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Ein Komitee für Van der Bellen und Khols Kampf um die Stichwahl

01.März 2016

Personenkomitees sind auch bei Bundespräsidenten- wahlkämpfen beliebtes Beiwerk. Rudolf Hundstorfer (SP) hat vor kurzem bekanntgegeben, dass sein Komitee Ex-Kanzler Franz Vranitzky leiten wird. Heute will er als weitere Unterstützer Ex-Siemens-Chefin Brigitte Ederer, Pianist Rudolf Buchbinder, Kabarettist Joesi Prokopetz und Krebs-Koryphäe Christoph Zielinski präsentieren. "Im Aufbau" befindet sich auch ein Personenkomitee für VP-Kandidat Andreas Khol, jenes für die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss soll Ende März präsentiert werden.

Auch Alexander Van der Bellen bekommt Unterstützung durch ein Personenkomitee, das, so heißt es, morgen präsentiert werden soll. Es sind zum Teil auch Personen, die in der Vergangenheit SP-Affinität hatten. Dazu zählt beispielsweise Barbara Blaha, einst Chefin der Sozialistischen Studenten (VSStÖ) und ÖH-Vorsitzende, jetzt Sachbuch-Programmleiterin beim Brandstätter-Verlag, der Van der Bellens Buch "Die Kunst der Freiheit" herausbrachte.

"Keine Frau? Nicht wichtig"

Auf der Liste finden sich auch Impresario André Heller, Schauspielerin Erni Mangold und Autorin Eva Rossmann. Sie unterstützte 1998 Gertraud Knoll aktiv und findet es bei Van der Bellen "nicht besonders wichtig, dass er keine Frau ist". Mit dabei sind auch der Musiker Willi Resetarits (Ostbahn-Kurti) oder Kabarettist Thomas Stipsits. Dazu finden sich Datenschutzaktivist Max Schrems und der Waldviertler Schuhproduzent Heini Staudinger auf der Unterstützerliste des Ex-Grünen-Bundesobmanns.

"Kerngebiet" Oberösterreich

In Linz war gestern VP-Präsidentschaftskandidat Andreas Khol bei den Spitzen der Landespartei zu Gast. Die oberösterreichische ÖVP werde ihn "voll und ganz unterstützen", versicherte Landeshauptmann Josef Pühringer freundschaftlich. Für Khol spreche seine politische Erfahrung, lobte Pühringer in einer gemeinsamen Pressekonferenz: Das Präsidentenamt sei insbesondere bedeutend, "wenn eine Krise auftritt. Krisen meistern können nicht Leute, die Amateure sind, das können nur Profis". Wer denn die "Amateure" seien? Etwa Richard Lugner, meinte Pühringer auf Nachfrage.

Khol selbst bezeichnete Oberösterreich als "Kerngebiet" für die Wahl und sich selbst als "bunten Schwarzen". Er kenne die handelnden Personen in Europa, führte er als Qualifikation an, als Ex-Nationalratspräsident könne er für sich reklamieren, die "Überparteilichkeit nachgewiesen" zu haben.

Eine Umfrage unter 300 Oberösterreichern hatte VP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer parat. Demnach würde, Erhebungszeitraum Ende Februar, Van der Bellen mit 23 Prozent vorne liegen, dahinter mit je 20 Prozent gleichauf Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol.

VP-Kandidat Norbert Hofer käme auf 18 Prozent, Irmgard Griss auf 16 Prozent.

Vorentscheidend werde sein, in die Stichwahl zu kommen, so der Schluss der VP-Wahlkämpfer – und das Duell um den Einzug in den zweiten Wahlgang sehen sie vor allem zwischen Khol und Hundstorfer. Schaffe es Khol, so habe er in der Stichwahl gegen Van der Bellen als "Vertreter des bürgerlichen Lagers" gute Chancen.

Apropos Van der Bellen: Dessen Aussagen, er könnte als Bundespräsident bei einer absoluten FP-Mehrheit für Neuwahlen plädieren, kommentierte Khol zurückhaltender als die ÖVP: "Ich qualifiziere meine Mitbewerber nicht, aber ich bin diametral anderer Meinung. Ein Bundespräsident soll keine Verfassungskrise hervorrufen."

FP-Kandidat Hofer kommentierte den "Pensionsgipfel": Die Pensionssysteme müssten endlich harmonisiert werden, auf die Einsparungspotenziale habe auch der Rechnungshof mehrmals hingewiesen. (bock)

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