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Wütende Proteste in Ankara wegen französischer Erdogan-Karikatur

Von nachrichten.at/apa, 28. Oktober 2020, 16:26 Uhr
Turkish President Erdogan makes a speech during a meeting in Ankara
Der türkische Präsident Erdogan bezeichnet die Verantwortlichen des Satiremagazins Charlie Hebdo als "Schurken". Bild: PRESIDENTIAL PRESS OFFICE (X80001)

ANKARA/PARIS. Eine Karikatur des türkischen Präsidenten Erdogan in einer französischen Zeitung hat die Spannungen zwischen Paris und Ankara weiter verschärft. Erdogan sprach am Mittwoch von einem "widerwärtigen Angriff" und bezeichnete die Verantwortlichen der Satirezeitung "Charlie Hebdo" als "Schurken".

"Charlie Hebdo" hatte auf der Titelseite seiner Mittwochsausgabe eine Karikatur veröffentlicht, die Erdogan in Hemd und Unterhose mit einer Dose Bier zeigt. Erdogan hebt darauf mit den Worten "Ooh, der Prophet" den Rock einer verschleierten Frau hoch und enthüllt ihr nacktes Hinterteil. Betitelt ist die Karikatur mit den Worten: "Erdogan: Unter vier Augen ist er sehr lustig". Die Ausgabe wurde am Dienstagabend bereits online veröffentlicht.

Gegen die "niederträchtige Karikatur" würden die "notwendigen" Maßnahmen ergriffen, teilte das türkische Präsidialamt mit. Die Zeichnung spiegle eine "Feindseligkeit gegenüber Türken und dem Islam" wider. Erdogan sagte vor Abgeordneten seiner islamisch-konservativen Partei AKP im Parlament, er habe sich die "obszönen" Zeichnung gar nicht angesehen, da er "solchen unmoralischen Veröffentlichungen keine Ehre erweisen" wolle.

"Ich habe diesen Schurken, die meinen geliebten Propheten in einem solchen Ausmaß beleidigen, nichts zu sagen", erklärte der türkische Staatschef. Er sei "traurig und frustriert", nicht wegen des Angriffs auf ihn, sondern wegen der Beleidigungen des Propheten Mohammed.

Der französische Regierungsbeauftragte für den Kampf gegen den Rassismus, Frédéric Potier, will in dem Streit um "Charlie Hebdo" seinerseits die Justiz einschalten. Er übte scharfe Kritik an einem Tweet des stellvertretenden türkischen Kulturministers Serdar Cam, in dem dieser die Redakteure der Satirezeitung wegen der Erdogan-Karikatur als "Bastarde" und "Hundesöhne" beschimpft hatte. Diese Äußerung sei "ekelerregend", schrieb Potier auf Twitter.

Die Erdogan-Karikatur befeuert den zuletzt bereits eskalierten Streit zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem türkischen Staatschef. Auslöser der jüngsten Spannungen waren Macrons Aussagen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit nach dem islamistischen Anschlag auf einen Lehrer bei Paris, der Mohammed-Karikaturen von "Charlie Hebdo" in seinem Unterricht gezeigt hatte.

Der französische Präsident unterstrich daraufhin die Meinungsfreiheit und erklärte, in Frankreich würden solche Karikaturen auch künftig gezeigt. Am Mittwoch bekräftigte ein Regierungssprecher, dass Paris sich nicht einschüchtern lassen werde. Frankreich werde niemals auf seine Prinzipien und Werte verzichten", betonte Gabriel Attal nach einer Kabinettssitzung. Attal kündigte an, im Kampf gegen die radikalen Islamismus werde die Nichtregierungsorganisation Baraka City aufgelöst. Der Schritt kam nicht überraschend. Innenminister Gérald Darmanin hatte die Auflösung der Organisation bereits nach dem tödlichen Anschlag auf den Lehrer Samuel Paty in Aussicht gestellt.

Als Reaktion auf die Aussagen Macrons rief Erdogan zum Boykott französischer Waren auf und forderte den französischen Präsidenten auf, seinen "Geisteszustand untersuchen" zu lassen. Erdogan warf Macron und "jenen, die seine Mentalität teilen", am Mittwoch vor, eine "bösartige, provokative und hässliche Politik" zu verfolgen, "die die Saat des Hasses sät".

Siehe auch die Reaktion aus Wien.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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hbert (2.295 Kommentare)
am 29.10.2020 21:16

M.E. darf man nicht das verteufeln, was vor Jahrhunderten als normal angesehen wurde (Frauenunterdrückung und Schlimmeres). Das mit heutigen Regeln zu messen ist einfach nicht korrekt. Und erwiesener Maßen sind viele Völker früher "geschlechtsreif" wie andere - das ist eine Seite.

Diese Punkte aber auch noch heute als "korrekt" hinzustellen, weil sie in "irgendeinem" Buch so dargestellt werden - das ist verwerflich!

Und im abendländischen Bereich hat sich eine gewisse Demokratie und auch Meinungsfreiheit (wird leider durch viele Grüne / Linke Gruppierung sehr einseitig gesehen!) durchgesetzt, die auch die Satire mit einschließt.

Und da braucht uns keiner von außen, der in seinem Land genau diese abendländischen Grundwert nicht zulässt, maßregeln, was wir zu tun haben!

Wenn ich in seinem Land bin, halte ich mich an seine Regeln - auch wenn ich sie nicht verstehe - aber wie wir in unseren Breiten mit Meinungsfreiheit und Satire umgehen, ist unsere Sache!

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.10.2020 22:08

Ohne Erdoganwähler kein Präsident.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 28.10.2020 21:58

Ein Europa ohne Türken wäre wie USA ohne Trump

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gamundia (1.193 Kommentare)
am 28.10.2020 19:58

Unfassbar, Menschen die einem "Propheten" huldigen und alles unterordnen - zumindestens öffentlichkeitswirksam, der nichts anderes als ein pädophiler Kinderschänder war.
Was sind das nur für erbärmliche Gestalten die kein eigenes Leben haben.
Läuft nach der gleichen Blaupause wie damals beim Adi ab. Wann marschieren die deswegen in ein fremdes Land ein, dass sich weigert ihr Leben einem pädophilen Kinderschänder unterzuordnen?

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 28.10.2020 18:46

Woher kann er wissen, dass die Zeichnung niederträchtig, obszön und unmoralisch ist, wenn er sie sich gar nicht angesehen hat? Übernimmt er öfter eine Meinung ungeprüft aus zweiter Hand?

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spektator (2.077 Kommentare)
am 28.10.2020 18:41

Na grad DER hat es nötig sich aufzuwuchteln
Die Karikaturen sind gut !
https://charliehebdo.fr/?__cf_chl_jschl_tk__=aeb193f0f761edd95e5c5286bc988840cd855878-1603906790-0-Ab1gI7QrHBCvRK4RRC1SP3BLTddAzFvVIvfdrx2uQWneS-DKKNT9vVvNHUdX4-1r5CE_bmqgBhCA6_GkLGusMM1tj3RkEUpNND3UD3r4or8thNPS4wepYwUqudIKNpYuyRN33YPHif9NbNe__WOK9xZla4D9Uekx5kTqDaOcIMMx_8GT3pf_2MY2pS44mYzyXQfRyy1xeVeKCVgV1vvLYmUoi31Pw3c2hfokhdfDLFRnvvsLrG33zi_iJlsJMYf0ZtSNbt7IEDrA-2VkDZ_H03U

hier rechts oben in gelb !

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.10.2020 17:22

Erdoganwähler wählen in Österreich Rotgrünneos.
Auch das ist Populismus.

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( Kommentare)
am 28.10.2020 17:09

Ich verstehe, dass Erdogan wütend ist. So wie er aussieht, hat er doch auf seine Karikatur selbst das Copyright!

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gutmensch (16.669 Kommentare)
am 28.10.2020 17:06

Wie humorlos diese Türken doch sind. Ich find die Karikatur lustig.

https://www.google.at/search?q=charlie+hebdo+erdogan&client=safari&hl=de-at&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=rRdDldPFrr6S-M%252C5JPiMVw78lipwM%252C_&vet=1&usg=AI4_-kQDp19K9gjULTt7Yh-SEXsn_Xy1Ew&sa=X&ved=2ahUKEwiewoiN1dfsAhWrxYUKHcEfDKwQ9QF6BAgBEAY#imgrc=rRdDldPFrr6S-M

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.218 Kommentare)
am 28.10.2020 16:57

Hätte man nicht geschrieben, dass die Karikatur Erdogan darstellt: Ich hätte ihn nicht erkannt.

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 28.10.2020 16:48

Türken wütend in in der Türkei ....die ISler sollen bloss bei ihrem islamist.Erdowahn bleiben !!

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gutmensch (16.669 Kommentare)
am 28.10.2020 17:08

Ruhig Brauner. Brrr.

So sehr unterscheiden sich Erdogan & Co auch nicht von deinen FPÖlern und Idiotären.

Der Unterschied ist halt die Religion und, dass Erdogan mehr Menschen verführen konnte als deine Freunde.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.10.2020 17:25

Sie wählen vermutlich jene Parteien, die die Erdoganfans wählen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.218 Kommentare)
am 28.10.2020 17:33

Brilliante Logik:
Wer Erdogan wählt, hat eine türkische Staatsbürgerschaft, darf somit also keine österreichische haben.

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spektator (2.077 Kommentare)
am 28.10.2020 18:43

nun die Identitären
haben sehr früh entdeckt
dass Erdogan in gewissen wiener Bezirken den "Austauch" vor hat....

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