14 Monate daheim als "ideales Karenz-Modell"
Die Möglichkeit, in Österreich relativ lange, dafür aber schlecht bezahlt in Elternkarenz zu gehen, wirkt sich laut Studie negativ auf die Chancen und die geschlechtergerechte Arbeitsteilung auf. Auch die einfache Formel "Je mehr Elternkarenz, desto besser" habe sich mit Blick auf die Stellung von Frauen am Arbeitsmarkt nicht bestätigt. Es zeige sich hingegen, dass sich sehr kurze und sehr lange Karenz-Zeiträume negativ auswirken könnten.
Am besten schneidet in der Analyse der WU Island mit seinem mit neun Monaten relativ kurzen, dafür sehr gut bezahlten Karenzmodell (80 Prozent des Letztgehaltes) ab. Drei Monate sind für Väter reserviert, 84 Prozent von ihnen bleiben in Island auch zu Hause.
Sehr beliebte lange Variante
In Österreich hingegen wählten 53 Prozent der Eltern 2015 die längste Variante: 30 plus sechs Monate, falls auch der andere Elternteil in Karenz geht, bei einheitlicher Höhe des Kindergeldes. Dass hierzulande mehrere lange Betreuungs-Varianten angeboten werden, konterkariert aus Sicht der Forscherin die Wirkung der sehr positiven einkommensabhängigen Variante. Sie umfasst zwölf plus zwei Monate, bei 80 Prozent des jeweiligen Letztgehalts des in Karenz befindlichen Elternteils. Dafür haben sich 2015 aber nur 14 Prozent entschieden.