Ex-Soldat: Golan-Video als Schulungsfilm verwendet
WIEN. Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) will nach den Medienberichten über die Verwendung des Golan-Videos als Schulungsvideo zur Einsatzvorbereitung von Soldaten dies untersuchen lassen.
Der Verteidigungsminister wolle nun aufklären lassen, welcher Personenkreis der verantwortlichen Kommandanten zu welchem Zeitpunkt von dem Video Kenntnis hatte, erklärte er am Freitag in einer OTS-Aussendung.
Kunsaek hatte nach dem Bekanntwerden des Videos, das zeigt, wie österreichische UNO-Blauhelme am 29. September 2012 auf den Golanhöhen syrische Geheimpolizisten in einen Hinterhalt fahren ließen, eine Kommission eingesetzt. Die Kommission untersuchte bisher primär die Befehlslage, den konkreten Ablauf des im Video gezeigten Vorfalls sowie die Meldekette an die vorgesetzten Kommandanten.
"Stehe weiter hinter den Soldaten"
Kunasek betonte: "Ich stehe weiter hinter jenen Soldaten, die nach bestem Wissen und Gewissen einen schwierigen Auftrag zu erfüllen hatten. Ich möchte aber lückenlos aufgeklärt haben, wie sich die Befehlslage darstellte und welchen Kenntnisstand die Verantwortungsträger zu den Vorfällen hatten!"
Ex-Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ), unter dessen Ägide das Bundesheer 2013 vom Golan abzog, kann nicht bestätigen, dass das Golan-Video zur Einsatzvorbereitung verwendet worden sei. Klug kritisierte gegenüber dem "Standard" (Online-Ausgabe) die Debatte über das Video.
"Diese Arroganz vom Schreibtisch aus, darauf jetzt eine eindeutige Antwort zu geben, besitze ich nicht!", betonte Klug auf die Frage, wie er selbst am 29. September 2012 auf der UNO-Position Hermon Süd gehandelt hätte, bevor es zu dem Blutbad kam. "Bildlich ziehe ich jedenfalls den Hut vor allen Soldaten, die sich für Auslandsmissionen melden. Denn alle wissen zum Zeitpunkt der Kontingentverabschiedung, dass sie sich auf gefährliche Einsätze begeben. Da kann man nur dreimal 'Danke!' sagen."
"Kein offizielles Ausbildungsvideo"
Laut dem Generalstabschef Othmar Commenda handelte es sich bei dem Video "um kein offizielles Ausbildungsvideo des Verteidigungsministeriums". Commenda wehrte sich via Twitter außerdem gegen Äußerungen des Militärexperten Gerald Karner in der Frage. Karner habe das Bundesheer vor zwölf Jahren verlassen. "Er ist also weder Experte noch Fachmann. Was ihm aber im konkreten Fall völlig fehlt, ist die Einsatzerfahrung aus einem Auslandseinsatz", so Commenda. Karner hatte Medien gegenüber erklärt, die österreichischen Blauhelme hätten die syrischen Polizisten auf jeden Fall warnen müssen.
Gemäß dem Video haben die Österreicher zuvor beobachtet, wie syrische Schmuggler oder Rebellen einen Hinterhalt errichteten und später die syrischen Polizisten, die an ihrem Checkpoint anhielten, weiterfahren lassen. Die neun Polizisten wurden daraufhin aus dem Hinterhalt erschossen.
Um dieses Video geht es:
Zeitung zitiert ehemaligen Offizier
Laut "Kleiner Zeitung" berichtete ein ehemaliger Bundesheersoldat, der im Bundesheerzentrum für Internationale Einsätze im niederösterreichischen Götzendorf für die Beobachtermission UNDOF an der syrisch-israelischen Grenzzone im Frühjahr 2013 ausgebildet wurde, dem Blatt, dass das umstrittene Video als "Schulungsmaterial" diente.
"Das Video wurde jedem Soldaten des letzten Kontingents im Schulungsraum auf einem Laptop gezeigt und danach gemeinsam heftig debattiert", sagte der Soldat, der nicht namentlich genannt werden wollte. Dem gesamten Kontingent von mehr als 100 Soldaten sei das Video gezeigt worden. Das Kontingent sei letztlich nach dem angekündigten Rückzug von der UN-Mission durch den damaligen Verteidigungsminister nicht mehr zum Einsatz gekommen.
Der Soldat berichtet dem Blatt zufolge auch über den Kommunikationsweg des Zwischenfalls, der in der Einsatzvorbereitung besprochen worden sei. Nach Aussage des Ex-Soldaten sei im Mai 2013 auch darüber gesprochen worden, dass der Kommandant der Schmugglergruppe der UN-Truppe einen Hinweis gegeben habe, bevor sie den Hinterhalt für die syrische Geheimpolizei gelegt hätten. "Commander, No Go", habe er gewarnt. Ein Einschreiten sei aber ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, sei den österreichischen Soldaten im Training "eingetrichtert" worden.
"Nicht einschreiten" auf Befehl "von ganz oben"
"Das Kommando war klar und hieß: Nicht einschreiten!", zitierte das Blatt den Ex-Soldaten. "Der Befehl kam von ganz oben." Der österreichische Major meldete den Angaben zufolge als Oberkommandierender und Abschnittsbeauftragter die Ereignisse dem indischen UN-General als Oberkommandierendem der Mission. Insgesamt habe das Bundesheer aber in diesem Fall das Kontingent gut auf den Einsatz vorbereitet, sagte der Steirer, obwohl es in anderen Fällen, zum Beispiel in der grundsoldatischen Ausbildung, "eklatante Mängel" gegeben habe.
Video: Der ehemalige UNO-Kommandant am Golan, Günther Greindl, sieht kein Fehlverhalten der österreichischen UNO-Soldaten bei dem Vorfall im September 2012.
Das Video ist vielleicht amateurhaft gemacht, aber als Lehrfilm durchwegs geeignet.
Klare Aussagen in einer Stresssituation, man kann einiges hineininterpretieren und daher ist ein Diskussionsstoff geschaffen.
Entspricht auch einem Ballerspiel und das sind die heutigen Jugendlichen gewöhnt.
Die Linken wollten unser Bundesheer in Syrien wie die Bundeswehr in Afghanistan kämpfen sehen
Wie kommst du dazu, so hanebüchen zu lügen? Ganz im Gegenteil, Linke haben gewarnt und ihr Rechten habt nicht gehört oder nicht hören wollen, als Kurz im Wahlkampf von aktiven Kampfhandlungen gegen den IS sprach.
Gut, dass die Linken jetzt bekennen, dass unser Bundesheersoldaten in den Syrischen Bürgerkrieg eingreifen hätte sollen.
Man braucht nicht viel Verstand um die Falschheit deiner Meldung zu erkennen.
Hätten die österreichischen Blauhelme nicht geschwiegen am Checkpoint, dann wäre am Golan die Hölle los gewesen.
Die einzige korrekte Handlung wäre gewesen, die syrischen Polizisten an der Weiterfahrt in die Pufferzone zu hindern. Aber hierzu fehlte wahrscheinlich die militärische Kampfstärke.
Es ist komplett müßig hier zu spekulieren, weil keiner von uns dabei war, weiß was sich wirklich abgespielt hat, die geltende Rechts- und Befehlslage kennt, die Eigene und die Feindlage im Einsatzraum ...
Das fängt beim Herrn Prof. Nowak an, den ich sonst sehr schätze, aber dessen schnelle Wortmeldungen zum Thema ich für sehr verzichtbar halte, und hört beim Poster XY hier im Forum auf.
Und deswegen äußere ich mich auch nicht inhaltlich zu den Videos, sondern warte ab, was bei den Untersuchungen herauskommt. Erst dann kann man irgend etwas rechtlich und moralisch bewerten.
Zitat aus dem Artikel: ""Bildlich ziehe ich jedenfalls den Hut vor allen Soldaten, die sich für Auslandsmissionen melden. Denn alle wissen zum Zeitpunkt der Kontingentverabschiedung, dass sie sich auf gefährliche Einsätze begeben. Da kann man nur dreimal 'Danke!' sagen." Zitat Ende! Jetzt lassen wir aber die Kirche mal im Dorf Herr Ex-Minister. Der überwiegende Teil jener österreichischen Soldaten, die da irgendwo im Ausland herumgeistern, macht das definiv nicht aus irgendwelchen altruistischen Gründen, oder weil sie die Welt oder was auch immer retten wollen, sondern ausschließlich wegen der Kohle. Und die unmittelbare Gefahr, der die Herren da ausgesetzt sind, ist mehr als überschaubar. Wenn es brenzlig wird, sind die Jungs im Königreich Weit-Weit-Weg, so schauts aus. Also, bedanken Sie sich lieber bei den Steuerzahlern aus aller Welt, der diesen Wahnsinn ja schließlich bezahlen müssen.
Du hast sicher noch nicht die Kugeln um die Ohren pfeifen gehört, und Mütter weinen gesehen, weil ihre Kinder tot oder schwerverletzt sind.
Du siehst wahrscheinlich zu viele Actionfilme.Und die hat auch wenig mit der Realität zu tun.
Es stimmt schon was Kakr geschrieben hat. Gut bezahlte Auslandseinsätze
also laut Kreindl ist es in Ordnung bei friedenserhaltenden Maßnahmen Menschen ins Messer hineinlaufen zu lassen.
ob das einem militärischen Einsatz eines neutralen Landes auch steht, oder ob man nicht ganz andere Aufgaben hätte wahrnehmen müssen.....
auch die UNO muss sich die Frage stellen, wo sie eigentlich sonst sollte aktiv werden, wenn es um Frieden geht.
und zumindest weiß man, das man grobe Fehler begangen hat und zudem kann man wie so üblich beim Versagen nicht ehrlich damit umgehen und Strategien entwickeln, die wirklich einen Sinn hätten, und wenn das ganze Abzug heißt und die UNO dementsprechend klar und deutlich informieren, bzw. die Öffentlichkeit als Ganzes.
Durch die Nichteinmischung haben die UN-Blauhelme dem Frieden gedient. Verrat ist nicht immer das Beste!!
Irgend ein übereifriger Ausbilder hat wahrscheinlich in Eigenregie einen Schulungsfilm gedreht.
Der Film besteht aus zwei Szenen:
- Rebellen (im Lehrfilm Schmuggler)und
- Geheimpolizisten fahren in den Hinterhalt.
Die zwei verschiedenen Szenen haben vermutlich gar nichts miteinander zu tun. Sie wurden zusammengeschnitten, um eine vollständige Handlung für einen "Lehrfilm" zu haben. Ich nehme an, dass der Ton auch nicht original ist, sondern überzeichnet für die Ausbildung wiedergegeben wurde. Für den Betrachter ist das Ganze ein Dokumentarfilm, da der Hinterhalt tatsächlich stattfand.
Interessant was herauskommt.
Bevor man sich den haarsträubendsten Theorien hingibt soll das Video geprüft werden. Datenforensik hat sich in der Journalistik längst durchgesetzt, ob es authentisch ist, kann man zweifelsfrei verifizieren.
deine Theorien halte ich für nicht haltbar, ich glaube nicht, das man sonst nicht schon eine ganz andere öffentliche Version vom Bundesheer vorgelegt hätte! ich glaube generell bei diversen Einrichtungen, gilt ja auch für Konzerne und nicht nur für öffentliche Geheimnisträger,
das man sich immer blöder stellt als erlaubt und nur das zugibt, was man eh nicht mehr verheimlichen kann. umsonst gibt es nicht überall die ausgewiesenen Sprecher/Innen, damit ja nicht falsch rüber kommt.
außerdem bin ich mir nicht sicher, ob nicht Soldaten auch Gefahr laufen, eine auf den Deckel zu bekommen, wenn sie zu viel oder falsches sagen, denn es gilt wohl auch da irgendein "Geheimnis".
Genau so wird's gewesen sein. Ich glaube aber eher, dass ein ausländischer Geheimdienst da was zusammengeflickt hat, um uns was ans Zeug zu flicken. Gut, dass das jetzt mal genau untersucht wird.
im Artikel :
ein "Schulungsfilm des Bundesheeres" sein.
ich sagte doch schon dass JEDE/R Soldat/In verpflichtet ist ein Bericht solchen Ereignissen an der Kommandant zu machen .
Daher wusste die UNO bescheid , und " wahrscheinlich " auch die Anderen Involvierten .
jetzt auf unwissend zu spielen scheint mit Scheinheilig !
Es wäre aber wahrscheinlich NOCH SCHLIMMER zuzugeben es gewust und NICHTS unternommen zu haben ... daher das heutige gschichtel erzählen
Pepone...
Hier zu diskutieren ist sehr schwierig weil 95% von dem keine Ahnung haben und mit Vorbehalten ausgestattet sind gegen jedes & alles zu sein.
Wie ich gesagt hatte in einem anderen Posting, was ich verurteile und ich auf keinem Fall gut heiße sind die Kommentare die im Video zu hören sind - das ist schlichtweg eine Sauerei und wenn das noch dazu als "Schulungsfilm" verwendet wird so gehören die Verantwortlichen zu Rechenschaft gezogen.
Aber, Militärisch hat der Ö-Staat keine Handhabe da die Befehls Hoheit dort der UN gehört und aus der Befehlsgewalt heraus kannst du nicht "Menschlich" sagen: Fährt nicht hinein! - Das wäre Selbstmord, weil die Schmuggler am Golan kennen keinen Freund, dass ist Kriegsgebiet und das soll auch anderen klar sein...
Was gesagt werden kann und jetzt auch darf, die Befehlslage zu diesem Zeitpunkt - da sich die Befehlslagen am Golan immer wieder verändert haben je nach Lage - einmal lockerer nach Tiberias und dann wieder kein Besuch in Damaskus...
Die zufällig entstandene echte Aufnahme kann als Schulungsfilm verwendet worden sein, das wäre die plausibelste Erklärung. Die diensthabenden Soldaten geben den Film ihren Vorgesetzten weiter, dieser erkannte den Wert.
Sicherheitshalber wird jetzt gleich einmal von einem Schulungsvideo gesprochen. Von welchem allerdings das Verteidigungsministerium nichts weis.