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Welcher Kandidat ist für Russland das kleinere Übel?

28. Oktober 2020, 00:04 Uhr
Welcher Kandidat ist für Russland das kleinere Übel?
Einstige Freundschaft zeigt Risse. (rts) Bild: APA/AFP/SPUTNIK/ALEKSEY NIKOLSKYI

MOSKAU. Margarita Simonjan stellte Fotos von sich und Jill Biden auf ihren Telegram-Kanal. Dort tragen die Chefin des Staatssenders Russia Today und die Ehefrau des US-Demokraten ähnlich geblümte Kleider. Sie wolle die angebliche Einmischung Russlands in die US-Wahlen nicht mehr leugnen, scherzte Simonjan. "Wo doch Jill Biden bei der letzten TV-Debatte das gleiche Kleid anhatte wie ich."

Es wird viel gelacht in Moskau über die Präsidentschaftswahlen in den USA. TV-Moderatoren witzeln über das Niveau der Debatten zwischen Trump und Biden oder über die Gebrechlichkeit des 77-jährigen Herausforderers. Und Außenminister Lawrow antwortete Simonjan auf die Frage, ob er Trump oder Biden vorziehe, mit einem Zitat des Komikers Slepakow: "Amerika liebt uns nicht." Die Euphorie, die Trumps überraschender Wahlsieg 2016 auslöste, ist verflogen. Die damaligen Hoffnungen auf einen prorussischen Schwenk der US-Außenpolitik sind einem großen Fragezeichen gewichen: Welcher der Kandidaten ist das kleinere Übel für Russland? Noch sympathisiert die Mehrzahl der redenden Köpfe Russlands mit Trump. Schon, weil er nicht Biden ist. Der bestätigte erst gestern, dass er Russland als "Hauptbedrohung der amerikanischen Sicherheit" betrachte. Biden hatte schon 2011 als Vizepräsident brüsk erklärt, Putin solle kein drittes Mal für das russische Präsidentenamt kandidieren. Trump dagegen verliert keine kritischen Worte über Putins Innenpolitik. Trump schimpft auf China. Und Trump hat sich "wiederholt für die Entwicklung der russisch-amerikanischen Beziehungen ausgesprochen", wie Putin kürzlich in einem TV-Interview lobte.

Aber für Russland mache es keinen Unterschied, wer gewinnt, sagt der Politologe Alexei Muchin. "Entscheidend ist die allgemeine Einstellung zu Russland." Tatsächlich machten schon die Mehrheitsverhältnisse im Kongress den "großen Deal" unmöglich, den Trump versprochen hatte. Schlimmer noch, die USA stiegen aus dem bilateralen Vertrag über das Verbot von Kurz- und Mittelstreckenraketen aus. Putin persönlich beklagt 46 neue oder verschärfte US-Sanktionen gegen Russland unter Trump.

Vor allem Diplomaten in Moskau hoffen, Biden werde bei aller Rhetorik eine rationalere Russland-Politik vertreten und die Rüstungsausgaben einschränken. Dagegen befürchtet man im Kreml, unter Biden würden die USA schon bei den Parlamentswahlen 2021 versuchen, in Moskau Straßenproteste zu organisieren. (scholl)

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