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Wahlkampf der US-Demokraten: "Es gibt auch ein Leben nach Trump"

Von Thomas Spang, Washington, 14. September 2019, 00:04 Uhr
Wahlkampf der US-Demokraten: "Es gibt auch ein Leben nach Trump"
Sie alle wollen gegen Trump kandidieren: Pete Buttigieg (li.) , Bernie Sanders, Joe Biden, Elizabeth Warren und Kamala Harris. Bild: Reuters

Elizabeth Warren geht als klare Siegerin der dritten Präsidentschaftsdebatte hervor.

Sie alle wollen US-Präsident Donald Trump vom Chefsessel schubsen: Bei der dritten TV-Debatte waren die zehn Top-Bewerber der US-Demokraten dabei. Favorit Joe Biden schlug sich trotz einiger Aussetzer besser als erwartet. Den Sieg trug aber Elizabeth Warren davon.

Sie landete nicht so originelle Bonmots wie Kamala Harris, die Donald Trump in ihrem Eingangsstatement der von ABC übertragenen Debatte die Leviten las und ihn dann zum Gelächter des Publikums aufforderte, nun wieder auf seinen Haussender FOX umzuschalten.

> Video: TV-Debatte der Demokraten

Ihr fehlte die glühende Leidenschaft Beto O’Rourkes, der über den Terror weißer Suprematisten in seiner Heimatstadt El Paso redete und versprach, "hell yes" als Präsident Kriegswaffen in Privatbesitz konfiszieren zu lassen.

Und sie ließ es nicht so menscheln wie Biden, der ein Fenster in sein großes Herz öffnete, als er erzählte, wie der Verlust seiner ersten Frau und Tochter bei einem Autounfall und später seines Sohnes Beau an Krebs dazu beigetragen haben, sich im Leben auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.

Lizzy ist echt

In all diesen Momenten überließ Elizabeth Warren die Bühne der Texas Southern University in Houston ihren neun Mitbewerbern. Die Senatorin aus Massachusetts ließ Angriffe Bidens auf ihre Ideen für eine allgemeine staatliche Krankenversicherung ebenso abperlen, wie die "fröhliche Kriegerin" selber auf Schläge unter die Gürtellinie verzichtete.

Warren schafft es, komplizierte Dinge, gesprenkelt mit ein paar persönlichen Anekdoten, einfach zu erklären ohne in Phrasen abzugleiten. Lizzy, wie ihre Fans sie nennen, ist echt.

Elegant bringt sie ihre Argumentation immer wieder zu dem zentralen Thema ihres Wahlkampfs zurück. Wie "das große Geld" in den USA, das Gesundheitswesen, das Militär oder die Waffen- und Steuergesetze korrumpiert. Im Unterschied zu Bernie Sanders, der mechanisch wie ein Roboter die Argumente aus dem letzten Wahlkampf wiederholt, zündet Warren ein Ideenfeuerwerk ab.

Die 70-jährige Kandidatin, die aus ganz kleinen Verhältnissen in Oklahoma den Aufstieg schaffte, verkörpert, wonach sich viele Amerikaner sehnen: Authentizität, Unaufgeregtheit und eine Vision, die an das Beste in der Nation appelliert.

Wohl auch deshalb ist sie die einzige im Bewerberfeld der Demokraten, die in den vergangenen Monaten deutlich zulegen konnte. Nach dieser soliden Debatte in Houston spricht alles dafür, dass ihre Chancen weiter steigen, Sanders als Hoffnungsträger der Progressiven abzuhängen und Biden die Kandidatur streitig zu machen. Zumal es der ehemalige Vizepräsident seit seinem Eintritt in das Rennen im April dieses Jahres nicht vermochte, Wähler hinzu zu gewinnen. Dank seiner universalen Namenskennung führt er das Kandidatenfeld zwar noch an, steckt aber an der 30-Prozent-Marke fest.

Biden wäre der älteste Präsident

Sein Auftreten in Houston erklärt, warum. Nach einem kraftvollen Auftakt im ersten Teil der Debatte baut er rapide ab. Biden wirkt fahrig, verspricht sich ein ums andere Mal und schafft dann einen Moment, der ihn als Kandidat definieren wird.

Biden riet Eltern, bei der Erziehung ihrer Kinder am Abend öfter mal "den Plattenspieler" anzustellen. Die Kolumnistin der New York Times, Gail Collins, ätzt, der Ratschlag sei so gestrig wie der Kandidat. Der 76-jährige Biden wäre bei Amtseinführung der älteste Präsident in der Geschichte der USA.

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