Waffenverkäufe legten 2021 trotz Lieferproblemen zu
STOCKHOLM. Trotz Problemen in den Lieferketten konnten die 100 größten Waffenproduzenten der Welt im Vorjahr ihren Verkauf von Waffensystemen und Dienstleistungen erneut steigern – auf 570 Milliarden Euro.
Das ist ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zu 2020, wie der am Montag publizierte Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zeigt.
Ohne Lieferengpässe, die sich nach 2020 auch 2021 fortsetzten, wäre es zu einem noch größeren Anstieg gekommen, sagte Lucie Beraud-Sudreau, Direktorin bei SIPRI für Militärausgaben und Waffenproduktion. Seit 2015 – das Jahr, in dem das Stockholm International Peace Research Institute erstmals chinesische Firmen in die Rangliste aufnahm – sind die Rüstungsverkäufe um 19 Prozent gestiegen.
Sanktionen als Hindernis
Da Russland einer der größten Produzenten von Rohmaterial für die Waffenproduktion ist, geht SIPRI auch für 2022 von Unterbrechungen in den Lieferketten aus. Dies könne Pläne der USA und Europas, ihre Streitkräfte zu stärken und Lager aufzufüllen, behindern, so die Forscher.
Die fünf größten und insgesamt 40 von 100 Rüstungskonzerne sind in den USA. Sie verkauften im vergangenen Jahr Waffen und militärische Dienstleistungen im Gesamtwert von umgerechnet 285 Milliarden Euro.