Vor 40 Jahren begann der Streik in der Danziger Leninwerft
DANZIG. Erster erfolgreicher Aufstand gegen ein Ostblock-Regime – Lech Walesa setzte sich an die Spitze der Arbeiter.
Der 14. August 1980 ist für Polen ein historischer Tag. Damals begann in Danzig der erste erfolgreiche Aufstand gegen eine Ostblock-Diktatur. Der Streik in der Leninwerft breitete sich aus der Stadt an der Ostsee über viele Teile des Landes aus und zwang das kommunistische Regime zu weitreichenden Zugeständnissen. Gleichzeitig entstand die mächtige Oppositionsbewegung der unabhängigen Gewerkschaft "Solidarnosc".
Morgen, Freitag, vor 40 Jahren sah die Widerstandsbewegung, die sich "Freie Gewerkschaften an der Küste" ("Wolne Zwiazki Zawodowe Wybrzeza") nannte, einen guten Moment für einen Massenprotest: Kranführerin Anna Walentynowicz war wegen ihrer Tätigkeit in der Organisation entlassen worden. Ihre Biografie – sie war mehrmals verhaftet und gefoltert worden – beeindruckte die wegen Lohnkürzungen und Preiserhöhungen empörten Kollegen. Die Forderungen der Arbeiter waren politisch und wirtschaftlich zugleich. Sie forderten mehr Lohn und die gleichen Privilegien wie die Mitarbeiter des Geheimdienstes. Darüber hinaus sollte die Werft Walentynowicz und Lech Walesa – später Polens Präsident und Friedensnobelpreisträger – wieder einstellen.
Walesas ungeahnte Qualitäten
Walesa war schon 1976 entlassen worden. Am 14. August 1980 kehrte er aber auf das an sich abgesperrte Gelände der Werft zurück. Der damals 37-Jährige, der bis dahin "nur" als unbeugsames Mitglied der "Freien Gewerkschaften" galt, stellte sich sofort an die Spitze des Aufstandes. Dies verdankte Walesa vor allem seinem Talent als Redner. Er konnte mit einfachen, einprägsamen Worten das aussprechen, was die Arbeiter dachten. So führte er die Verhandlungen zunächst mit der Werksleitung und später mit der Regierung.
Dabei offenbarte Walesa noch andere, vorher ungeahnte Qualitäten. Er verstand es, die Intellektuellen, die vor allem aus Warschau angereist waren, einzubinden – und ließ sich beraten. An der Spitze dieser Beratergruppe stand Tadeusz Mazowiecki, der spätere, erste demokratisch gewählte Ministerpräsident.
Der Streik dauerte 18 Tage. Ende des Monats unterschrieben die überbetrieblichen Streik-Komitees in verschiedenen Ostsee-Städten Vereinbarungen mit der Regierung. Neben wirtschaftlichen enthielt es politische Zugeständnisse an die Arbeiter: Sie durften unabhängige Gewerkschaften gründen, streiken, und die aus politischen Gründen Entlassenen wurden wieder eingestellt.
In der Folge entstand die landesweite Gewerkschaft "Solidarnosc". Die Hoffnungen der Menschen auf eine demokratischere Form des Kommunismus währten jedoch nicht lange. Die Regierung erfüllte viele Zusagen nicht und spitzte den Konflikt mit "Solidarnosc" zu. Am 13. Dezember 1981 rief der Erste Sekretär der Staatspartei PZPR, Wojciech Jaruzelski, den Kriegszustand aus, die "Solidarnosc" agierte bis 1989 aus dem Untergrund.
auch nur mit Hilfe von Rom😇
Mittlerweile ist er im Reigen der Politiker mit xxxxl Kleidergrösse anzutreffen.😉
Längst Expolitiker. Jetzt blickt er mit Kummerfalten und tiefer Sorge auf das, was die "Klerikalfaschisten" um Kaczynski aus Polen machen.