Laieninitiative pocht auf Kirchenreform und Aus für Zölibat
WIEN. Rund 12.000 Unterstützer haben sich über den Sommer der von früheren VP-Politikern gegründeten katholischen Laieninitiative angeschlossen. Weil deren Forderungen, wie Abschaffung des Pflichtzölibats oder Diakonweihe von Frauen, von der Kirchenführung bisher ...
WIEN. Rund 12.000 Unterstützer haben sich über den Sommer der von früheren VP-Politikern gegründeten katholischen Laieninitiative angeschlossen. Weil deren Forderungen, wie Abschaffung des Pflichtzölibats oder Diakonweihe von Frauen, von der Kirchenführung bisher ignoriert wurden, will Initiator Herbert Kohlmaier nun den „Ton verschärfen“.
„Laut und energisch“ wollen er und die anderen Vertreter der Initiative, darunter Ex-VP-Chef Erhard Busek und der frühere Nationalratspräsident Andreas Khol, auf „unerträgliche Mängel des klerikalen Systems“ hinweisen. Zum Beispiel mit einer Enquete am 20. November, bei der Experten Vorschläge für eine Reform der Kirchenordnung diskutieren. Die Laieninitiative will künftig aber auch stärker mit anderen Reformbewegungen wie „Wir sind Kirche“ und „Priester ohne Amt“ zusammenarbeiten. Kohlmaier hofft, dass der Druck auf die Kirchenführung so groß werde, dass sie sich Änderungen nicht mehr verschließen könne.
Beitragsboykott „eine Möglichkeit“
Was, wenn dem nicht so ist? Dann wäre ein Aufruf zum Kirchenbeitragsboykott „eine Möglichkeit“, befand Hans Peter Hurka von „Wir sind Kirche“. Das allein sei „zu kurz gedacht“, sagte dagegen Kohlmaier, er drohte mit „organisiertem loyalen Ungehorsam“. Am Ende, wenn alles nichts nutze, müsse man aber auch den Boykott „diskutieren“. Zu den Forderungen der Laieninitiative gehört auch die Wiedereinsetzung verheirateter Priester. (jabü)