"Wir haben gerade ein kleines Beben"
WELLINGTON. Neuseeland: Jacinda Ardern bei Live-Interview nicht aus der Ruhe zu bringen
Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern kann nichts so leicht erschüttern – selbst ein Erdbeben nicht. Sie gab am Montag gerade live ein Interview im nationalen Fernsehen, als das Land plötzlich von einem Erdbeben erschüttert wurde. "Wir haben hier gerade ein kleines Erdbeben", unterbrach die Premierministerin das Interview.
"Ein ganz anständiges Beben hier, wenn Sie sehen, wie sich die Dinge hinter mir bewegen", kommentierte die 39-jährige, seit Oktober 2017 amtierende Regierungschefin das Geschehen weiter.
Das Beben in rund 37 Kilometern Tiefe hatte eine Stärke von 5,8. Das Epizentrum lag nahe der Hauptstadt Wellington. "Ich befinde mich unter keinen hängenden Lampen", sagte die Regierungschefin nach einem Blick zur Decke und beruhigte die Zuschauer, dass sie sich offenbar in einem baulich soliden Gebäude befinde.
Nach den Worten: "Es hat gerade aufgehört", setzte die Labour-Politikerin das Live-Interview im Rahmen ihres regulären Medienauftritts zum Wochenbeginn fort.
Zehntausende Menschen im ganzen Land hatten das Beben gespürt. Nach Angaben der nationalen Notfallbehörde bestand jedoch keine Gefahr eines Tsunamis in Folge des Erdbebens. Auch lagen keine Berichte über Verletzte oder Schäden vor. Es gab Dutzende Nachbeben.
Neuseeland liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aneinander, weshalb es im Land jährlich mehr als 15.000 Erdbeben gibt.
Nur aber etwa 100 bis 150 davon sind so stark, dass sie zu spüren sind. Im Jahr 2011 waren durch ein Beben der Stärke 6,3 in der Stadt Christchurch auf der Südinsel 185 Menschen getötet worden.