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Höflicher Rausschmiss des Urgesteins: Pilz sucht jetzt Geld und Kandidaten

15. Juli 2017, 00:04 Uhr
Höflicher Rausschmiss des Urgesteins: Pilz sucht jetzt Geld und Kandidaten
Pilz zieht nicht nur aus dem renovierungsbedürftigen Parlamentsgebäude aus, sondern verlässt auch gleich seine politische Heimat. Bild: APA

WIEN. Peter Pilz musste die Grünen verlassen. Mit eigener Liste hofft er auf "6 Prozent oder mehr"

"Ja, ich will persönlich kandidieren", aber eine offizielle Entscheidung werde er erst am Ende kommender Woche mitteilen. Zwar gab Peter Pilz unter dem Titel "Endlich im Freien" vor der Parlamentsrampe seine erste Pressekonferenz als "wilder" Abgeordneter. Der lange Weg zur Gründung seiner eigenen Liste, mit der der 63-Jährige bei der Nationalratswahl antreten will, ist aber offensichtlich Teil der Inszenierung.

Trennung per Video

Kurz davor hatte der Grünen-Klubobmann Albert Steinhauser per Internet-Video den einvernehmlichen Bruch mit dem Gründungsmitglied der Ökopartei verkündet. Beiden Seiten sei klar, dass Pilz eine eigene Liste nicht aus dem grünen Parlamentsklub heraus organisieren könne. Steinhausers Nachsatz: Die Grünen "sind immer mehr als eine One-Man-Show gewesen".

Ab Montag will Pilz an "noch geheimem" Ort Büroräume im vierten Wiener Gemeindebezirk beziehen. Als letzte Klammer zwischen Partei und Urgestein bleibt der Eurofighter-Ausschuss. Den Abschlussbericht werde er noch für die Grünen erstellen, kündigte Pilz an.

Ob ihn kein schlechtes Gewissen plage, wenn er als Konkurrent den Grünen schade? Die Partei sei im Vorjahr in Umfragen bei 15 Prozent gelegen, jetzt seien es acht Prozent. Diese Sympathisanten "habe mit Sicherheit nicht ich vertrieben", sagte Pilz. Wenn er aber diese 100.000 Wähler ziehen lasse, "dann ist Schwarz-Blau fix".

Er habe dreieinhalb Jahre lang versucht, die Grünen zu einer Verbreiterung zu bewegen. Aber "diese Wand war ein bisschen stärker als mein Kopf". Es gehe darum, auch Weiß- und Protestwähler zu gewinnen und diese nicht der FPÖ zu überlassen. "Ich kann das", gab sich Pilz zuversichtlich, am 15. Oktober "sechs Prozent oder mehr" zu erreichen.

Schaffen will er das mit den Schwerpunkten Gerechtigkeit, Kampf gegen Korruption, "Schutz unserer Heimat Europa vor der nationalistischen Rechten und vor allen Spielarten des politischen Islam". Pilz’ Ziel, "die Wiederkehr des schwarz-blauen Plünderungsimperiums" zu verhindern, deckt sich weitgehend mit dem Anspruch der Grünen Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek, die sich als Garantin gegen eine blaue Regierungsbeteiligung positioniert.

Nicht verraten wollte Pilz, ob und welche Abgeordneten ihn unterstützen würden. Er braucht zumindest zwei Unterschriften. Für das angestrebte bundesweite Antreten wolle er sich nicht mit insgesamt neun Landeskandidaten begnügen. "40 bis 50 sachkundige und ambitionierte Personen" müssten es schon sein. Bundesweit hätten sich bereits "tausende Unterstützer" gemeldet.

Obwohl er "einen billigen Wahlkampf ohne Plakate" anstrebt, wird ein Knackpunkt neben den Kandidaten die Finanzierung. Die Mittel sollen über Crowdfunding durch Kleinspenden aufgebracht werden.

Von Hans-Peter Haselsteiner, der ihm "ein freundliches Mail geschrieben" habe, will Pilz allerdings keinesfalls Geld nehmen. Der Ex-Grüne hat den Bautycoon schon mehrfach der Korruption beschuldigt.

Darabos überlegt eine Klage

Eher kein Kandidat für eine Liste Pilz dürfte auch Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) sein. Der nun burgenländische Landesrat warf Pilz zum Abschluss des Eurofighter-Ausschusses wegen einer Anzeige gegen ihn Ruf- und Kreditschädigung vor. Er erwäge nun seinerseits rechtliche Schritte gegen den Abgeordneten. (luc)

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16  Kommentare
16  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 16.07.2017 12:47

Parteien sind undemokratisch. Alle.

Aber das glaubt mir ja eh keiner traurig

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 16.07.2017 10:54

So unsympathisch mir immer der unfähige Darabos war und noch unsympathischer er mir jetzt geworden ist: Wenn er den Pilz wegen Rufschädigung oder übler Nachrede klagt - am besten nach dem 15. Oktober - hat er meine Sympathie!

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 16.07.2017 10:24

Versteh die Aufregung nicht, ich denke die Grünen werden auch im nächsten Nationalrat vertreten sein. Ob mit 7 oder 12 Leuten ist doch ziemlich egal. Und wenn Pilz auch einzieht, haben sie sogar mehr als vorher. Das riecht nach schlauer Taktik. Und kassieren sogar 2 mal Klubförderung, 2 mal Parteienförderung, 2 mal Förderung der politischen Akademie. Da geht's um echt viel Kohle.
Würden die Medien sonst den Grünen soviel Raum in der Berichterstattung geben??

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 15.07.2017 14:15

...... lasst den doch weitermachen der tut doch keinem was. das Wort haben ohnehin die Wähler. Viele Gruppen machen nur "M...."
und mehr Arbeit viel Freude für die, die an dem Tag Arbeiten müssen!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.07.2017 10:39

wo hab ich wen beleidigt?
Oder stimmt es nicht, dass der VdB unabhängig und alt ist? und er seinen Ex-parteigenossen mit Geld unter die Arme greifen könnte?

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Analphabet (15.403 Kommentare)
am 15.07.2017 09:42

Die Finanzierung für Pilz steht. Laut Krone hat Ihm Haselsteiner schon finanzielle Unterstützung zugesagt.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 15.07.2017 10:25

Zugesagt, aber abgelehnt, ist zu lesen!

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 15.07.2017 09:30

Da sind extreme Sturschädel aufeinander geprallt, der Bundesvorstand der Grünen und der Pilz. Beide Seiten werden dass noch bereuen, aber dann ist es zu spät. Am Anfang war ich auch überzeugt der Pilz hat recht sich von den Grünen zu verabschieden, aber ist es nicht, daß der überzogene Stolz, dann das Hirn ausgeschaltet hat? Und das bei beiden Seiten! Kommt beide herunter vom hohen Ross, und macht nicht eine gute Bewegung kaputt, denn vom hohen Ross kann man tief fallen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 15.07.2017 10:28

Das klingt, als ob man eine Ehe die auf Grund eines Auseinanderlebens und komplett verschiedener Vorstellungen über die Zukunft, zwangsweise aufrechterhalten bleiben soll.
So ist es aber nicht. Besser getrennt!

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 16.07.2017 11:06

Pilz und "Stolz" - hamma da nicht ein wengerl ein Kognitiv-Problem?

Pilz war und ist immer ein politischer Desperado. Ein eitler Selbstinszenierer, bestenfalls. Ein medial als "Aufdecker" gefeierter Selbstdarsteller, der nie und nimmer irgend etwas wirklich "aufgedeckt" hatte, sondern immer dann als politischer Trittbrettfahrer mit gelaufen ist, wenn, wie von Lucona bis Noricum ihm (damals) weit fern gestandene Journalisten (Freihofner/Wochenpresse, Pretterebner/Luconabuch und Fellner/Noricum) einen politisch-kriminellen Skandal recherchiert und veröffentlicht hatten.

Der Pilz "profilierte" ´sich ausschließlich mit windigen denunziatorischen "Anzeigen" die nie auch nur zu einer Anklage gerecht hätten.

So war's und nicht anders, ihr Pilz-Fan. traurig

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 15.07.2017 09:12

dieser baulöwe glaubt, wie im baugeschäft üblich, durch schmiergeld und preisabsprachen vieles zu erreichen, auch in der politik mitmischen zu müssen. damals mit dem LIF hat schon der schimmel nach hinten hausgeschlagen.
pilz ist es hoch anzurechnen, sich mit haselsteiner nichts anzufangen.

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faulchen (140 Kommentare)
am 15.07.2017 08:29

Hätte mir nicht gedacht das er ein so schlechter Verlierer ist. Wäre ein guter Zeitpunkt für den Abschied gewesen. Aber so bleibt ein faler Beigeschmack.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 15.07.2017 09:19

Kein Grund zum Abschied für einen sauberen Parlamentarier!
Er möchte arbeiten!

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 16.07.2017 10:56

@MitDenk. Pilz und "arbeiten wollen" ist allein schon ein Widerspruch in sich. traurig

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penunce (9.674 Kommentare)
am 15.07.2017 07:39

Der Haselsteiner ist es nicht, lt. Jannee, wer dann?

"Er will an einem Baumeister nicht anstreifen, da würde sein Sakko dreckig, er müsste es umgehend zur Reinigung geben und das wäre ihm zu teuer".

Chapeau Herr Pilze, der Treffer trifft genau den Punkt!

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 16.07.2017 11:13

@penunce. Du bist aber schon sehr einfach zu unterhalten grinsen))

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