Ärztekammer-Wahl: Freie Bahn für Niedermoser
LINZ. Die Liste des oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser ist klarer Favorit.
Vor zwei Jahren stand Peter Niedermoser knapp vor seinem Ende als Präsident der oberösterreichischen Ärztekammer: Das von ihm ausverhandelte neue Gehalts- und Arbeitszeitmodell für Spitalsärzte erreichte bei einer Ärzte-Urabstimmung im April 2015 nur eine hauchdünne Mehrheit von 52,8 Prozent. "Hätte es nicht für eine Mehrheit gereicht, hätte ich natürlich aufhören müssen", sagt Niedermoser.
Doch diese kritische Phase hat Niedermoser – er ist seit 2005 Präsident – überwunden. Der in diesen Tagen bevorstehenden Ärztekammer-Wahl kann er gelassen entgegensehen. Seine Liste Pro Medico tritt in der Kurie der niedergelassenen Ärzte, die 15 von 45 Mandate in der Vollversammlung zu vergeben hat, alleine an. Die Liste des Eberschwanger Arztes Silvester Hutgrabner, die bei der Wahl 2012 noch kandidierte, verzichtet diesmal. Hutgrabner kandidiert auf Niedermosers Liste. Damit hat Niedermoser 15 Mandate fix.
Bei den angestellten Ärzten gehen drei Gruppierungen ins Rennen um 30 Sitze: Neben Niedermosers Liste sind das die "Aktionsgemeinschaft Sihorsch Campus" um eine Reihe früherer Linzer AKH-Ärzte und die Gruppe "Spitalsärzte Oberösterreich", die von Peter Adelsgruber angeführt wird.
Niedermoser nennt als Wahlziel eine "gesicherte Mehrheit". Das ist bescheiden formuliert, denn natürlich hat er eine absolute Mehrheit im Visier. 2012 erreichte seine Liste 26 der 45 Mandate – und das unter den Begleiterscheinungen einer turbulenten Spitalsreform.
Heuer kann Niedermoser darauf hoffen, dass das Gehaltspaket, das ihn beinahe zu Fall brachte, Rückenwind bedeutet. Denn das Paket, dem die Ärzte anfangs so skeptisch gegenüberstanden, brachte ihnen kräftige Gehaltssteigerungen. Die Spitalsträger müssen deshalb Mehrkosten von bis zu 50 Millionen Euro jährlich schultern.
Die Ärztekammerwahl ist eine Briefwahl, die Stimmzettel werden ab 13. März versandt. Das Ergebnis soll am 3. April vorliegen.
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