Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Von der Leyen verteidigt grünes Label für Atomkraft

Von nachrichten.at/apa, 12. Jänner 2022, 15:17 Uhr
BELGIUM-EU-POLITICS-ITALY-SASSOLI
Ursula von der Leyen Bild: OLIVIER MATTHYS (POOL)

BRÜSSEL. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Plan verteidigt, Atomkraft und Gas als umweltfreundlich zu kennzeichnen.

"Wir werden sie brauchen, solange es nicht genügend erneuerbare Energien gibt", sagte von der Leyen in einem Interview der "Zeit" (Donnerstag). Sie stehe mit voller Überzeugung hinter dem Vorschlag, Gas und Atomkraft in die sogenannte Taxonomie aufzunehmen. Dagegen bekräftigte der deutsche Kanzler Olaf Scholz am Mittwoch seine ablehnende Haltung.

Mit der Taxonomie will die EU-Kommission festlegen, welche Geldanlagen als klimafreundlich gelten sollen, um die Klimawende voranzubringen. Von der Leyen sagte, dass die Meinungen der Mitgliedstaaten über Erdgas und Nuklearenergie auseinandergingen. Allerdings erkenne der Vorschlag nur Gaskraftwerke an, die sehr strenge Regeln befolgen, sowie Kernkraftwerke mit modernster Technologie und einem Plan, um den Atommüll zu verringern. Anleger könnten zudem klar erkennen, ob ein umweltfreundliches Finanzprodukt Atomkraft oder Gas enthalte, sagte von der Leyen.

Umweltschützer haben den Entwurf trotz der Auflagen scharf kritisiert - angesichts der ungelösten Frage der Endlagerung radioaktiver Abfälle und der CO2-Emissionen bei Gas. EU-Budgetkommissar Johannes Hahn räumte ein, dass es auch in der Kommission selbst unterschiedliche Ansichten in dieser Frage gibt. Er werde auf jeden Fall dagegen stimmen - "denn an meinen Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsbedenken hat sich nichts geändert", betonte der ÖVP-Politiker in der Vorwoche im "Kurier".

Scholz stellte am Mittwoch bei seiner ersten Regierungsbefragung im Deutschen Bundestag klar, dass er AKW nicht als nachhaltig ansieht. "Die Nutzung der Kernenergie ist nicht nachhaltig, um das sehr klar zu sagen. Und sie ist auch wirtschaftlich nicht sinnvoll", sagte er. Es seien "erhebliche Investitionen" nötig, um mit neuen Atomkraftwerken die Stromversorgung zu gewährleisten. "Wir wissen, dass die auch nicht ständig laufen", sagte Scholz zur Zuverlässigkeit dieser Kraftwerke. Das Nutzen von Atomkraft sei "ein teurer Weg, bei dem viele Dinge noch ungeklärt sind".

Zuvor hatte auch das deutsche Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) scharfe Kritik an den Kommissionsplänen geübt und diese als "nicht haltbar" sowie "nicht nachvollziehbar" zurückgewiesen. Die Kommission verstelle den "Blick darauf, dass Atomenergie nicht nachhaltig ist", und lasse sich "ausschließlich vom vermeintlich positiven Beitrag der Atomenergie zum Klimaschutz leiten", schreibt das BASE in dem sechsseitigen Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vorlag.

BASE-Chef König warnte vor den negativen Auswirkungen der geplanten Atomkraft-Einstufung - auch für Deutschland. "Aus fachlicher Sicht ist die Einordnung von Atomkraft als nachhaltige Form der Energieerzeugung nicht haltbar", sagte König der dpa. Atomenergie sei "eine Hochrisikotechnologie", die auch die "Gefahr des Missbrauchs von radioaktivem Material für terroristische und kriegerische Zwecke" berge. "Kommenden Generationen bürden wir damit erhebliche Lasten auf, die auch mit dem Anspruch der Generationengerechtigkeit nicht in Einklang zu bringen sind", sagte König.

Während Spitzenvertreter der Kanzlerparteien in Berlin und Wien den Kampf gegen die Förderung von Atomstrom bereits als verloren ansehen, will sich Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit einer Klage dagegen stemmen. Europarechtsexperten geben dieser aber keine großen Erfolgsaussichten. Formell haben die EU-Staaten bis 21. Jänner Zeit, den Plänen der Kommission zu widersprechen, doch sind die von Frankreich angeführten AKW-Staaten nach jetzigem Stand in der Mehrheit.

mehr aus Außenpolitik

Ukraine hofft mit US-Hilfe auf Sieg: Was die Milliarden Kiew bringen

Biden verspricht Selenskyj schnelle Unterstützung

Spionageverdacht: Mitarbeiter von AfD-EU-Abgeordnetem festgenommen

Historischer Strafprozess: Anklage wirft Trump "Verschwörung" vor

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
bvb22 (1.225 Kommentare)
am 12.01.2022 17:58

einfach nur verlogen die EU

lädt ...
melden
antworten
transalp (10.120 Kommentare)
am 12.01.2022 17:58

....mit Ihrer Aussage "Grün zu Atomkraft" hat sie sich als
weitere Marionette der Atomlobby geoutet...
Entäuschend.... 😡👎👎

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.923 Kommentare)
am 12.01.2022 17:17

Grün ist schon immer die Warnfarbe für Gift !
hat die Atomlobby sie schon eingekauft ?
Da kann ja Deutschland auch seine Stillgelegten wieder hochfahren, und den Atommüll am Mond lagern, kostet eben, der Steuerzahler zahlts ja eh🥺

lädt ...
melden
antworten
hasta (2.848 Kommentare)
am 12.01.2022 15:54

Jetzt sind die "Grünlinge" in Österreich an den EU-Baum gerannt. Die übertriebenen Forderungen der Grünen sind somit Geschichte.

lädt ...
melden
antworten
Wolfgan97 (297 Kommentare)
am 12.01.2022 15:45

"Of course i`m a lobbyist" setzt sich durch in Brüssel.

lädt ...
melden
antworten
susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 12.01.2022 15:40

Die EUler sind alle wo angerannt! Weg vom Verbrennungsmotor wegen Klimagründen, aber von grüner Atomkraft quasseln! Die sind einfach irre! Haben die Tschernobyl und Fukushima verschlafen oder sind die alle naturdumm?

lädt ...
melden
antworten
misterx (1.665 Kommentare)
am 12.01.2022 19:47

Die Hysterie gegen Atom - und Gentechnik in Österreich ist billigster Populismus, angeführt von der Kronen Zeitung https://tvthek.orf.at/profile/Report/11523134/Report/14120062/Wissenschaftsskepsis-in-Oesterreich/15077178

lädt ...
melden
antworten
misterx (1.665 Kommentare)
am 12.01.2022 19:57

Und die Susel ist ein perfektes Beispiel für diesen Populismus: Sie warnt vor Fukushima obwohl dort weniger Menschen aufgrund atomarer Strahlung starben als bei einem durchschnittlichen Motorradunfall. Gleichzeitig macht die Susel aber unseriöse Stimmung gegen Impfungen und verharmlost das Rauchen, denn "Nikotin sei nicht so schädlich" meint die Susel. Dass beim Verbrennen des Tabaks neben Nikotin aber auch über 70 verschiedene hochgradig krebserregende Stoffe entstehen, weiß die Susel offenbar nicht, obwohl es sogar riesengroß auf der Schachtel steht.

lädt ...
melden
antworten
LebenistMehr (1.047 Kommentare)
am 12.01.2022 15:38

Ja das ist der Weg der Grünen, die kleinen werden bestraft zumindest in Österreich indem man den CO2 Ausstoß und die Steuern auf fossile Brennstoffe erhöht!!

Die Industrie richtet es sich und kann sich freikaufen oder widmet einfach auf Öko um!!

Herrlich diese EU / Grund und Menschenrechte werden verkauft!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen