützen."

Neben der Flüchtlingssituation wird der Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch und Gewalt im kirchlichen Bereich ein Hauptthema der Bischofskonferenz sein. Beim am Montag stattfindenden Studientag gehe es um eine "Zwischenbilanz", sagte der Wiener Erzbischof. Die unter dem Vorsitz von Waltraud Klasnic wirkende Unabhängige Opferschutzkommission habe "hervorragend gearbeitet", sagte der Kardinal.

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