Schlechtes Zeugnis für Neue Mittelschule
WIEN. Der Evaluierungsbericht zur Neuen Mittelschule sieht keine Verbesserung zur Hauptschule.
Abgeliefert haben die Experten ihren von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) beauftragten Evaluierungsbericht zur Neuen Mittelschule (NMS) schon mit Ende 2014. Die Veröffentlichung ließ auf sich warten, seit Dienstag sind die Ergebnisse nach einer ersten Präsentation in der Bildungsreformkommission (siehe Bericht unten) bekannt.
Der unter Federführung des Salzburger Erziehungswissenschafters Ferdinand Eder erstellte Bericht über die neue Schule fällt schlecht aus. So haben sich die Hoffnungen, dass sich die Schülerleistungen an den NMS im Vergleich zur Hauptschule verbessern, bisher nicht erfüllt, wie die OÖNachrichten erfuhren. Konkret heißt es im Bericht, dass es „keine belastbaren Hinweise gibt, dass das Niveau der NMS im Durchschnitt über jenem vergleichbarer Hauptschulen liegt“. Mehr noch: Es bestünden sogar „Zweifel, ob dieses an allen Standorten tatsächlich erreicht wird“.
Standortunterschiede
Recht unterschiedlich ist an den Schulen laut Experten auch die Umsetzung erfolgt: So haben zwar einige Standorte die neuen pädagogischen Konzepte als Unterrichtsmethode integriert, an jeder zweiten Schule allerdings ist das nur „unzureichend“ erfolgt.
„Nur teilweise“ sind laut Bericht auch „erwartete Begleitfolgen hinsichtlich Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit eingetreten“. Die Wirkung bekannter Ungleichheitsfaktoren wie sozialer Herkunft würden sich nicht substanziell von der Situation an Hauptschulen unterscheiden. Lediglich für Schüler mit Migrationshintergrund könnte laut Experten durch den NMS-Besuch „ein kleiner Vorteil“ entstehen.
Eher positiv sind die Ergebnisse einer für die Evaluierung durchgeführten Studie zum Schulklima: Dieses habe sich im Allgemeinen verbessert, heißt es.
Einschränkend verweisen die Experten in ihrem Bericht allerdings auch darauf, dass der Beobachtungszeitraum relativ kurz ist, die Schulen also noch in einer Umstellungsphase seien.
Eine Erklärung, warum die NMS keine besseren Ergebnisse liefert, haben die Experten aber auch: Sie wurde „nicht als Ersatz, sondern in Konkurrenz zu etablierten Schulformen eingeführt“, eine „sozial durchmischte Schülerschaft“ ist an den NMS daher nicht vorhanden.
Für Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) ist der Bericht das zweite durchwachsene Zeugnis zur Neuen Mittelschule. Der Rechnungshof hatte das Projekt in einer Prüfung Ende 2013 bereits heftig kritisiert und das Fehlen „zentraler Entscheidungsgrundlagen“ für die Einführung als Regelschule bemängelt. Ebenfalls kritisch verwiesen die RH-Prüfer auf die Kosten der NMS: Pro Schüler beliefen sich diese auf 7200 Euro im Jahr, an den AHS-Unterstufen lagen die Durchschnittskosten dagegen bei 4700 Euro.
Die Neue Mittelschule: Ein Kompromiss
2008 starteten unter Bildungsministerin Claudia Schmied (SP) die ersten Schulversuche zur Neuen Mittelschule – zunächst ausschließlich an Hauptschulen, die für die neue Unterrichtsform mehr Geld – sechs Zusatzstunden pro Klasse – bekamen.
Wesentlicher Unterschied der NMS zu den Hauptschulen ist das Fehlen von Leistungsgruppen. Neu ist das Teamteaching von zwei Lehrern in den Hauptfächern. Das soll einen individualisierten Unterricht ermöglichen. Unterrichtet wird nach dem AHS-Unterstufen-Lehrplan.
2012 beschlossen SPÖ und ÖVP die Übernahme der NMS ins Regelschulwesen. Bis 2018/19 sollen alle Hauptschulstandorte in Österreich in NMS umgewandelt werden.
Aus SP-Sicht war das ein Schritt zu einer gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-jährigen, die ÖVP dagegen sah das Gymnasium gesichert, da AHS-Unterstufen bestehen blieben.
Im aktuellen Schuljahr 2014/15 ist die Neue Mittelschule österreichweit bereits an 1073 Standorten umgesetzt. Das sind mehr als 95 Prozent der bisherigen Hauptschulen.
Gymnasien können freiwillig an der Umstellung zur Neuen Mittelschule teilnehmen. Bisher hat sich allerdings österreichweit nicht einmal ein Dutzend AHS gemeldet.
Alle Lehrer zu den Ländern? Entscheidung vertagt
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) schien von den Ankündigungen ihrer Mitverhandler zur Bildungsreform etwas überrumpelt: Die Verwaltung der Lehrer sei zwar „Teil des Papiers“, das beim Treffen der Reformkommission diskutiert werden sollte, sagte sie am Vormittag. Von einer „Verländerung“ der Lehrer zu sprechen sei aber „verfrüht“.
Ihr Parteichef, Kanzler Werner Faymann, klang anders: Die Ministerin könne sich „vorstellen, die Kompetenzen neu zu ordnen“. Am Abend, nach fast vierstündigen Verhandlungen in der rot-schwarzen Reformkommission hieß es dann „Bitte warten“.
Das von den Experten präsentierte Papier zur Neuordnung der Schulverwaltung müsse nun erst einmal gesichtet werden, sagten sowohl Heinisch-Hosek wie auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (VP). Pröll hatte zuletzt einen „Durchbruch“ angekündigt, mit dem die Zuständigkeit für alle Lehrer in Länderhand wandern soll. Das Anstellungsverhältnis der Lehrer solle sich aber nicht ändern, sagte er wiederum nach der gestrigen Runde. Der von Pröll und seinen Landeshauptmann-Kollegen zuletzt aufgebaute Druck (die OÖNachrichten berichteten) war auch auf Widerstand gestoßen: Die AHS-Lehrergewerkschaft etwa befand Pläne für eine Verländerung als „absurd“.
SP-intern dagegen stieß das Expertenpapier durchaus auch auf Wohlwollen. Nun soll ein Weg gefunden werden, wie das Modell möglichst gut dargestellt werden kann. Erster Schritt ist die Fokussierung auf die Schulautonomie. Tatsächlich sieht das Expertenpapier mehr Freiheit für die Standorte bei Personalauswahl und pädagogischen Schwerpunkten vor. Angedacht ist – auf die Personalauswahl bezogen – aber die Zusammenfassung mehrerer Schulen als autonome Ebene.
Übergeordnet sollen in den Ländern Bildungsdirektionen entstehen, die für Schulerhaltung, Personalbewirtschaftung, Ressourcenzuteilung, Vollziehung und Standortplanung zuständig sind. Dem Bildungsministerium obliegen Gesetzgebung, Dienstrecht und Diensthoheit, Ausbildung und Qualitätsvorgaben. Bis Sommer will die Verhandlergruppe erste Ergebnisse vorlegen.
wie schaffts Österreich eigentlich, dass so wenig weiter geht, .... schon in diesem Thread sind mindestens 10 obergscheite versammelt, die zu jedem Thema alles besser wissen, .....
...weil es immer die Trotteln sind, die sich profilieren wollen
Jeder halbwegs intelligente Mensch geht doch nicht in die Politik oder verkauft sich als "Experte", der kann auch so sein Geld verdienen
können selber nicht richtig rechnen noch schreiben, aber jammern nur, dass können sie am besten.
Lasst die Kinder entscheiden was sie wollen, immerhin ist es ihr Leben.
die Quotenfrau sieht jetzt endlich dass sie versagt hat ..... Ein Fiat wird nie ein Ferrari und schon gar nicht wenn 90% nicht deutsch sprechen... Integration gescheitert !!!
und Bildungsgaukelei !
Das Linke Prestigeprojekt NMS bzw. Einheitsschule und Einheitsschüler (dann) funktioniert doch nicht wie gewollt (lt. Vorbericht)...und die Matura für alle hat hat noch einen weiten Weg vor sich!
Des Weiteren: Linkes Pädagogenland... immer mehr?
Man hat den Eindruck, in der Groko mangelt es nicht minder an polit. Sachverstand, s. Versäumnisse und Fehlentwicklungen !
Seit ein paar Jahren hat es "unsere " Regierungs-Pfründnertum endlich geschafft, dass österr. Unis immer mehr abrutschen im Niveau und internat. Ranking. Leider hat die sogen.Bildungsreform bei/auf die Entscheidungsträger ziemlich abgefärbt, dass sie die Misere selbst nicht mehr erkennen können und ihre eigenen Misserfolge sogar noch hochzujubeln versuchten!
Übrigens, das waren keine echten Bildungsdebatten bisher sondern eher Organisationsdebatten (s.linke Schwerpunkte).
PS...Mein Güte! Dieses linke Gesocks in der Regierung... und noch einige Jahre diese Groko, leider!.
Realität in Österreich!
Auf der Website des Instituts für Pädagogik und Psychologie, das an der Studie maßgeblich beteiligt war, gibt es die Zusammenfassung der Studie zur NMS als Download:
http://paedpsych.jku.at/PPP-News/?p=916
ist nichts anderes als Umbenennung von Hauptschule aber nach wie vor mit gleichen Akteuren (den gleichen Lehrern und Schülern). Niveau ist einfach eine Katastrophe.
Ist geeignet für Schüler die nicht viel lernen wollen.
Vergleich im Sport:
Wenn ich im Fussball LASK auf FC Bayern umbenennen würde haette ich nach wie vor die selben Akteure und Niveau wäre um nichts besser als vorher oder?
Es waren einmal ein paar gut bezahlte Politiker, die sahen sich durch Bürgerbeschwerden und Proteste von Eltern und Bevölkerung gezwungen, das österreichische Schulsystem zu verändern.
Ohne viel Nachdenken und ohne eigentlich etwas ändern zu wollen, beschlossen sie, die NMS einzuführen.....
zurück zur Hauptschule, weil da gibt es ja ohnehin nur in Wein und ein zwei größere Städte wirkliche Probleme und Aufnahmeprüfung für das Gym - wie es halt einmal war
Dazu eine bessere Ausbildung der Grundschullehrer (alleine eine Umbenennung der PA mit denselben alten Professoren wird es nicht sein!), dazu vorher eine strengeres Aufnahmeverfahren (im Herbst haben sie in OÖ alle genommen - na dann!), mehr Geld in eine bessere Ausstattung und ...
Aber dann bin ich leider wach geworden
der allen Beteiligten schadet.
wie kann es sein, dass eine neue Schulform bereits vom Start weg vergleichbare Resultate mit der seit mehreren Jahrzehnten bestehenden Hauptschule erreicht, obwohl an zu vielen Standorten tatsächlich nur das Namensschild gewechselt wurde?
An jenen Standorten, wo ein Wandel von der HS zur NMS tatsächlich vollzogen wurde, sind die Resultate der ersten Abgänger bereits z.T. deutlich über HS-Niveau.
Jedes neue Automodell, jedes neue Produkt hat Kinderkrankheiten, die das Vorgängermodell nicht hatte, die NMS ist vom Start weg dort, wo sie von den Verantwortlichen ernstgenommen wird, konkurrenzfähig!
Man sollte sich einfach die Mühe machen, solche Berichte im Detail zu analysieren, anstatt ideologisch gefärbte Überschriften, die keiner sachlichen Überprüfung stand halten, auszuschlachten.
P.S. Warum wählen die viel zu linken Lehrer mehrheitlich ÖVP-Gewerkschafter?????
daß nur UNFÄHIGKEIT und STEUERGELDVERSCHWENDUNG in dieser Regierung fungiert.
Gruppe fahren müssen funktioniert doch auch voll super.
der Hermann Maier ist genau deswegen ein richtiger Siegertyp worden.
iron. gemeint.
nfang an.
Verbesserung: 0
Vielen Dank, SPÖ.
Braechten was.
Dzt ist das zuoft goed,die sich eine schule leistet.
Ja hat denn wirklich jemand geglaubt, dass die Leistungen in einer Schule durch Austauschen des Schildes über dem Eingang gebessert werden können.
HH schon.
FALSCH .... die HH hat das sicher gans suber gmacht und gmeind
ansonsten: fragts die Bures!
Dafür explodierende Kosten.
Deshalb: Zurück zur Hauptschule und Wiedereinführung der Aufnahmsprüfung in die AHS.
das würde zwar das Niveau an beiden Schultypen wesentlich steigern und Kosten sparen, ist aber reaktionär und nicht durchführbar.
..nur wir san kane Experten
..aber wenn das die Lakaien der Ministerin geschrieben hätten, wären sie den Job los
das ist wie unter Jörg Haider. Da durfte jeder seine Meinung sagen, aber nur ein Mal!