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Rendi-Wagner: "Ich musste nicht lange nachdenken"

09. März 2017, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Neue Ministerin Rendi-Wagner im Porträt
Bild: APA

WIEN.Am Montag gefragt, am Dienstag angelobt: Pamela Rendi-Wagner ist neue Frauen- und Gesundheitsministerin.

 Letztlich ging es doch schneller als erwartet: Rechtzeitig zum Internationalen Weltfrauentag wurde Spitzenbeamtin Pamela Rendi-Wagner als neue Frauen- und Gesundheitsministerin präsentiert und auch gleich angelobt. Sie sei stolz, das Amt an diesem besonderen Tag übernehmen zu dürfen, sagte Rendi-Wagner. "Für mich ist das eine gute Fügung."

Am Montag hatte Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern der 45-Jährigen das Ressort in einem Vier-Augen-Gespräch offeriert. "Ich musste nicht sehr lange nachdenken", sagte Rendi-Wagner. Noch vor einigen Jahren hatte sie kundgetan, nie in die Politik zu wechseln. Die Rahmenbedingungen hätten sich nun geändert, sie habe als Sektionschefin sechs Jahre Zeit gehabt, die nötigen Erfahrungen zu sammeln, erklärte sie den Gesinnungswandel.

Am Vormittag segneten die SP-Gremien einstimmig ihre Kür ab. Die SP-Frauen, die anfangs Bedenken gegen die Quereinsteigerin geäußert hatten, sicherten der neuen Ministerin ihre volle Unterstützung zu. ÖGB-Präsident Erich Foglar lobte ihre Kompetenz.

Um 14 Uhr traf Rendi-Wagner mit ihrer Familie in der Hofburg zur Angelobung ein. Er habe sie am Vorabend zu einem Gespräch getroffen, erzählte Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Dabei habe er sich überzeugen können, dass man eine "selbstbewusste, erfolgreiche Frau" als neue Ministerin begrüßen dürfe.

Der tägliche Spagat

Bei ihrer Präsentation wirkte Rendi-Wagner anfangs noch zurückhaltend, fast demütig vor dem Amt. Als Mutter zweier Töchter im Alter von sieben und elf Jahren müsse sie täglich mehrmals den Spagat zwischen Beruf und Familie schaffen. Ohne die "Errungenschaften der sozialdemokratischen Frauenbewegung" wäre ihr dieser Werdegang nicht möglich gewesen.

Ihre Ankündigungen spiegeln das aktuelle Regierungsprogramm wider: Einführung eines Mindestlohns von 1500 Euro brutto, Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und der Ganztagsschulen sowie das zweite verpflichtende Kindergartenjahr.

Deutlich wohler fühlte sich Rendi-Wagner, als sie über die Gesundheitsagenden sprach. Hier will die frühere Sektionschefin den Weg ihrer verstorbenen Vorgängerin Sabine Oberhauser fortführen und die geplanten Reformen umsetzen. An den in der Ärzteschaft umstrittenen Primärversorgungszentren will sie festhalten.

"Mein Ziel ist es, dass die Menschen nicht nur länger leben, sondern dass sie länger gesund leben", formulierte sie ihr Verständnis von Gesundheitspolitik.

"Wieder eine mehr"

Kern lobte Rendi-Wagner als "Signal der Öffnung". Er verwies darauf, dass das SP-Regierungsteam generell ein Mix aus Personen sei, die wie Alois Stöger, Jörg Leichtfried und Muna Duzdar schon lange in der Partei seien, und jenen, die einen "ganz anderen Hintergrund haben". Ihm sei vor allem Kompetenz wichtig und dass man "das Herz am rechten Fleck" habe.

Rendi-Wagner verhehlte nicht, dass sie erst seit Dienstag SP-Mitglied ist. "Wieder eine mehr", witzelte Kern. Er hoffe aber, dass er nicht jedem neuen Parteimitglied auch gleich ein Ministeramt anbieten müsse. (gana)

 

Spitzenbeamtin und Wissenschafterin

Der korrekte Name der neuen Gesundheits- und Frauenministerin ist Joy Pamela Rendi-Wagner. Sie wurde am 7. Mai 1971 in Wien geboren.

Rendi-Wagner studierte Medizin, die Fachausbildung machte sie in London. Ihre Habilitation schrieb sie zum Thema Prävention durch Impfschutz. 2011 wurde sie Sektionsleiterin im Gesundheitsressort.

Ehemann Michael Rendi war früher Botschafter in Israel, seit 2016 ist er Kabinettschef von Kanzleramtsminister Thomas Drozda (SP). Das Paar hat zwei Töchter. Seit fünf Jahren ist Rendi-Wagner Mitglied im Bund Sozialdemokratischer Akademiker.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 09.03.2017 15:06

..das ist leicht denkbar.....

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 09.03.2017 12:45

Mir ist nicht ganz klar, was meine Vorkommentatorin sagen will, aber die Kompetenz der neuen Ministerin ist unbetritten, das war und ist nicht immer so. Allein das lässt hoffen!

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 09.03.2017 09:38

.......also doch eine Interne Familienzusammenführung auf Bundesebene, damit neben der Freude des Kanzlers "wieder Eine mehr" gestillt wurde! Der gestrige Tag zeigte an den Bildern der vielen Frauen die sich Weltweit auf den Straßen bewegten, dass in den Haushalten der Bär (ROBOTER)los sein könnte. Man sollte sich eher Sorgen um das ganz normale Lebensbild der Familien machen.
In den Seelen der Frauen und in ihren Kuschelküchen wird es zunehmend kälter.

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