Vor 70 Jahren: Erste Atombombe ließ die Messgeräte schmelzen
WASHINGTON. Das Team um Physiker J. Robert Oppenheimer zündete auf unbewohntem Gelände in New Mexico die Bombe mit Decknamen "Gadget".
Heute vor 70 Jahren begann das "Atomzeitalter". Unter dem Decknamen "Trinity" fand in New Mexico der erste Kernwaffentest der Welt statt – die "Generalprobe" für die wenige Wochen später geführten vernichtenden Schläge gegen die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki.
Vor dem Test hatte es Warnungen gegeben, die künstliche Kernspaltung könnte unerwartete Folgen haben, bis hin zum Untergang der Welt. Die nüchternen Physiker um den wissenschaftlichen Direktor Julius Robert Oppenheimer glaubten nicht an solche Panikmache; dazu verstanden sie die Abläufe bei einer Kettenreaktion zu gut.
So ließ Oppenheimer auf dem Schießplatz White Sands in New Mexico einen Test vorbereiten. Das wüstenartige Gelände war im Umkreis von mehreren Kilometern unbewohnt. Am 7. Mai 1945 zündete eine Gruppe von Sprengspezialisten 100 Tonnen TNT, um Messgeräte für den eigentlichen Test zu eichen. In den folgenden Wochen entstand ein 30,5 Meter hoher Stahlturm, an dem die tonnenschwere Bombe aufgehängt wurde. Gleichzeitig wurde im Reaktor Hanford im US-Bundesstaat Washington Uran 238 mit Neutronen beschossen und so genügend Plutonium 239 für zunächst zwei Bomben hergestellt.
Anfang Juli 1945 begann der Zusammenbau der Bombe, die den Decknamen "Gadget" bekam. Der gesamte Test lief unter "Trinity", "Dreifaltigkeit". Die Hintergründe dieser Namensgebung sind unklar. Oppenheimer selbst sagte, er habe an ein Gedicht von John Donne gedacht, in dem es heißt: "Zerschlage mein Herz, dreifaltiger Gott".
Am 16. Juli 1945, 5.29 Uhr und 21 Sekunden war es so weit: "Gadget" wurde gezündet – und funktionierte perfekt. Ein Feuerball verschlang den Stahlturm und ließ zu nah installierte Messgeräte schmelzen. Die Explosionsleistung wurde später auf 18 bis 21 Kilotonnen TNT geschätzt, die freigesetzte Energie auf 80 bis 90 Terajoule.
Augenzeugen erinnerten sich an die unbeschreiblichen Farben der ersten künstlich herbeigeführten Kernspaltung in großem Maßstab. Oppenheimers Manhattan-Projekt-Team war klar, dass sie am Beginn einer neuen Ära standen. Was daraus werden würde, war allerdings nicht mehr ihre Sache. Denn jetzt kam die Politik ins Spiel.
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Schade, daß es nicht die beim Test zerfetzt hat, die den Bau der Bombe wollten, sei ihnen herzlichst vergönnt gewesen.
Und wäre Stauffenbergs Attentat an A.H. geglückt, mit Sicherheit wäre die Weltgeschichte anders verlaufen, oder auch noch schlimmer!
„Several kilometers“ mit „einigen Kilometern“ nichtbewohnten Areals zu übersetzen ist mmn schwach. Das Testgelände hatte, wenn quadatisch, über 59km im Quadrat.
Am 6.8.1945 sowie am 9.8.1945 wurde die Atombombe zum ersten Mal gegen Menschen eingesetzt.
Getötet wurden von den USA gezielt hundert Tausende Zivilisten, um den Kriegsgegner einzuschüchtern weshalb man von den beiden größten und verheerendsten terroristischen Anschlägen in der Geschichte der Menschheit sprechen kann.
Wer nicht sucht, findet natürlich auch keine Möglichkeit, eine entsprechende Warnung anders auszusprechen.
Dama a bisserl relativieren oder einfach nur ein wenig Ami-bashen ??
Grauslige Bombenangriffe gab es damals auf beiden Seiten. Da können wohl auch die Londoner ein Lied davon singen.
Und es gab Luftangriffe, die mindestens genauso verheerend wenn nicht schlimmer waren, als die Atomangriffe. Z.b. Tokio, 09. März 1945 mit (vermutlich) weit über 100.000 Toten.
Relativiert das diesen Einsatz der Atombombe oder suchen Sie nur eine Rechtfertigung?
....hinzuzufügen: hunderttausende Zivilisten, also unschuldige Menschen. Und das zu einem Zeitpunkt, wo es keinen Zweifel mehr geben konnte, dass der Krieg entschieden und innerhalb wenigen Wochen zu Ende sein würde. Schliesslich war schon klar, dass die Russen in den Krieg im Pazifik eintreten würden.
Aber man musste ja noch unbedingt prüfen, wie die Bombe in der Realität wirken würde.