Der Mann der Woche: Christian Liebhauser-Karl
Wie wird man binnen eines Tages zum Feindbild der FPÖ? Zum Beispiel mit einem Gerichtsurteil. Am Dienstag verurteilte Christian Liebhauser-Karl den Kärntner FPK-Obmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Uwe Scheuch in der „Part of the game“-Affäre zu 18 ...
Wie wird man binnen eines Tages zum Feindbild der FPÖ? Zum Beispiel mit einem Gerichtsurteil. Am Dienstag verurteilte Christian Liebhauser-Karl den Kärntner FPK-Obmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Uwe Scheuch in der „Part of the game“-Affäre zu 18 Monaten Haft, sechs davon unbedingt. Die blauen Reaktionen, bis hinauf zu Parteichef H.-C. Strache, waren ebenso fast wortgleich wie vorhersehbar: „Schandurteil“ bis „Politjustiz“ polterten die FPÖ-Granden. Scheuchs Verteidiger, Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer, berief umgehend. Christian Liebhauser-Karl hat sicher das Einfühlungsvermögen in den österreichischen Polit-Kosmos (und in den blaustichigen Kärntner Mikrokosmos), um diese Reaktionen erwartet zu haben. Nachträglich kommentiert hat er sie nicht, sondern sich nach dem Urteil mit Ehefrau und Tochter in den (geplanten) Urlaub verabschiedet.
Mild war dieses Urteil auch aus Sicht des Richters nicht, bemerkenswert ist dabei die grundsatzpolitische Aussage in seiner Urteilsbegründung: „In diesem Fall ist eine Generalprävention nötig, um andere von solchen Taten abzuschrecken und das Geschwür der Korruption zu bekämpfen.“
Juristisch sattelfest, parteipolitisch nicht zuordenbar und im Verhandlungssaal selbstbewusst wird der am 28. September 1967 in Wolfsberg geborene Richter, der sein Jus-Studium in Graz in Mindestzeit absolvierte und seit 1997 am Landesgericht Klagenfurt tätig ist, von Kollegen bezeichnet. Mit dem Scheuch-Urteil erreichte er plötzlich Bekanntheit in Österreich, obwohl andere Prozesse, die er kürzlich leitete, nicht weniger spektakulär waren: Liebhauser-Karl verurteilte nicht nur im Juni den früheren Hypo-Alpe-Adria-Chef Wolfgang Kulterer wegen Bilanzfälschung zu 140.000 Euro Geldstrafe. Er saß auch dem Schöffensenat vor, der dem Investor Wolfgang Auer-Welsbach, dem die Schädigung von 12.500 Anlegern vorgeworfen wurde, in erster Instanz acht Jahre Haft aufbrummte.
Seine musische Begabung ist die andere Seite des Kärntners. Seit seinem sechsten Lebensjahr lernte er Klavier und Cello auf dem Klagenfurter Konservatorium, war mehrmaliger Preisträger des Bewerbs „Jugend musiziert“. Eine Karriere als professioneller Orchestermusiker wäre ohne weiteres möglich gewesen, er entschied sich für die professionelle Juristerei.
Musik prägt allerdings einen großen Teil seiner Gerichts-Freizeit – als Leiter und Dirigent des Klagenfurter Kammerchores. Ein „Bilderbuch-Kärntner“ also, den deshalb auch kürzlich der Klagenfurter Bürgermeister Christian Schneider auszeichnete. Der übrigens ein FPK-Politiker ist.
Ein Richter ist kein Wochensieger,
sondern er muß recht sprechen.
Die Medien sind schuld, dass eine Causa so in der Öffentlichkeit
verrissen wird.
Ein richter wird belohnt (siehe Bandion Ortner) und dann fallen gelassen.
Also werte OÖN ihr seid genauso ein schmudelblatt wie die anderen.
Verhandlung ganz sicher in die 2. Runde geht und da konnte er eine Botschaft für ganz Österreich transportieren! Uwe Scheuch war auch etwas "Überheblich" bei der Verhandlung und ohne Reue! Ein Schachzug mit Wirkung, aber die 2. Instanz wird nicht für eine Haft entscheiden, und das ist auch gut so, denn LHStv. Uwe Scheuch hat keine "Körperverletzung" zu verantworten!
… charakterisiere ich als „aktive Rechts-Beugung“.
Ich hoffe INSTÄNDIG, dass die zweite Instanz der ersten vollinhaltlich folgt. Wenn nicht, dann MÜSSEN wir den Rechts-Staat NOT-operieren! Dann hat dieser AKUTE Probleme!
ohne den Gesprächspartner zu sehen, heimlich aufgenommen, eventuell als Erpressung gedacht, nicht zu so einem harten Urteil führen! Ein betrunkener Lenker hat einen Mitfahrer unschuldig in den Tod chauffiert und auch 18 Monate, aber bedingt bekommen! Was hat dann eine "Menschenleben" für einen Wert für die Justiz? Ich sehe hier die "Gerichtswaage" hängt dann schief! Die Gegenüberstellung und der Vergleich mit der FPÖ mit Uwe Scheuch und Gabi Burgstaller finde ich eine unseriös Suche nach Ablenkung! "Man wirft nicht mit Steinen, wenn man selbst im Glashaus sitzt" und das schmerzt mich, wenn ich die Versöhnung zwischen den Parteien in den Vordergrund stelle!
… haben nichts mit meinem VERTRAUEN IN DEN RECHTS-STAAT zu tun, dass die zweite Instanz die erste VOLLINHALTLICH BESTÄTIGT.
… dieser Welt, und die faschistoidesten Parteien Österreichs können der Integrität vieler Österreicher NICHTS anhaben. U.a. nicht jener Christian Liebhauser-Karls.
Ich bin diesen Österreichern undendlich dankbar, weil sie mir zeigen, dass nicht nur mehr die rechts-grotesken Idioten©, Deppen© und Intellektuellen-Notfälle© die Diskussion beherrschen.
DANKE, HERR CHRISTIAN LIEBHAUSER-KARL, FÜR IHRE INTEGRITÄT!
ein Exempel statuiert. Es ist anzunehmen, daß Herr S. das Pech hatte, einen Richter knapp vor der Pension zu erwischen.
Liebhauser-Karl kann noch eine werden!