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Corona: Rund 30 Prozent der Neuinfizierten jünger als 25 Jahre

Von nachrichten.at/apa   23.März 2021

Die Situation in den Intensivstationen gibt vor allem im Osten Anlass zur Sorge. In Wien wurde der Höchststand an Covid-Patienten in intensivmedizinischer Betreuung vom 21. November (162) gestern überschritten: 165 Menschen mussten aufgrund einer Covid-Erkrankung auf die Intensivstation. Die Intensivstationen seien bereits weitgehend oder sogar vollständig überlastet, sagte Klaus Markstaller, Intensivmediziner am AKH Wien. Zudem werden die Patienten immer jünger. Das durchschnittliche Alter der Covid-Erkrankten auf Intensivstationen liegt im AKH Wien bei 52. Der Grund sei die britische Variante, so Markstaller, die auch aggressiver sein dürfte: „Diese Patienten müssen oft direkt von zu Hause aus in der Intensivstation betreut werden.“

Insgesamt lagen mit Stand gestern in Österreich 437 Menschen mit einer Covid-Erkrankung auf einer Intensivstation, eine Steigerung von 27 im Vergleich zum Vortag. In Oberösterreich steigen die Zahlen ebenfalls, wenn auch weniger deutlich. Insgesamt werden derzeit 57 Covid-Patienten auf einer oberösterreichischen Intensivstation (drei mehr als am Vortag), 193 auf der Normalstation betreut.

Video: OÖN-TV vergleicht die Inzidenzen in den Bezirken

Das Durchschnittsalter der Intensivpatienten lag im Herbst bei 70 Jahren und ist mittlerweile auch in Oberösterreich auf 60 Jahre gesunken. Auch das Burgenland näherte sich seinem bisherigen Rekordwert von 22 Covid-Intensivpatienten an. In Vorarlberg wiederum müssen derzeit nur zwei Infizierte auf Intensivstationen behandelt werden. Die regionalen Unterschiede sind auch bei den Infektionszahlen sehr groß. Während Wien eine 7-Tage-Inzidenz von 321,9 aufweist, liegt Vorarlberg bei 66,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Oberösterreich hat mit 203,1 einen etwas besseren Wert als Gesamt-Österreich, wo die 7-Tage-Inzidenz 240,4 erreicht. Das bedeutete, dass sich in der vergangenen Woche im Schnitt 3014 Menschen täglich mit dem Coronavirus infizierten.

Die Zahlen zeigen, dass sich das Blatt in der Pandemie rasch wenden kann. Während der zweiten Welle im Herbst hatte es Vorarlberg sehr stark erwischt, Wien kam vergleichsweise gut durch diese Zeit. 

Video: Intensivmediziner Walter Hasibeder zur aktuellen Corona-Lage auf den Intensivstationen

Rund 30 Prozent der Neuinfizierten keine 25 Jahre alt

Das Coronavirus wird immer mehr zu einem Problem für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Das machen aktuelle Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) für die Kalenderwoche elf (15. bis 21. März) deutlich. Demnach waren knapp 30 Prozent der insgesamt 21.880 Personen, die sich in der vergangenen Woche mit dem Coronavirus infiziert haben, noch keine 25 Jahre alt.

Die 15- bis 24-Jährigen und die Fünf- bis 14-Jährigen weisen inzwischen auch mit Abstand die höchsten Sieben-Tages-Inzidenzen aller Altersgruppen auf. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen liegt diese bei 338,0 je 100.000 Einwohner im Alter zwischen 15 und 24, bei Kindern bei 320,8 je 100.000 Einwohner zwischen fünf und 14 Jahren. Selbst Kleinkinder im Alter bis fünf Jahren halten inzwischen bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von 103,9. In Prozentanteilen machten die 15-bis 24-Jährigen in der Vorwoche 15,3 Prozent aller Infektionen aus, was in absoluten Zahlen 3.230 Fälle waren. 11,5 Prozent bzw. 2.440 Fälle waren es bei den Fünf- bis 14-Jährigen, 2,6 Prozent bzw. 543 Fälle bei den unter Fünfjährigen.

Demgegenüber geht der Anteil der Älteren an den Gesamtinfektionen signifikant zurück, wofür neben den höheren Impfquoten und den Sicherheitsmaßnahmen in Alters- und Pflegeheimen auch eine größere Awareness bei den Senioren verantwortlich sein dürfte. Auf die über 65-Jährigen entfielen in der Vorwoche nur mehr 10,3 Prozent aller Infektionen: 5,4 Prozent bzw. 1.136 Fälle traten bei den 65- bis 74-Jährigen auf, 3,5 Prozent bzw. 746 Fälle bei den 75- bis 84-Jährigen und 1,4 Prozent bzw. 304 Fälle bei den über 85-Jährigen. Das Durchschnittsalter der Infizierten lag in der Vorwoche bei 38,4 Jahren. Zu Jahresbeginn lag das Mittel noch bei 46,7 Jahren, Mitte April des Vorjahrs gar bei 56,7 Jahren.

Britische Variante dominiert

In Österreich wurde laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am 3. Jänner erstmals bei vier Personen die britische Variante des SARS-CoV-2-Virus (B.1.1.7) bestätigt. Mittlerweile hat sich diese Mutation stark ausgebreitet und ist aufgrund ihrer leichteren Ansteckung für fast die Hälfte der Neuinfektionen in Österreich verantwortlich. Allerdings gab es zuletzt laut Variantenbericht der AGES einen Rückgang von 61,2 auf 48,3 Prozent.

In der Kalenderwoche 9 (28. Februar bis 6. März) waren noch mehr als 60 Prozent der Corona-Infektionen der britischen Mutationen zuzuschreiben, in der Kalenderwoche 10 (8. bis 14. März) waren es nur noch 48,3 Prozent. Allerdings machte B.1.1.7 immer noch den Großteil der Infektionen aus. Wer sich derzeit mit dem Coronavirus infiziert, hat es in den meisten Fällen mit B.1.1.7 zu tun. Die südafrikanische Variante (B.1.351) macht in Österreich nur 0,3 Prozent aus (KW10), davor waren es 0,6 Prozent (KW9).

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